Einweihung des neuen Multimaterial-Druckers an der TU Freiberg
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Wissen-News Neuer Multimaterial-Drucker für nachhaltige Werkstoffe an der TU Freiberg

17. Dezember 2024, 15:01 Uhr

Ein Campingtisch aus alten Jeans oder ein vollkommen neues Produkt aus Haselnusschalen. Der neue Multimaterial-Pulverdrucker an der TU Freiberg soll nachhaltigere Werkstücke ermöglichen.

Ein neuer Hightech-Multimaterial-Drucker an der TU Bergakademie Freiberg soll aus beinahe allen denkbaren Materialien neue Gegenstände herstellen. Das Drucker mit dem "Binder-Jetting" Verfahren funktioniert ähnlich wie ein 3D-Drucker. Ein pulverisiertes Ausgangsmaterial wird mit einem flüssigen Bindemittel verbunden – auf diese Art entsteht ein Werkstück. Acht Druckköpfe drucken mit 1000 Düsen und vier Tinten dann in dem einen Kubikmeter großen Werkraum ein neues Objekt.

Diverse Altmaterialien können neu verarbeitet werden

Eine besondere Eigenschaft des Druckers ist es, dass er diverse Altmaterialien neu verarbeiten kann. "Mit dem neuen 3D-Drucker kommen wir unserem großen Ziel noch näher, eine nachhaltige und ökologische Wertschöpfung für die sächsische Industrie zu ermöglichen", sagt Henning Zeidler, Professor für Additive Fertigung an der TU Bergakademie Freiberg.

In den vergangenen zwei Jahren haben die Forschenden mit Partnern aus Landwirtschaft und Industrie beispielsweise ein nachhaltiges Bühnenbild aus Miscanthusgras oder Versteifungsstrukturen für einen Campingtisch aus recyceltem Jeansstaub gefertigt. Außerdem bereits erprobt sind zum Beispiel Haselnussschalen, Holzspäne und -staub aus Sägewerken, Spreustroh aus Erntemaschinen, Erodierschlämme aus der Metallverarbeitung sowie mineralische Reststoffe aus dem Bergbau.

Transfer in die Praxis geplant

Anwendungsmöglichkeiten für diesen 3D-Druck mit Pulverbindung gibt es in der Automobil-, Luft- und Raumfahrtindustrie, im Gesundheitswesen, in Gießereien, in der Architektur und in der Kunst. Der Drucker an der TU Freiberg ist Teil des Reallabors SAMSax. Das Projekt setzt gemeinsam mit den TUen Chemnitz und Dresden Ideen aus der Praxis um. Das bedeutet, kleine und mittelgroße Unternehmen können sich dort weiterbilden lassen und Technologien testen, bevor sie investieren.

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iz/pm

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR Aktuell | 13. Dezember 2024 | 15:48 Uhr

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