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Wissen-News Nix für Frostbeulen: Webb-Teleskop fotografiert ziemlich frischen Exoplaneten

26. Juli 2024, 12:59 Uhr

Dort gäb's vielleicht günstige Kühlmöglichkeiten für das Eis der Olympischen Spiele – wenn er nur nicht so weit weg und aus Gas wäre: Das internationale James-Webb-Weltraumteleskop hat einen zwölf Lichtjahre entfernten kalten Exoplaneten direkt abgebildet, das gaben die europäische Weltraumbehörde Esa und das Max Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg am Mittwoch im Fachblatt Nature bekannt. Die zuvor bereits vermutete Existenz von "Epsilon Indi Ab" wurde damit bestätigt, die Gestalt weiche aber deutlich von den Modellvorhersagen ab.

Bild, das einen verschwommenen, rötlichen, hellen Fleck vor bläulich-dunklem Hintegrund zeigt. Sonne daneben abgedeckt und mit Stern-Symbol versehen.
Dieses Bild von Epsilon Indi Ab wurde mit dem Koronagraphen des MIRI (Mid-Infrared Instrument) des James Webb-Weltraumteleskops aufgenommen. Ein Sternsymbol markiert die Position des Wirtssterns Epsilon Indi A, dessen Licht durch den Koronagraphen blockiert wurde, so dass der dunkle Kreis mit einer gestrichelten weißen Linie markiert ist. Bildrechte: ESA/Webb, NASA, CSA, STScI, E. Matthews (Max Planck Institute for Astronomy)

Der Planet gilt mit geschätzten zwei Grad Celsius als bisher kältester außerhalb des Sonnensystems, der beobachtet wurde. Zuvor abgebildete Exoplaneten waren in der Regel die jüngsten und heißesten Exoplaneten, so die Forscher. Das Besondere sei dabei die Ähnlichkeit zu Jupiter, der allerdings mit minus 150 Grad viel kälter ist und dessen Größe er mehrfach übertreffe. "Aber er ist Jupiter ähnlicher als jeder andere Planet, der bisher abgebildet wurde", fügte Erstautorin Elisabeth Matthews vom Max Planck-Institut für Astronomie in Deutschland hinzu. Astronominnen und Astronomen böte das die seltene Gelegenheit, "die atmosphärische Zusammensetzung echter Analoga des Sonnensystems zu untersuchen".

Bekannt aus Star Trek und Halo

Das Sonnensystem vom Stern "Epsilon Indi A" sei bereits popkultureller Schauplatz in Star Trek oder der Videospielreihe Halo gewesen, so die Forschenden. Statt fiktiver Planeten könne jetzt ein tatsächlich existierender Planet beobachtet und in seinen Eigenschaften gemessen werden. Der Planet wurde mit einem Infrarot-Instrument beobachtet. Eine direkte Abbildung von Exoplaneten gelang erst bei einigen Dutzend, so die Esa. Solche Exoplaneten sind in der Regel jünger und wärmer und zeigen sich im Status ihrer energiereichen Entstehung. Ältere, abgekühlte Planeten sind deutlich schwieriger abzubilden.

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