Donnerstag, 25.07.2024: Aber
Kleine Worte - große Wirkung. Das "Aber" ist solch ein Wort. Denn: Was nach einem "Aber" folgt, hat Gewicht.
"Wenn der Topf aber nun ein Loch hat, lieber Heinrich was dann?" Und diesem Einspruch folgen im alten Volkslied noch acht weitere. Das "Aber": Ich habe mir die dunkelblaue Jacke gekauft, aber die war echt teuer.
Das "Aber" schränkt ein. Und das zuvor Gesagte wird relativiert. Bedenken kommen zur Sprache. Oft folgt auf das "Aber" das eigentlich Bedeutende oder zu mindestens etwas, das keinesfalls unbeachtet sein darf.
Also, um beim Beispiel zu bleiben: Die leichte Jacke brauche ich, besonders auf Wandertouren. Sie passt wie angegossen. Schützt im Wind, weist Nässe ab, kann sich klein machen und ungebraucht im Rucksack verschwinden. Ich habe sie gekauft. Aber preislich gesehen ist es ein Wahnsinn, sagt mir eine innere Stimme.
Wie gehe ich nun mit dem Wörtchen "Aber" gut um? Denn im Gebrauchsfall kommt doch sofort die Verantwortung mit ins Spiel. Ist es nicht unverantwortlich - so eine teure Jacke? Und falls der Kochtopf ein Loch-Topf ist, kann Liese für Heinrich darin keine Suppe kochen.
"Ohne Wenn und Aber" heißt eine Redewendung. Sie bedeutet, dass die Sache oder Situation ohne Bedenken, Bedingungen oder Vorbehalte durchgeht. Ich möchte das meinem persönlichen Wortkonsum des "Aber´s" gegenüberstellen und es mir nicht schwerer als nötig machen.
Als Christ schaue ich darum auf die Botschaft von Christus.
Seine Worte wecken Hoffnung, nehmen die Angst und stiften Frieden.
Sie machen´s mir leicht. Ohne Wenn und Aber.