Erde und Venus ohne ihre Athmosphären
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Astronomie Die Venus war nie eine zweite Erde – vermutlich

06. Dezember 2024, 09:40 Uhr

War die Venus früher eine zweite Erde, oder gab es dort nie Wasser und Bedingungen für Leben? Eine aktuelle Studie aus Großbritannien legt nahe, dass die Venus schon immer ein heißer, trockener Planet war.

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Die Venus ist viel zu trocken. Auf der Oberfläche herrschen über 450 Grad Celsius, der Druck ist 90-mal so hoch wie auf der Erde. Flüssiges Wasser? Fehlanzeige. Wohin Wasser bzw. der Wasserstoff verschwunden sein könnte, war lange ein Rätsel. Erst im Frühjahr 2024 hatte ein Team von US-Forschenden der University of Colorado in Boulder ein spezielles Molekül ausgemacht, das für den Wasserstoffverlust verantwortlich sein soll. Dieses Formyl-Kation HCO+ ist ein Ion, das je aus einem Atom Wasserstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff besteht.

Dieses Ion wird in der Venus-Atmosphäre produziert, ist aber instabil und löst sich permanent wieder auf, in einer Reaktion wird es zu Wasserstoff und Kohlenmonoxid. Und der Wasserstoff kann dann entwichen. Das, so das Team, führte schließlich dazu, dass die Venus heute "100.000-mal weniger Wasser als die Erde [hat], obwohl beide Planeten nahezu gleich groß und schwer sind", so Michael Chaffin, Erstautor der Studie.

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Im Inneren schon immer zu trocken

Eine aktuelle Untersuchung aus Großbritannien stellt das in Frage. Die Studie, die unter der Leitung der Astronomin Tereza Constantinou an der University of Cambridge entstand, legt nahe, dass die Venus niemals, wie die Erde heute, Wasser besaß. Anders als das Team in Boulder schaute das Team von Constantinou nicht nur in die Atmosphäre, sondern auch in das Innere des Planeten. Denn die gegenwärtige Atmosphäre, die mit dem bei vulkanischer Aktivität freigesetzten Gas zusammenhängt, widerspiegle den inneren Wassergehalt des Planeten. Ergebnis ihres chemischen Modells: In der Venus gibt es viel zu wenig Wasserstoff. Die Folge: auf der Venus haben wahrscheinlich nie Bedingungen geherrscht, die für die Bildung von Ozeanen geeignet waren.

Das hat Folgen für die Suche nach Erde 2

Die Forscher schreiben in ihrer Arbeit: "Dieses Ergebnis steht im Einklang mit jüngsten Modellarbeiten, die darauf hinweisen, dass eine Venus, die mit einer Atmosphäre aus heißem Dampf geboren wurde, nie eine ausreichend niedrige Sonneneinstrahlung erhalten hätte, um ihr Wasserreservoir zu kondensieren." Die Theorie hat demnach Folgen für unsere Verständnis von Planeten in der sogenannten habitablen Zone um einen Stern. Es sind Planeten, die das James-Webb-Teleskop untersuchen kann, die jedoch laut dem Team aus Cambridge nicht kühl genug seien, um flüssiges Wasser zu kondensieren. "Dies macht diese Planeten zu unwahrscheinlichen Kandidaten für bewohnbare Bedingungen mit flüssigem Wasser."

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Links/Studien

  • Der Wasserverlust auf der Venus wird dominiert von HCO + dissoziativer Rekombination erschien im Mai 2024 in "nature".
  • Ein trockenes Inneres der Venus, begrenzt durch die Chemie der Atmosphäre erschien am 2. Dezember 2024 in "nature astronomy".

gp

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 03. Dezember 2024 | 11:30 Uhr

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