Wissen-News Trockenblitze können auch bei feuchten Bedingungen Waldbrände auslösen
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14. August 2023, 17:36 Uhr
Wenn es hin und wieder regnet und der Waldboden nicht knochentrocken ist, dann ist die Waldbrandgefahr nicht allzu hoch, so die landläufige Auffassung. Doch das kann ein gefährlicher Trugschluss sein, meint ein Forschungsteam. Es konnte zeigen, dass Einschläge von sogenannten Trockenblitzen auch bei feuchteren Bedingungen Waldbrände auslösen können.
Bisher gab es die Überzeugung, dass Blitzeinschläge in den Waldboden nur dann eine Brandgefahr darstellten, wenn es kaum bis gar nicht regnet. Das bedeute, schreibt das Forschungsteam der Washington State University in seiner Studie im Fachmagazin Geophysical Research Letters, dass weniger als 2,5 Millimeter Regen pro Tag fallen. Doch die Analyse von durch Blitzen ausgelösten Waldbränden im Westen der USA habe ergeben, dass solche Einschläge auch bei bis zu 7,7 Millimeter Niederschlagsmenge noch Waldbrände verursachten.
Für die Einsatzkräfte der Feuerwehr sei das ein wichtiger Fakt, da sie das Brandrisiko genau einschätzen müssten, so die Forschenden. Nur so könnten Brände früh erkannt werden - insbesondere solche, die als Zombie-Feuer bekannt sind und viele Tage bis Monate schwelen können, bevor sie zu riesigen Waldbränden ausbrechen können.
Für ihre Analyse untersuchten die Forschenden die Daten zu mehr als 4.600 natürlich verursachten Bränden im Westen der USA im Zeitraum von 2015 bis 2020. Davon seien 3.726 wahrscheinlich durch Blitzschläge verursacht worden. Die Studie ergab, dass 15 Prozent davon Zombie-Brände gewesen seien. Das entspreche mehr als 100 Waldbränden pro Jahr. Die Analyse der Niederschlagsdaten zeigten außerdem, dass die Niederschlagsmengen vor den Brandereignissen höher lagen als bisher angenommen.
Das Forschungsteam merkt an, dass die meisten Brände immer noch durch den Menschen durch Unfall oder Brandstiftung verursacht würden. Dennoch seien Informationen über Blitzschläge wichtig. Insbesondere Trockenblitze - also Blitze von Gewittern, bei denen es nicht regnet - seien gefährlich, weil sie auch an abgelegenen Orten, die für Feuerwehrleute schwer zu erreichen seien, Waldbrände auslösen könnten. Ein zusätzliches Problem seien die Zombie-Feuer, da sie in frühen Stadien nur schwer zu erkennen seien, betont Erstautor Dmitri Kalashnikov. "Der Gewittersturm ist also vielleicht schon länger vorbei und man denkt vielleicht, dass keine Gefahr besteht, und plötzlich explodiert das Feuer."
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