Donnerstag, 21.12.2023: Geschenke sind schön
Gleich bei uns um die Ecke ist ein Schaufenster liebevoll mit einer ganzen Reihe von Wunschzetteln gestaltet. Ich bleibe regelmäßig davor stehen und lese darin. Dabei fällt mir ein, es gibt doch tatsächlich Menschen, die sagen, einen Wunschzettel brauchen wir nicht. Denn wir schenken uns nichts. Wir zu Hause haben das vor einigen Jahren auch schon ausprobiert. Ein bisschen hatte das auch mit Bequemlichkeit zu tun. Es war nicht schön. Jetzt denken wir immer an den kurzen Sketch zu diesem Thema. Ein Mann schaut zu Heiligabend erstaunt in die fragenden Augen seiner Ehefrau. Er sagt sehr bestimmt: "Wir haben doch ausgemacht, dass wir uns nichts schenken." Sie darauf: "Aber 'nichts' heißt doch nicht 'gar nichts', Liebling" und hält ein kleines Päckchen mit roter Schleife in den Händen.
Geschenke gehören dazu. Warum auch nicht? Auch die so genannten heiligen drei Könige brachten Geschenke zum Kind in der Krippe: Gold, Weihrauch und Myrre. So falsch kann es also nicht sein, einem Menschen eine Freude zu machen. Stimmt, die Hirten hatten nichts. Aber nicht aus Überzeugung, sondern aus Armut. Sie hätten bestimmt auch was geschenkt, wenn sie was gehabt hätten. Denn Schenken macht Freude. Im doppelten Sinn. Die Beschenkte freut sich. Ich freue mich.
Geschenke sind mehr als nur eine Geste. Sie verkörpern etwas. Sie sind Symbol einer Botschaft. Diese Botschaft könnte heißen: "Ich liebe Dich". "Du bist mir unendlich wichtig". "Ich bin für dich da." "Ich vertraue dir." ""ass es uns wieder versuchen" und selbst "Es war eine gute Zeit mit Dir. Danke. Nun aber setze ich einen Punkt." Auch das wäre denkbar. Es kommt darauf an, dass mit meinem Geschenk auch eine gute Nachricht verschenkt wird. Besser noch, meine Beziehung zu einem Mitmenschen dadurch deutlich wird. Falsch wäre "Hier hast Du deine Flasche Grappa und jetzt halt den Mund." Solche Geschenke kann man sich schenken. Geschenke sind Geschenke, wenn sie miteinander verbinden. Und darauf möchte ich nicht verzichten.