Mittwoch, 22.05.2024: Bund
Was machen Sie als erstes, wenn Sie eine Prüfung bestehen oder wenn Sie einen neuen Job bekommen? Ich habe immer meine Familie oder Freunde angerufen und es denen freudig mitgeteilt.
Oder was machen wir, wenn wir einen Autounfall gebaut haben? Da rufen wir zuerst die Versicherung an und dann wahrscheinlich wieder die Familie und Freunde.
Warum tun wir sowas? Weil wir Menschen Bindungswesen sind und Bündnisse brauchen, um zu überleben.
Unser ganzes Leben ist von vielen verschiedenen Bündnissen geprägt. Denken Sie nur an die BUNDES-Republik Deutschland oder an die Parteien Bündnis 90 oder "Bündnis Sahra Wagenknecht". Auch eine Ehe ist ein Bund zwischen zwei sich liebenden Menschen. Wir Christen denken gleich an den Bund zwischen Gott und Mensch. Zwischen Gott und Adam und Eva. Zwischen Gott und Noah oder Abraham. Gott schließt den Bund mit Menschen, um gemeinsam eine gute Zukunft zu gestalten.
All das sind Zeichen dafür, dass wir Menschen ohne Bündnisse nicht gut leben können. Bündnisse bringen nicht nur Gleichdenkende zusammen. Sie bieten Schutzräume für die Schwächeren an und verhindern, dass man nur an sich selbst denkt. Sie fördern das Miteinander, um wiederum gemeinsam Größeres zu erreichen.
Ein Pakt wäre das Gegenteil davon. Man kommt zusammen, um gegen etwas oder gegen jemanden zu kämpfen. Das bedeutet meistens Unfrieden und Zerstörung. Einen Pakt in diesem Sinne zu schließen, bedeutet nie eine gute Zukunft.
Bindungen zu stiften, Bündnisse einzugehen und dadurch das Miteinander der Menschen zu fördern, scheint dagegen ein erprobter und gut funktionierender Weg in die Zukunft zu sein.
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