Covid-19 Metastudie: Auch Kinder profitieren von der Impfung gegen Corona
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23. Januar 2023, 17:26 Uhr
Weniger Ansteckungen, deutlich weniger Klinikeinweisungen und kaum Folgekrankheiten wie PIMPS/MIS-C: Daten belegen die Wirksamkeit der mRNA-Impfung gegen Corona bei 5- bis 11-Jährigen, zeigt eine Metastudie.
Kinder erkranken selten schwer an Covid-19, deswegen haben viele Eltern auf eine Impfung ihrer Kleinen verzichtet, auch aus Sorge vor den Impfreaktionen. Doch 5- bis 11-Jährige profitieren durchaus von einer Immunisierung mit dem mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer. Das belegt nun eine neue Metastudie mit Daten anderer Untersuchungen zu Wirkung und Nebenwirkungen bei über 13 Millionen Kindern und Jugendlichen, die im Fachblatt JAMA Pediatrics erschienen ist.
Risiko von MIS-C sinkt durch Corona Impfung auf 5 Prozent
Das japanisch-britisch-amerikanische Team um Atsuyuki Watanabe vom Universitätsklinikum Tsukuba in Japan hatte insgesamt zwei randomisierte klinische Studien und 15 Beobachtungsstudien ausgewertet. Diese enthielten Daten von rund elf Millionen geimpften Kinder und 2,6 Millionen Kindern ohne Impfung als Kontrollgruppe. In den Untersuchungszeitraum fielen sowohl die Dominanz der Deltavariante als auch Omikron.
Über die gesamte Zeit hinweg hatten zweifach geimpfte Kinder nur ein halb so hohes Risiko, sich mit oder ohne Symptome mit Corona anzustecken. Das Risiko, wegen schweren Krankheitsverläufen in einer Klinik behandelt werden zu müssen, sank auf ein Drittel und die schwere Folgeerkrankung Multi Inflamatorisches Syndrom bei Kinder (MIS-C oder PIMPS) trat bei geimpften Kindern nur in fünf Prozent der Fälle auf im Vergleich zu den nicht geimpften Kindern.
Der Schutz vor einer Ansteckung war erwartungsgemäß ausgeprägter während der Delta-Variante, war aber auch seit Beginn von Omikron immer noch messbar. Gegen Omikron senkte die Impfung das Risiko einer Ansteckung um 31 Prozent und gegen schwere Omikron-Verläufe um immerhin 74 Prozent.
Myokarditis nach Covid-19 Impfung bei Kindern: Nur einmal pro 1,8 Millionen Impfungen
Die zwei klinischen Studien und fünf der 15 Beobachtungsstudien untersuchten auch die Impfreaktionen wie Schmerzen an der Einstichstelle aber auch Grippe-ähnliche Symptome. Fast alle geimpften Kinder hatten demnach mindestens eine lokale Impfreaktion, wie Schmerzen an der Einstichstelle. Bei 8,8 Prozent der Impfdosen waren die Nebenwirkungen so stark, dass der Alltag unterbrochen wurde und die Kinder beispielsweise zu Hause betreut werden mussten. In den allermeisten Fällen klangen die Impfreaktionen nach ein bis zwei Tagen wieder ab. Zur schweren Nebenwirkung der Myokarditis kam es in dieser Altersgruppe nur in einem Fall von 1,8 Millionen Impfdosen. Die Daten enthalten noch keine Aussagen zur Wirkung der angepassten Omikron-Booster.
Obwohl die meisten Kinder in Europa und den USA inzwischen durch Infektionen Immunität aufgebaut haben, seien diese Daten auch für die Zukunft weiterhin wichtig, schreibt der nicht an der Studie beteiligte Kinderarzt Paul Offit von der University of Pennsylvania in einem begleitenden Kommentar. Jedes Jahr würden allein in den USA drei bis vier Millionen neue Kinder geboren, die wieder empfänglich für das Virus seien. Auch wenn dessen Zirkulation abnehme, so sei doch unwahrscheinlich, dass es vollständig verschwinde.
Links/Studien
- Watanabe et.al: Assessment of Efficacy and Safety of mRNA COVID-19 Vaccines in Children Aged 5 to 11 Years, JAMA Pediatrics
(ens)