Mittwoch, 26.06.2024: Im Paradies
Ob beim Hecke schneiden, beim Graben im Gemüsebeet oder beim Entspannen im Liegestuhl auf der Wiese - ich liebe meinen Garten! Und bin damit nicht allein! Deutschland gilt als Land der Gärtner und als Schrebergarten-Nation.
Wobei - anpflanzen und ernten, säen und mähen, bücken und pflücken: Die einen lieben ihre Gartenarbeit, die anderen meiden sie. Umfragen zufolge würde knapp die Hälfte der Gartenbesitzer gerne möglichst mehr Zeit damit verbringen. Ebenso viele Befragte gaben aber auch an, möglichst wenig Arbeit haben zu wollen. Da hilft nur, was fünf Prozent der Befragten wählten: Sie wünschten sich einen Gärtner!
Dabei kann die Zeit im Grünen doch auch heißen: Abschalten. Bei der Arbeit mit den eigenen Händen zur Ruhe kommen. Meditation ganz naturnah.
Gut hatten es in dieser Beziehung ja die bekanntesten Bewohner einer Grünanlage. Adam und Eva lebten laut Bibel im Garten Eden sorgenfrei und ohne lästiges Unkraut-Jäten. Mit Adams Biss in den Apfel und der Vertreibung aus dem Paradies fing die Arbeit dann an. Doch die Lust an Blumen und Blüten hat uns das nicht verdorben. Mancher Gärtner hegt sicher den heimlichen Wunsch, dass er im himmlischen Paradies eines Tages auch wieder einen Garten vorfinden möge.
Die Pflege von Beeten und Sträuchern könnte dabei auch ein Bild für die Sorge um mich selbst sein. Schon der Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux riet: Den Garten des Paradieses betritt man nicht mit den Füßen, sondern mit dem Herzen. Offenheit, Weite, Wachsen und Reifen als Mensch - das könnten seine Vorstellungen davon gewesen sein.
Aber ob nun Garten Eden oder himmlisches Paradies: Für den Moment halte ich es gerne mit den Worten der Essayistin Aba Assa "Wer einen Garten hat, lebt schon im Paradies."