Ein Kind wird geimpft.
In China werden bereits 3-Jährige gegen das Coronavirus geimpft. Bildrechte: IMAGO / Xinhua

Covid-19 Corona-Kinderimpfungen in Deutschland beginnen – was sind die Vor- und Nachteile?

13. Dezember 2021, 14:27 Uhr

Seit dem 12. Dezember wird in Deutschland der von Biontech angepasste Covid-19-Impfstoff für Kinder ausgeliefert. Bis Ende der Woche sollen die Impfungen überall beginnen. Warum Eltern nicht lange warten sollten.

Ab diesem Montag (13. Dezember) wird in Deutschland der an Kinder angepasste Covid-Impfstoff von Biontech/Pfizer ausgeliefert. Spätestens Ende der Woche sollen die Kinderärzte und Impfstellen mit der Impfung von Kindern ab einem Alter von fünf Jahren beginnen können. Viele Eltern fragen sich daher: Wie sinnvoll und sicher ist eine Impfung der Kleinen?

Bislang keine Herzmuskelentzündungen bei Kindern bekannt

Zur Sicherheit lässt sich festhalten: In der klinischen Zulassungsstudie mit 2.268 teilnehmenden Kindern (davon hatten 1800 Kinder den Impfstoff erhalten, die übrigen ein Placebo) zeigte sich der Impfstoff als gut verträglich. Die geimpften Kinder erhalten nur ein Drittel der Dosis, die Menschen über 12 Jahren bekommen (10 statt 30 Mikrogramm). Die Nebenwirkungen reichten von den üblichen Schmerzen an der Einstichstelle über Müdigkeit bis zu Kopfschmerzen, waren in der Regel leicht bis mittelschwer und spätestens nach einem Tag vorbei.

Fälle von Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündungen (Myo- und Pericarditis), wie sie bei jungen Männern im Alter zwischen 12 und 30 Jahren in sehr seltenen Fällen auftreten (und meistens ohne Komplikationen heilen), traten bei den Kindern nicht auf. Allerdings könnte es auch sein, dass zu wenige Kinder in der Versuchsgruppe waren.

Impfempfehlung für Risikokinder

Inzwischen liegen auch für den zweiten mRNA-Impfstoff von Moderna Studienergebnisse für Kinder zwischen 5 und 12 Jahren vor. Auch bei Moderna hatten sich in der Zulassungsstudie keine Auffälligkeiten gezeigt. Allerdings ist diese Impfung noch nicht für Kinder und Jugendliche zugelassen.

Vorsichtshalber wird Moderna in Deutschland auch erst für Menschen über 30 Jahren empfohlen. Eine allgemeine Empfehlung des Biontech/Pfizer-Impfstoffs für Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren fehlt auch. Hier wollen die Ständige Impfkommission (Stiko) beim Robert Koch-Institut und die Sächsische Impfkommission (Siko) noch die Daten aus Ländern wie den USA und Israel abwarten, wo Kinder bereits seit November gegen Covid-19 geimpft werden.


Deutsche Experten sind bislang auch deshalb zurückhaltend, weil die meisten Covid-19-Infektionen im Vergleich zu Älteren bei Kindern bislang überwiegend mild verlaufen und rasch wieder heilen. In seltenen Fällen, vor allem dann, wenn Kinder Vorerkrankungen haben, kann eine Covid-19 aber auch bei Kindern schwer und mitunter sogar tödlich verlaufen - in den USA tritt das bislang aber höchstens in einem von 10.000 Fällen auf. Deshalb raten Siko und Stiko solchen Kindern jetzt schon zur Impfung. Offen ist bei all dem allerdings völlig, wie die Omikron-Variante das Geschehen beeinflusst. Schon Delta hatte zu deutlich mehr symptomatischen Fällen bei Kindern geführt.

Die Wahl zwischen Impfung oder Infektion

Davon unabhängig können Eltern ihre Kinder auch auf eigenen Wunsch impfen lassen. Bei den aktuell hohen Inzidenzen von Kindern – bei den 5- bis 14-Jährigen erkrankt etwa eins von 100 Kindern pro Woche neu an Covid-19 – haben die Eltern in diesem Winter praktisch nur die Wahl, ob die Kinder geimpft werden oder ob sie sich lieber mit dem echten Virus anstecken sollen.

Da auch bei Kindern zwei Impfungen mit einem Abstand von mindestens 21 Tagen notwendig sind, empfiehlt sich eine möglichst rasche Impfung, wenn der Impfschutz noch während der aktuell rollenden Infektionswelle an den Schulen schützen soll.

(ens)

Quellen

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