Adventskalender, Türchen 14 Buchempfehlung: Liebe, Sex & Erblichkeit – Ein Streifzug durch die kuriosesten Schlafzimmer der Natur
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16. Dezember 2024, 13:23 Uhr
Wenn Sie denken, Sie wissen alles über Sex: lesen Sie das Buch! Sie haben noch keine Ahnung? Dann erst recht. "Aber erwarten Sie nicht, dass das Phänomen endlich geklärt wird", schreibt MDR WISSEN-Autor Gerald Perschke über "Liebe, Sex und Erblichkeit".
Wem soll man ein Buch über Liebe und Sex schenken? Gute Frage. Eine Antwort: sich selbst. Oder darf man das nicht? Eigentlich wäre das doch die größte Wertschätzung für das Buch, wenn man es erst selbst verschlingt, bevor man es weitergibt. Im Fall von "Liebe, Sex & Erblichkeit" wäre es auf jeden Fall denkbar. Oder Sie schenken es jemandem, von dem Sie wissen, dass Sie es ganz sicher ausleihen dürfen. Es ist für jeden geeignet, der alt genug ist, das mit der Liebe und dem Sex zu verstehen. Und welche Zeit wäre dafür besser geeignet als die Weihnachtszeit.
Wäre das geklärt, kommen wir zum Inhalt.
Hurra: Die Liebe bleibt ein Phänomen
Das Wichtigste zuerst: Liebe ist auch 2024 ein nicht völlig geklärtes Phänomen, das wir weiter ergründen können. Aber warum dann noch ein Buch darüber? Dass Flusspferd-Männchen bei der Brautwerbung mit Kot um sich werfen, wussten sie ja schon. Und diese Geschichte von den Kugelfischen, die riesige Sandburgen am Meeresgrund bauen, nur um Sex zu bekommen, haben sie vielleicht auch schon mal in einer Tierdoku gesehen. Vielleicht könnte es Sie interessieren, dass auch viele Tiere Spaß beim Sex haben. Dabei geht es nicht um Fortpflanzung. Die ewige Liebe gibt es auch – in sehr verschiedenen Ausprägungen. Bei Tiefseeanglerfischen etwa sind die Männchen zwergenhaft. Beim ersten Daten heften sie sich an die Damen dran. Ein Prozess, "der bei einigen Arten temporär ist, aber bei vielen auch zu einer dauerhaften Verschmelzung führt". Bis dass der Tod euch scheidet.
Auch die Pilze haben Sex – irgendwie
Das Autoren-Paar Jasmin Schreiber und Lorenz Adlung bleibt natürlich nicht im Tierreich stehen. Nach einem kurzen Blick auf die Pilze – wo die Fortpflanzung schon mal tödlich für Ameisen enden könnte – widmen Sie sich ausführlich den Menschen. Denn sie sind ja selbst welche. Außerdem noch verheiratet (was sie im Rückblick gelegentlich selbst überrascht) und ganz zufällig auch noch Biologen. Dass Sie auch noch andere Bücher geschrieben haben, nicht nur Sachbücher, erwähnen sie gelegentlich. Sie haben sich das Buch aufgeteilt nach ihren Fachgebieten. Kleine Piktogramme am Kapitelanfang machen klar, wer gerade dran ist. Apropos Piktogramme. Die Grafiken wirken sehr liebevoll, großformatige Tuschezeichnungen und am Ende gibt es noch ein Bild der beiden mit ihren Hunden (süß, wenn man Hunde mag).
Brustwarzen und Orgasmen
Was wissen Sie am Ende? Z. B, dass Sex außerhalb der Partnerschaft im Tierreich eher die Regel ist. Oder dass es einen spannenden Zusammenhang gibt zwischen der Tatsache, dass Frauen Orgasmen haben und Männer Brustwarzen. Und wenn Sie bei der Familienfeier mal wieder jemanden blöde Sexwitze reißen hören, begrüßen Sie ihn ruhig als "Stuart Breitfußbeutelmaus". Dann lehnen Sie sich entspannt zurück, während die anderen googlen. Denn sie wissen ja bereits, dass dieses kleine australische Beuteltier nur eine Sache im Kopf hat: Sex. Was für das Tier allerdings meist tödlich endet.
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | Mittags um vier | 04. Dezember 2024 | 15:45 Uhr
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