FFP2- Atemschutzmasken hängen an einem Gitter.
Könnte auch für Geimpfte bald wieder zur Alltagsausstattung werden: FFP2-Maske zum Schutz vor Corona. Bildrechte: imago images/Rolf Poss

Covid-19 Ansteckender als Schnupfen: Delta-Variante infektiös wie Windpocken

30. Juli 2021, 22:56 Uhr

Neue Daten aus den USA zeigen, dass Delta offenbar so ansteckend ist wie Windpocken, also stärker als ein gewöhnlicher Schnupfen. Infizierte Geimpfte können demnach genauso viel Virus verbreiten wie Nicht-Geimpfte.

Die amerikanische Seuchenschutzbehörde CDC warnt in einem noch nicht veröffentlichten Bericht, dass die Delta-Variante des Sars-Coronavirus-2 extrem ansteckend sei, etwa so wie die Windpocken. Diese gelten als so infektiös, dass praktisch jeder Kontakt eines Infizierten mit einem Menschen ohne Immunschutz zu einer Ansteckung führt. Das verändere den Krieg gegen das Virus, zitiert die US-Tageszeitung Washington Post das Papier, in das die Journalisten des Mediums Einblick nehmen konnten. Die Deltavariante gleiche praktisch einem neuen Virus, dass ansteckender sei als gewöhnliche Erkältungen oder das tödliche Ebola-Virus.

Geimpfte können so viel Virus verbreiten wie Nicht-Geimpfte

Die CDC zieht ihre Schlüsse auf Basis noch nicht veröffentlichter Daten. Diese seien allerdings so alarmierend, dass nun Mitarbeiter der Behörde die Information bereits vor der offiziellen Erlaubnis publik gemacht haben, um die Öffentlichkeit so schnell wie möglich zu informieren.

Geimpfte seien zwar weiterhin zu 90 Prozent vor einer schwer verlaufenden Erkrankung an Covid-19 geschützt. Sie könnten nun aber wieder schneller infiziert werden und würden in diesem Fall genauso viele Virenpartikel ausatmen wie Nicht-Geimpfte.

Grund für diesen Effekt scheint zu sein, dass sich die Delta-Variante viel schneller in den oberen Atemwegen vermehrt. Dort haben auch Geimpfte kaum schützende Antikörper. Sie erleben eine Infektion dann zwar nur ähnlich wie eine schwere Erkältung. Aber sie könnten so die Verbreitung des Virus wieder deutlich verstärken.

Geimpfte sollen wieder Masken tragen

Die Wissenschaftler der Behörde schätzen, dass es unter den mittlerweile 162 Millionen geimpften US-Bürgern aufgrund von Delta zu etwa 35.000 symptomatischen Infektionen pro Woche kommt. Das entspricht etwa einer Ansteckung pro 5.000 Geimpfte. Diese Entwicklung könnte zu einem Problem in der öffentlichen Kommunikation werden, da viele Menschen offenbar davon ausgegangen seien, durch die Impfung perfekt geschützt zu sein. Insofern wecken diese sogenannten Durchbruchs-Infektionen Zweifel an der Wirksamkeit der Impfstoffe, obwohl Wissenschaftler bereits seit langem darauf aufmerksam machen, dass eine Infektion vor allem vor schwerer Erkrankung, nicht aber vor einer zeitweiligen Ansteckung schützt.

Die CDC hat auf Basis ihrer neuen Erkenntnisse die Empfehlungen zum Tragen von Masken in öffentlichen Gebäuden erneuert. Auch Geimpfte sollen nun wieder Masken tragen, wenn sie sich in Gegenden mit hohen Inzidenzen oder in Kontakt mit besonders gefährdeten Menschen befinden. Oberste Priorität bleibe aber, die Impfquote in der Bevölkerung weiter zu erhöhen.

Eine Reihe neuer Impfstoffprojekte, die sich noch in der klinischen Testung befinden, wollen den Impfstoff künftig als Nasenspray verabreichen und so die Immunität gegen Sars-CoV-2 direkt an der Eintrittspforte, nämlich in den oberen Atemwegen, stärken.

(ens)

Quelle

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