Wissen-News Abnehmspritzen Wegovy und Ozempic: Semaglutid hilft auch gegen Herzleiden
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31. Mai 2023, 10:09 Uhr
Das Abnehmmittel Semaglutid wirkt offenbar nicht nur bei Diabetes, sondern auch bei adipositasbedingter Herzinsuffizienz. Bei einer aktuellen Studie verbesserten sich die Werte der Probanden durch die Therapie deutlich.
Semaglutid wurde eigentlich mal als Diabetes-Arznei entwickelt, ist aber mittlerweile auch zur Gewichtsreduktion bei Fettleibigkeit (Adipositas) zugelassen. Als Abnehmspritzen Wegovy und Ozempic wird es im Netz stark diskutiert.
Eine Studie, die demnächst beim Europäischen Kardiologen-Kongress in Amsterdam vorgestellt wird, zeigt nun, dass das Medikament ebenfalls bei einer adipositasbedingte Herzinsuffizienz (medizinisch: Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion; HFpEF) wirken kann. Bei dem Krankheitsbild pumpt das Herz zwar normal, ist aber zu steif, um sich richtig zu füllen.
Klinische Studie mit Adipositas-Patienten: Semaglutid versus Placebo
Hintergrund ist, dass die Mehrheit der HFpEF-Patienten als fettleibig eingestuft wird und es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass Fettgewebe eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung, dem Fortschreiten und den negativen Folgen von HFpEF spielen kann.
Im Rahmen der Untersuchung erhielten 529 Patienten mit Herzinsuffizienz und einem Body-Mass-Index von 30 oder höher über einen Zeitraum von 52 Wochen entweder einmal wöchentlich 2,4 Milligramm Semaglutid oder ein Placebo. Anhand verschiedener Gesundheitswerte untersuchten die Forschenden den Nutzen von Semaglutid. Dazu gehörten Veränderungen des Körpergewichts und der Lebensqualität (mittels des sogenannten KCCQ-CSS-Scores). Dazu sollten die Teilnehmer sechs Minuten lang gehen und ihr Blut wurde auf Entzündungsmarker hin untersucht.
Semaglutid: Körpergewicht, Enzündungswerte und Fitness besser bei Studiengruppe
Im Vergleich zum Placebo schnitt Semaglutid bei all diesen Werten besser ab: Der KCCQ-CSS-Score lag durchschnittlich um 7,8 Punkte höher, das Körpergewicht war 10,7 Prozentpunkte niedriger, die Sechs-Minuten-Geh-Distanz um 20,3 Meter länger und die Entzündungswerte sanken bei Semaglutid um 43,5 Prozent, während sie beim Placebo nur um 7,3 Prozent zurückgingen. In der Semaglutid-Gruppe kam es auch seltener zu schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen.
"Dies sind sehr erfreuliche und wichtige Daten für ein Medikament, das möglicherweise künftig einer großen Anzahl von Menschen helfen könnte, das kardiovaskuläre Risiko zu verringern", erklärt der nicht an der Studie beteiligte Mediziner Stefan Störk von der Uni Würzburg.
Links/Studien
Die Studie "Semaglutide in Patients with Heart Failure with Preserved Ejection Fraction and Obesity" ist im Fachjournal "The New England Journal of Medicine" erschienen.
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