Ein Forschungsteam der Frankfurt UAS untersucht, wie mit dem Einsatz spezieller Lieferdrohnen – hier ein Wingcopter beim Flug über einem Dorf – die Nahversorgung im ländlichen Raum verbessert werden kann.
Ein Forschungsteam der Frankfurt UAS untersucht, wie mit dem Einsatz spezieller Lieferdrohnen – hier ein Wingcopter beim Flug über einem Dorf – die Nahversorgung im ländlichen Raum verbessert werden kann. Bildrechte: Wingcopter

Projekt der Frankfurter Hochschule UAS Zur besseren Versorgung auf dem Land: Neuartige Lieferdrohne entwickelt

04. Oktober 2022, 06:00 Uhr

Im ländlichen Raum ist das Einkaufen oft sehr schwierig. Frankfurter Forschende arbeiten nun an einer speziellen Drohne, die Güter des täglichen Bedarfs von größeren Städten in umliegende kleinere Ortsteile bringen kann.

Es ist ein Problem, das sich in Zukunft noch verschärfen könnte: In vielen Dörfern macht der letzte Tante-Emma-Laden zu und gerade ältere Menschen haben dann Probleme, sich mit Lebensmitteln zu versorgen, wenn der Bus in die Stadt nur zweimal am Tag fährt. Da müssen intelligente Lösungen her - und Forschende der Frankfurter Hochschule UAS haben nun eine solche entwickelt. Die Idee besteht darin, die benötigten Produkte mit einer besonderen Drohne namens Wingcopter aus den größeren Städten in die umliegenden Orte per Luftfracht zu transportieren.

Letzte Meile wird besonders schnell überwunden

Das Besondere am Wingcopter liegt in seinem Schwenkrotor-Mechanismus sowie in einer speziellen Software-Steuerung, mit der er wie eine konventionelle Drohne senkrecht starten und landen, aber gleichzeitig auch weite Distanzen wie ein Flugzeug mit Tragflächen überwinden kann - selbst bei starkem Regen und Wind. Damit können besonders auf der sogenannten letzten Meile Lebensmittel und andere kleinere Produkte relativ schnell und kostengünstig geliefert werden.

Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, Direktor des Research Lab for Urban Transport (ReLUT) der Frankfurt AUS.
Prof. Kai-Oliver Schocke, Direktor des Research Lab for Urban Transport (ReLUT) der Frankfurt UAS. Bildrechte: U. Wolf/Frankfurt UAS

"In vielen ländlichen Gegenden sind die Einkaufsmöglichkeiten heute durch die Schließung kleiner, lokaler Läden stark eingeschränkt", erläutert der Projektleiter Prof. Kai-Oliver Schocke. "Wir erwarten, dass sich die Versorgung durch den Einsatz von Lieferdrohnen wieder verbessern lässt." Die Belieferung per Drohne komme dabei besonders Menschen ohne eigenes Auto zugute sowie solchen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, zum Beispiel Senioren.

Dazu gebe es auch wirtschaftliche Vorteile für die beteiligten Unternehmen. Denn vor allem kleinere Händler auf dem Land können sich oft keinen eigenen Lieferservice leisten. Mit dem Wingcopter könnten diese Händler ihr Einzugsgebiet deutlich vergrößern, so Prof. Schocke. Da die Drohnen batteriebetrieben sind, wäre ihre Nutzung ähnlich wie bei Lastenrädern emissionsfrei. Die Fluggeräte könnten über den Luftweg auch schnell in entlegenere Gebiete gelangen.

Links/Studien

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.

cdi/pm

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