Exoplanet 2M1510 (AB) b kreist senkrecht um zwei Braune Zwerge
Bildrechte: ESO/L. Calçada

Exoplanet und Braune Zwerge Zum ersten Mal entdeckt: Planet kreist vertikal um zwei Sterne

17. April 2025, 16:06 Uhr

Wenn Planeten zwei Sterne umkreisen, dann tun sie das normalerweise auf der Ebene der Sterne. Also so, wie sich eine Vinyl-Scheibe dreht. Dass das auch anders geht, wurde schon oft vermutet, aber nie bewiesen. Bis jetzt!

Tatooine ist ein fiktiver Wüstenplanet aus der Filmreihe Star Wars. Das Besondere an ihm: er kreist um gleich zwei Sterne. Dass es so etwas auch in der Realität gibt, haben Astronominnen und Astronomen in den letzten Jahren mehrfach nachgewiesen. Was sie bislang aber nicht beweisen konnten, ist die Theorie, dass der Planet nicht zwingend auf der selben Ebene wie die Sterne bleiben muss (wie die sich drehende Schallplatte), sondern sich auch senkrecht zu den Sternen verhalten kann.

Exoplanet 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Do 25.07.2024 15:07Uhr 00:30 min

https://www.mdr.de/wissen/videos/exoplanet-epsilon-indi-ab-102.html

Rechte: T. Müller (MPIA/HdA), E. Matthews (MPIA)

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Dies ist nun einem Forschungsteam aus England, Portugal und Frankreich mit dem Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte gelungen. Mit der einzigen "Einschränkung", dass es sich bei den beiden, von Exoplanet 2M1510 (AB) b senkrecht umkreisten Objekten nicht um wirkliche Sterne handelt, sondern um Braune Zwerge, die, "größer sind als Gasriesenplaneten, aber zu klein, um richtige Sterne zu sein." Sie haben eine Zwischenstellung inne. Ihre Masse ist geringer als 75 Jupitermassen, und damit können sie im Inneren keine Wasserstofffusion antreiben und zu einem Stern werden. Aber dafür weisen sie noch eine zweite Besonderheit auf: aus der Sicht der Erde verdecken sie sich gegenseitig – ein Phänomen, das erst zum zweiten Mal überhaupt beobachtet wurde.

"Ein Planet, der nicht nur ein Doppelsternsystem, sondern auch einen doppelten Braunen Zwerg umkreist und sich dabei auf einer polaren Umlaufbahn befindet, ist ziemlich außergewöhnlich und aufregend", sagt Mitautor Amaury Triaud, Professor an der Universität Birmingham. Dies sei umso erfreulicher, als "unsere Beobachtungen nicht mit dem Ziel durchgeführt wurden, einen solchen Planeten oder eine solche Umlaufbahn zu finden. Daher ist es eine große Überraschung!"

Die Astronomen wollten eigentlich nur die Umlaufbahnen und physikalischen Parameter der beiden Braunen Zwerge im Sternbild Waage in rund 120 Lichtjahren Entfernung zur Erde genauer bestimmen. Auch solche Paare gelten als äußerst selten.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 17. April 2025 | 19:30 Uhr

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