Montag, 24.06.2024: Johannistag
Heute ist Johannistag. Ein Festtag der Kirche, der an die Geburt Johannes‘ des Täufers erinnert. Zu seinem Leben ist überliefert, dass er sich mit Anfang 30 aufmacht, um die Menschen zur Umkehr aufzurufen. Dargestellt wird er meist als Asket, in einem Umhang aus Kamelhaar. Sein dürftiger Speiseplan laut Bibel: Heuschrecken und wilder Honig. In der Wüste und am Jordanufer hören ihm viele Menschen zu und lassen sich von ihm taufen. Einmal befindet sich darunter auch Jesus und Johannes erkennt in ihm den Sohn Gottes.
Im Volksbrauchtum war und ist der Tag vielerorts fest verankert: Kräuter werden gesammelt, Bauernregeln mahnen zur Heu-Ernte, am Vorabend lodern die Johannisfeuer. Auch Pflanzen sind danach benannt: ob Johannisbeerstrauch oder Johanniskraut. In Deutschland endet an diesem Termin zugleich traditionell die Spargelsaison und die Rhabarber-Ernte. Die hohe Bedeutung des Johannestags im früheren Alltag der Menschen deutet auch auf die wichtige Position des Tagesheiligen im Glauben hin. Er ist ein Lehrer, ein Prophet, ein Vorläufer Jesu, der sich dann zurücknimmt, als Jesus zu wirken beginnt. Über seine Rolle gegenüber Jesus sagt Johannes selbst: "Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen."
So ist es kein Wunder, dass ihre beiden Geburtstage einmal in der Nähe der Sommer- und einmal zur Wintersonnenwende liegen. Denn auch wenn der heutige Tag noch zu den längsten des Jahres zählt: Die Sonnenstunden nehmen bereits kaum merklich wieder ab. Zu Heiligabend, der Geburt Jesu im Stall zu Bethlehem, am 24. Dezember, ist es dann umgekehrt, die Tage werden wieder länger. Das Zeichen dahinter: Jesus, der Gottessohn, wird geboren, um das Licht in die Welt zu bringen. Und wir stellen heute so ganz nebenbei fest: Es ist genau ein halbes Jahr vor Weihnachten. Kein Wunder, dass der Johannistag früher auch gerne als „Sommerweihnacht“ bezeichnet und entsprechend gefeiert wurde!