Verkündigungssendung Das Wort zum Tag bei MDR SACHSEN | 15.-21.07.2024
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Täglich hören Sie das Wort zum Tag. Montags bis freitags gegen 5:45 Uhr und 8:50 Uhr, am Sonnabend gegen 8:50 Uhr, sonntags 7:45 Uhr. Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche Simon Krautschick.
Sonnabend, 20.07.2024: Blütenpracht
Petunien, Geranien, Begonien - das ist Blütenpracht in unseren Balkonkästen. Gartenbau dreht sich nicht nur um unser Essen. Wir genießen auch die Schönheit von Blüten und Grünpflanzen. Die haben keine andere Aufgabe, als unsere Augen zu erfreuen und unsere Herzen weit zu machen. Balkonblumen werden extra gezüchtet, damit sie üppige Blüten in vielen Farben hervorbringen. Auch Wildpflanzen verleihen Wiesen und Feldern bunte Farbtupfer. Manchmal überziehen sie diese sogar mit einem prächtigen Blütenteppich. Blaue Kornblumen und roter Mohn in den Getreidefeldern. Weiß Margeriten, blaue Glockenblumen und rosa Schaumkraut auf den Wiesen.
Schon zur Zeit der Bibel staunten die Menschen über Wiesenblumen. Jesus lässt sich durch sie zu einer Rede inspirieren: Seht euch die Blumen auf den Feldern an, wie sie wachsen! Sie arbeiten nicht und machen sich keine Kleider, doch ich sage euch: Nicht einmal Salomo bei all seinem Reichtum war so prächtig gekleidet wie irgendeine von ihnen. Wenn Gott sogar die Feldblumen so ausstattet, die heute blühen und morgen verbrannt werden, dann wird er sich erst recht um euch kümmern. Habt doch mehr Vertrauen! Wir sind wertvoll und haben unsere Daseinsberechtigung, nicht erst, wenn wir nützlich sind und etwas geleistet haben. Unser Schöpfer wollte, dass wir da sind, heute. Er freut sich an uns. Darauf können wir uns heute verlassen.
Luk 12,27.28
Freitag, 19.07.2024: Schlafen ist Leben
"Leg' das Buch unter dein Kopfkissen. Dann wandert das Wissen über Nacht in deinen Kopf." Diesen ulkigen Rat konnte ich schon als Schüler nicht glauben. Von nichts kommt nichts. Das weiß jeder, dem seine Leistungen nicht egal sind. Vierzig Jahre später habe ich allerdings auch andere Erfahrungen gemacht. Leistung ist nicht die ganze Wahrheit. In manchen Situationen strenge ich mich an, werde immer verbissener und komme trotzdem meinem Ziel nicht näher.
Schon zur Zeit der Bibel fragten sich die Menschen: Was kann ich leisten? Jesus erzählt ihnen die Geschichte eines Bauern. Der sät Getreide. Dann geht er nach Hause, legt sich nachts schlafen, steht morgens wieder auf - Tag für Tag. Sobald das Korn reif ist, beginnt die Ernte. Das ist ja ungeheuerlich. Jede Gartenfreundin und jeder Freizeitgärtner weiß, wieviel Arbeit in ihren Beeten steckt. Säen, schlafen, ernten - schön wär's. Aber hören wir noch einmal hin. Das erzählt Jesus nämlich auch: Ganz von selbst lässt der Boden die Pflanzen wachsen und Frucht bringen. Zuerst kommen die Halme, dann bilden sich die Ähren und schließlich füllen sie sich mit Körnern. Ja, damit unser Brot auf den Feldern wächst, braucht es viel Arbeit. Von der Saat bis zur Ernte und auch zwischendurch. Und trotzdem geschieht dabei etwas, das wir Menschen nicht fertigbringen, nicht produzieren können, trotz unserer modernen Technik. Wachstum geschieht durch eine Lebenskraft, die in die Schöpfung hineingelegt ist. Wir Menschen nutzen diese Kraft in Gärten und auf Feldern. Wir hegen und pflegen die Pflanzen, aber wir machen nicht, dass sie wachsen.
Jesus erzählt die Geschichte, damit wir Mut bekommen. In unserem Leben geschieht viel mehr, als wir mit aller Anstrengung erreichen können. Auch in uns Menschen hat der Schöpfer seine Lebenskraft hineingelegt. Er hegt und pflegt uns, so wie wir für unsere Pflanzen sorgen. So können wir ruhig schlafen und danach mit neuer Zuversicht in den Tag starten.
Mar 4,26-29
Donnerstag, 18.07.2024: Großzügig beschenkt
"Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!" - Das finde ich gerecht. Wenn ich mich heute auf Arbeit anstrenge, möchte ich auch einen angemessenen Lohn auf meinem Konto wissen. Und wenn ich noch eine Prämie bekomme, freue ich mich besonders.
Schon zur Zeit der Bibel war gerechter Lohn ein Thema. Jesus erzählt die Geschichte eines Winzers. Für die Weinlese braucht er Saisonarbeiter. In seinem Weinberg müssen die Trauben geerntet werden. Dafür sind viele fleißige Hände nötig. Die Saisonarbeiter werden tageweise entlohnt. Pro Tag ein Silberstück. Das bekommt jeder. Nach der Mittagspause verpflichtet der Winzer noch weitere Arbeitskräfte. Es gibt viel zu tun im Weinberg. Am Abend ist die Ernte schließlich eingebracht. Jeder Arbeiter bekommt sein Silberstück ausgezahlt. Tatsächlich, jeder. Auch die Arbeiter, die erst mittags angefangen haben und nur den halben Tag schuften mussten. Ungeheuerlich, ist das gerecht? Die Antwort des Winzers: Keiner bekommt weniger als ihm zusteht. Ein Tag - ein Silberstück. Jeder hat den vollen Lohn. "Ich will nun einmal dem Letzten hier genauso viel geben wie dir! Bist du neidisch, weil ich großzügig bin?"
Großzügig - das ist das Zauberwort, das meinen Tag gut werden lässt. Es ist großzügig, dass ich gesund bin. Großzügig, dass ich auf dem Weg zu meiner Arbeit sein kann. Großzügig, dass ich meine Kinder habe, für die ich heute sorge. Großzügig, dass ich in meiner Küche sitzen und mein Frühstück genießen kann. Fühle ich mich heute großzügig behandelt oder komme ich zu kurz? Die Antwort hängt von meiner Sichtweise ab. Der heutige Tag hält mehr für mich bereite, als ich mit aller Kraft erarbeiten kann. Mein Leben ist das Geschenk eines großzügigen Gottes. Unter diesem Blickwinkel wird mein Tag gut.
Mat 20,1-16