Wissen-News Forschung aus Halle: Die meisten Arten sind selten, aber nicht sehr selten
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05. September 2023, 12:07 Uhr
Hallenser Forschende haben die sogenannte "globale Artenhäufigkeitsverteilung" untersucht und sind zum Schluss gekommen: Die meisten Arten sind selten, aber nicht sehr selten. Und nur wenige Arten sind sehr häufig.
Die Experten der Uni Halle und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) kümmerten sich in ihrer Studie um eine Frage, die bereits Charles Darwin vor über 150 Jahren gestellt hatte: "Wer kann erklären, warum eine Art weit verbreitet und sehr häufig ist und warum eine andere, verwandte Art nur eine geringe Verbreitung hat und selten ist?" Eng verknüpft damit ist die Frage, wie viele Arten häufig und wie viele selten sind – die sogenannte globale Artenhäufigkeitsverteilung (global species abundance distribution, gSAD).
In ihrer Studie kamen die Wissenschaftler nun zum Ergebnis, das das gSAD-Modell von F. W. Preston (das Log-Normal-Modell) offenbar eher der Realität entspricht. Demnach sind nur wenige Arten sehr selten und die meisten Arten weisen eine mittlere Häufigkeit (an Individuen) auf. Die Forschenden stellten auch fest, dass dieses Muster erst für wenige Artengruppen wie Vögel oder Palmfarne umfassend bestätigt worden ist. Für alle anderen Artengruppen seien die Daten noch zu unvollständig. "Obwohl wir seit Jahrzehnten Arten beobachten und Daten sammeln, haben wir das typische Muster erst für wenige Artengruppen enthüllt", erklärt der Studienautor Corey Callaghan.
Die Experten nutzten für ihre Forschung die umfangreiche Datenbank der Global Biodiversity Information Facility (GBIF) mit über einer Milliarde Artenbeobachtungen zwischen 1900 und 2019. "Die GBIF-Datenbank ist eine fantastische Ressource für verschiedenste Fragen der Biodiversitätsforschung, vor allem deshalb, weil sie Daten aus der professionellen Forschung mit Daten von Bürgerwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern aus der ganzen Welt zusammenführt", so Callaghan.
Links/Studien
Die Studie "Unveiling global species abundance distributions" ist im Fachjournal "Nature Ecology & Evolution" erschienen
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