Ein Patient bekommt eine Spritze
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Covid-19-Datenbank Corona-Impfstoff-Test in Deutschland: So können Sie teilnehmen

23. November 2020, 10:08 Uhr

Deutsche Forscher haben eine Datenbank gestartet, bei der sich Menschen als Teilnehmer für Impfstofftests registrieren können. Sie bietet die Chance, vor allen anderen gegen Corona geimpft zu werden.

Die erste Phase der klinischen Tests des Corona-Impfstoffs aus Dessau hat gerade begonnen – da werden im Grunde schon die Teilnehmer für Phase 2 gesucht. Bei den Versuchen am Universitätsklinikum in Hamburg-Eppendorf wird überprüft: Vertragen alle Versuchspersonen den Impfstoffkandidaten und zeigt ihr Immunsystem eine Antwort. Entwickelt wird der auf abgeschwächten Pockenviren basierende Impfkandidat von Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) und der Dessauer Firma IDT-Biologika.

Einfache Registrierung über Webseite

Wer als Versuchsperson an den Tests teilnimmt, riskiert zwar Nebenwirkungen und kann auch nicht sicher sein, ob die Impfung wirklich vor einer Ansteckung mit Corona schützt. Aber wenn der Stoff verträglich ist und wirksam, dann haben die Probanden als erste eine Impfung gegen die gefährlichen Viren erhalten. Die Teilnahme ist also eine Chance.

Um die klinische Forschung an Impfstoffen zu verbessern und Deutschland als Standort für solche Studien attraktiver zu machen, hat Professor Oliver Cornely mit seinem Team vom DZIF eine Freiwilligen-Datenbank eingerichtet. Auf der Webseite Impfstoffstudien-corona.de können sich Menschen registrieren, die an Impfstofftests teilnehmen wollen. Sie werden nach Alter, Wohnort, E-Mailadresse und Vorerkrankungen gefragt sowie nach der Bereitschaft, für die Teilnahme an einem Versuch in andere Städte zu reisen. Startet im angegebenen Umkreis ein klinischer Test, sollen die zur jeweiligen Studie passenden Teilnehmer angeschrieben und eingeladen werden.

14.000 Teilnehmer für Phase 3 Studie gesucht

"Wir bieten zum einen die Möglichkeit, dass man sich vorregistriert und so mitteilt: Ich habe Interesse, an den Versuchen teilzunehmen. Andererseits werden wir auch von Impfstoffentwicklern und Herstellern angesprochen, die nach Probanden suchen. Wir bringen dann beide Seiten zusammen", erklärt Oliver Cornely. 2020 sollen noch mindestens zwei weitere Impfstudien in Deutschland starten, die klinische Phase-2 des Dessauer Impfstoffs ist eine der beiden.

Bei Studien der Phase 3 werden Impfstoffkandidaten aktuell noch mit einem Placebo verglichen. Ein Teil der Teilnehmer erhält den Wirkstoff, der andere ein Scheinmedikament. Wer welchen Stoff erhalten hat, wissen in der Regel noch nicht einmal die Ärzte, sondern nur die Studienleitung. Nach einer gewissen Zeit wird dann verglichen, welche Gruppe wie häufig an Corona erkrankt ist. Ist der Impfstoff wirksam, sollte es deutlich weniger Covid-19-Erkrankungen bei den Geimpften geben, als bei der Placebogruppe.

Registrierung verpflichtet zu nichts

In dem Moment, in dem ein Impfstoff in Deutschland zugelassen und verfügbar ist, ändere sich dieser Standard, sagt Cornely. "Dann wird gegen den zugelassenen Impfstoff getestet". Eine Gruppe erhalte dann das neue Präparat, während die andere das bereits zugelassene bekomme. So müsse niemand befürchten, ohne Impfung komplett ungeschützt zu sein. "Das passiert aktuell beispielsweise bei einem neuen Impfstoff gegen Pneumokokken", sagt der Infektiologe.

Erreicht der DZIF/IDT Impfstoff die Phase 3, werden mindestens 14.000 Teilnehmer gebraucht. Die Wissenschaftler hoffen also auf die rege Teilnahme von Freiwilligen. Dabei versichern die Organisatoren: "Die Registrierung in der Datenbank verpflichtet zu nichts. Sie kann jederzeit widerrufen werden und die Daten werden in keinem Fall an Dritte weitergegeben."

(ens)

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