Die Abwehr

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Maurice Hehne (FC Carl Zeiss Jena): Im Verlauf der mauen Saisonanfangsphase des FC Carl Zeiss Jena rotierte Trainer René Klingbeil seinen variablen Abwehrmann Maurice Hehne über den Platz: Erst in die Innenverteidigung, daraufhin ins defensive Mittelfeld und seit dem 5:1 über Hansa II dauerhaft auf den Rechtsverteidigerposten. In sechs Partien zwischen dem 7. Oktober und 2. Dezember holte der FCC 16 Punkte und kassierte dabei lediglich das eine Gegentor im Rostock-Spiel. Leistungsträger Hehne, der im November seinen Vertrag vorzeitig verlängerte, verbarrikadiert nicht nur die rechte Seite, sondern setzt auch nach vorne Impulse. Ein gewinnbringender Positionswechsel wie aus dem Lehrbuch, wären da nicht jene beiden Jahresabschlusspartien gegen Chemnitz und Zwickau gewesen, die an den Kernbergen die Stimmung in den Keller zogen.

Philipp Harant (BSG Chemie Leipzig): Auch wenn er sich selbst nicht als Abwehrchef sieht, ist Philipp Harant seit seinem Wechsel nach Leutzsch im Sommer 2022 der zentrale Anker und der Garant für die starke Leutzscher Defensive. Zudem strahlt er mit Kopf und Fuß immer wieder Gefahr bei eigenen Standardsituationen aus. All das unterstrich der 24-Jährige auch in dieser Saison wieder. Sieht man vom verkorksten Saisonauftakt bei Hertha II und dem turbulenten Schlagabtausch in Erfurt ab, hielt sich die Verteidigung der BSG um Harant weitgehend schadlos.

In Erinnerung bleiben zudem seine beiden Vorlagen beim 2:0-Erfolg über Rostock und der Assist zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung der Grün-Weißen in Cottbus. Am Ende verpasste Chemie nur knapp den ersten Sieg gegen Energie seit der Neugründung. Anfang Oktober folgte dann der Schock: Harant verletzte sich in Meuselwitz kurz vor der Halbzeit schwer am Knie. Trainer Miroslav Jagatic und die Fans widmeten ihm den dortigen 4:2-Sieg. Die Hoffnung in Leutzsch ist, dass seine Rückkehr nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt.

Luca Sirch (1. FC Lok Leipzig): Lucio zählte in den 2000er Jahren in Diensten von Bayer Leverkusen und dem FC Bayern München zu den beeindruckendsten Verteidigern, die je in der Bundesliga aufgelaufen sind. Er vereinte Robustheit, Zweikampfstärke sowohl am Boden als auch in der Luft, ging mit unbändigem Ehrgeiz und Siegeswillen voran. Legendär war der brasilianische Weltmeister von 2002 darüber hinaus, weil er seinen anarchischen Offensivdrang regelmäßig mit raumgreifenden Soli über Dreiviertel des Feldes auslebte. Damit versetzte er im Idealfall die Gegner in Angst und Schrecken – aber eben hin und wieder auch die eigenen Mitspieler.

Über ein Jahrzehnt später und – nun ja – vier Ligen tiefer weiß der 1. FC Lok Leipzig seit geraumer Zeit einen Spieler in seinen Reihen, der einen durchaus ähnlichen Stil pflegt: Luca Sirch. Während ein Großteil der Teamkollegen das vergangene Seuchenhalbjahr selbstzweifelnd im Dauerformtief über sich ergehen ließ, gewann der 24-Jährige an allen Ecken und Enden des Rasens Zweikämpfe, riss mit, zog an den Ketten, setzte zu Lucio-Gedächtnisdribblings an. Nebenbei bereitete er wettbewerbsübergreifend sechs Tore vor und schoss sechs weitere selbst, ohne die Lok noch viel tiefer im Schlamassel stecken würde.

Lok Leipzig 1 min
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Zwar dürften aller Voraussicht nach – anders als bei Lucio – am Ende von Luca Sirchs hoffentlich noch langer Karriere weder ein Weltmeister-, Champions-League- oder der Deutsche Meistertitel in der Vita stehen. Aber in Probstheida wären sie schon zufrieden, wenn er maßgeblich daran beteiligt bliebe, dem FCL eine versöhnliche zweite Saisonhälfte zu bescheren.

Sidny Lopes Cabral (FC Rot-Weiß Erfurt): Die allzu deutliche 1:5-Klatsche im Freundschaftsspiel gegen Algerien am 12. Oktober war für die Nationalmannschaft von Kap Verde alles andere als ein Jubeltag. Aber zumindest ein Akteur des westafrikanischen Inselstaates wird diesen ansonsten tristen Abend in der algerischen Großstadt Constantine nie vergessen: Sidny Lopes Cabral feierte mit Beginn der Schlussviertelstunde beim Stand von 1:4 sein Länderspieldebüt.

"Für mein Vaterland zu spielen war schon immer mein Traum", hatte der in den Niederlanden geborene 21-Jährige vom FC Rot-Weiß Erfurt bei seiner Nominierung gesagt. Seit fast zwei Jahren beackert der damals aus dem schwedischen Helsingborg gekommene Linksfuß die dazugehörige Außenbahn der Erfurter. Von dort ist er auch in dieser Saison (15 Spiele, vier Vorlagen) kaum wegzudenken.

Übrigens tummeln sich in Thüringen aktuell noch zwei weitere A-Nationalspieler. Lopes Cabrals RWE-Teamkollege Caniggia Elva brachte es im Herbst auf gleich vier Einsätze für Santa Lucia. Bei seiner Premiere gegen Guadeloupe (2:1) war er mit Tor und Vorlage sogar der Matchwinner. Jonathan Muiomo, Offensivmann des FC Carl Zeiss Jena, wiederum lief zuletzt drei Mal für Mosambik auf. Beim 3:2-Sieg gegen Botsuana gelang ihm das vorentscheidende dritte Tor.

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