Hände einer Frau und Droge gegen schwarzen Hintergrund
Die Kokainsucht ist ein gesellschaftftliches Problem. Warum Frauen häufiger darunter leiden, hat eine Studie untersucht. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Wissen-News Es liegt an einem Sexualhormon: Frauen anfälliger für Kokainabhängigkeit als Männer

30. Januar 2024, 15:52 Uhr

Frauen konsumieren größere Mengen Kokain als Männer und werden schneller davon süchtig. Jetzt wurde der Grund dafür gefunden: das Sexualhormon Östradiol.

Der Nachweis dazu gelang Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der University of Texas, die Frauen während der verschiedenen Phasen ihres Zyklus' untersuchten. Dafür nutzten sie eine Methode namens konditionierte Ortspräferenz, mit der sie eine allgemein höhere Sensibilität während bestimmter Zyklusphasen belegen konnten. "Im Besonderen konnten wir demonstrieren, dass Frauen während mancher Phasen eine höhere Sensibilität für die direkten Belohnungseffekte von Kokain hatten", erklärt die Studienautorin Linda Perrotti.

Daraus ergebe sich ein neues Verständnis dafür, wie das Gehirn auf Kokain reagiert und wie Abhängigkeiten entstehen können, so die Forscherin. Frühere Arbeiten hatten bereits gezeigt, dass es für Frauen wahrscheinlicher als für Männer ist, von der Droge abhängig zu werden, sie in jüngerem Alter mit dem Konsum anfangen, größere Mengen zu sich nehmen sowie häufiger eine Überdosis erleiden.

In der aktuellen Studie wurde nun nachgewiesen, dass der Grund dafür das Sexualhormon Östradiol (eine synthetische Variante des natürlichen Östrogens) ist, das im Kokain vorkommt. "Zum ersten Mal konnten wir belegen, dass Östradiol die kokainbedingten Belohnungseffekte verstärkt", erläutert Perrotti. Damit könnte man in Zukunft noch gezielter und geschlechterspezifischer die Abhängigkeiten von Kokain behandeln.

cdi

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