Die ESA und die europäische Industrie entwickeln derzeit eine neue Generation von Trägerraketen: Ariane 6. Dies folgt dem Beschluss des ESA-Rates vom Dezember 2014, die Führungsrolle Europas auf dem sich schnell wandelnden Markt für kommerzielle Startdienste aufrechtzuerhalten und gleichzeitig auf die Bedürfnisse der europäischen institutionellen Missionen einzugehen.  Die teilnehmenden Staaten sind: Österreich, Belgien, Tschechische Republik, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Rumänien, Spanien, Schweden und Schweiz.  Auf der Welle des Erfolgs von Vega haben sich die Mitgliedstaaten auf der ESA-Ministertagung im Dezember 2014 darauf geeinigt, das leistungsstärkere Vega-C zu entwickeln.  Vega-C wird die Leistung von Vega von derzeit 1,5 t auf etwa 2,2 t in einer Referenzpolarumlaufbahn von 700 km erhöhen und damit den Missionsbedarf der europäischen institutionellen Nutzer decken, ohne dass die Kosten für Startdienste und Betrieb steigen.
Computergrafik: Die Ariane-6 (links) sollte bereits 2022 das erste Mal ins All abheben, doch es kommt zu immer weiteren Verzögerungen. Nun ist der erste Start für Mitte 2024 avisiert. Auch bei der Vega-C (rechts) gibt es Probleme. Bildrechte: ESA - D. Ducros

ESA Europäische Trägerrakete Ariane 6 soll erstmals Mitte 2024 fliegen

03. Dezember 2023, 15:59 Uhr

Auf der europäischen Ariane 6-Rakete ruhen große Hoffnungen. Doch das Projekt hat mit Verzögerungen zu kämpfen. Nun gibt es einen angepeilten Starttermin Mitte kommenden Jahres.

Vier Jahre später als ursprünglich vorgesehen soll die neue europäische Trägerrakete Ariane 6 Mitte des kommenden Jahres das erste Mal ins All fliegen. "Angenommen, dass alles nominal und ohne größere Schwierigkeiten verläuft, erwarten wir den Erstflug der Ariane 6 zwischen dem 15. Juni und dem 31. Juli nächsten Jahres", sagte der Chef der europäischen Raumfahrtagentur Esa, Josef Aschbacher, am Donnerstag in Paris. Ein präziseres Startdatum könnte es kommenden März oder April geben.

Die Ariane 6 ist das Nachfolgemodell der Ariane 5, die ab 1996 im Einsatz war. Sie soll Satelliten für kommerzielle und öffentliche Auftraggeber ins All befördern und ist deutlich günstiger als ihre Vorgängerin. Die neue Rakete soll Europas Raumfahrt wettbewerbsfähiger machen. Ursprünglich hatte die Ariane 6 bereits 2020 ins All starten sollen. Der Erstflug wurde aber mehrfach verschoben.

Europas Raumfahrt ist mit Blick auf Trägerraketen derzeit in einer schwierigen Lage. Die letzte Ariane 5 hob Anfang Juli in den Weltraum ab. Seitdem hat die Esa keine eigenen Mittel mehr, um große Satelliten ins All zu bringen. Probleme gibt es darüber hinaus auch bei den leichteren Satelliten: Nach dem Fehlstart der Vega C bei ihrem ersten kommerziellen Flug im vergangenen Dezember bleibt auch diese Rakete vorerst am Boden – voraussichtlich bis zum vierten Quartal des kommenden Jahres.

(dpa)

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