Mutter hilft Tochter 2013 bei Hausaufgaben
Nach der Kindheit entdecken Teenager neue Freiheiten und wollen deswegen immer weniger auf ihre Eltern hören. Bildrechte: IMAGO / Cavan Images

Wissen-News So hören Jugendliche auf die Ratschläge ihrer Eltern

31. Januar 2024, 14:33 Uhr

In der Pubertät wenden sich junge Menschen tendenziell von ihren Eltern ab und Gleichaltrigen zu. US-Forschende haben nun einen Weg gefunden, wie diese trotzdem noch mit ihren Tipps durchdringen können.

"Weil ich das sage" oder "das ist doch nicht so schlimm" – Wissenschaftler der University of California haben in einer großangelegten Studie noch einmal bestätigt, dass solche Sätze wenig bringen, wenn Eltern sie ohne Kontext ihren jugendlichen Kindern sagen. Wichtiger sei es dagegen, dass die Autonomie der Teenager und jungen Erwachsenen gestärkt würde, indem sie klare und einfache Regeln bekommen, die einerseits bestimmte Einschränkungen beinhalten, aber auch Freiheiten belassen, so die Experten.

Die Forschenden um Elizabeth Davis untersuchten dafür 194 junge Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren. Besonders sei dabei die Stichprobe gewesen, da sie unter anderem zu 38,3 Prozent aus Asiatischstämmigen und zu 33,2 Prozent aus Latinos bestand, betont Davis. Dadurch konnten auch Schlüsse auf Gruppen jenseits der üblichen weißen Mittelschicht gezogen und ein insgesamt breiteres Bild gezeichnet werden. Die Teilnehmer wurden gebeten, über Situationen nachzudenken, wenn ihnen ihre Eltern Ratschläge gaben, um mit ihren Emotionen umgehen zu können. Danach sollten sie einen Fragebogen zum Thema ausfüllen und wurden zusätzlich dazu befragt, wie hilfreich die Ratschläge waren und welche Beziehung sie zu ihren Eltern haben.

Dabei zeigte sich, dass die jungen Menschen, die von ihren Eltern viel Autonomie gewährt bekommen hatten, auch für ungefragte Ratschläge offen waren. Bei den Probanden mit weniger Autonomie kamen diese Tipps dagegen weniger gut an, da sie als eher unehrlich und darum weniger effektiv aufgefasst wurden. Im Ergebnis betonen die Studienautoren, dass durch eine höhere Autonomie auch das Selbstbewusstsein der jungen Erwachsenen gestärkt wurde und sie so eher in der Lage waren, Probleme selbstständig zu lösen. So wie die Eltern ihre Kinder auf dem Weg zum Erwachsensein begleiten, würde schon der Grundstein für die folgenden Jahrzehnte gelegt, resümiert Davis.

cdi

Links/Studien

Die Studie "A Helping Hand Isn’t Always So Helpful: Parental Autonomy Support Moderates the Effectiveness of Interpersonal Emotion Regulation for Emerging Adults" ist im Fachjournal "Emerging Adulthood" erschienen.

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