Mittwoch, 10.01.2024: Unsere Sonne
Neben manch anderem, was sich im Januar ändert, betrifft es auch die Tatsache, dass die Tage langsam wieder länger werden. Die Sonne geht ein paar Minuten früher auf und etwas später wieder unter. Wir vermissen sie an trüben Tagen. Sie brennt in Hitzeperioden auf der Haut und lässt jeden Handgriff schweißtreibend schwer werden.
Unsere Sonne - was für ein Stern! In den Religionen und Kulturen der Völker war sie über Jahrhunderte von religiöser Bedeutung. Die alten Ägypter, die Mayas, Azteken und Inkas maßen dem Gestirn göttliche Eigenschaften zu. Nicht anders die Babylonier und die Germanen. Das "Alte Testament" der Bibel nennt sie den "großen Leuchter". Nicht göttlich aus sich selbst, sondern von Gott geschaffen. Die frühe Christenheit spricht symbolhaft von Jesus Christus als der Gnadensonne. Über dem gläubigen Menschen geht die "Sonne der Gerechtigkeit" auf.
Ich habe in einem wissenschaftlichen Bericht gelesen: "Unter allen Sternen im Universum bietet die Sonne eine faszinierende Balance zwischen Leuchtkraft und Lebensdauer. Sie brennt so lange, dass Atome und Moleküle auf der Erde Zeit finden, Verbindungen einzugehen. Und sie ist kühl genug, um nicht jedes Tröpfchen lebensspendenden Wassers sofort zu verdampfen."
Ja, dieses staunenswerte Gleichgewicht ermöglicht alles Leben. Ihm verdanken wir Licht und Wärme. Es wäre nicht möglich, betrüge der Abstand der Erde zur Sonne nur zwei Prozent weniger oder nur zwei Prozent mehr. Die Sonne ist das Kraftwerk, das seit mehr als vier Milliarden Jahren über unserem Planeten ihre Energie verschwenderisch ausgießt. Ihre Leuchtkraft jedoch verändert sich alle elf Jahre.
Wissenschaftler fanden heraus: "Auf Zickzackkursen wandern die Lichtteilchen im Innern der Sonne umher. Sie verlieren dabei Energie und kommen erst nach etwa 200.000 Jahren an der Oberfläche an. Von dort benötigen sie dann nur noch acht Minuten bis zur Erde."
Ist das nicht alles staunenswert? Faszinierend und möglicherweise auch dazu angetan, über sich selbst nachzudenken. Nehmen wir doch mal mit diesem Wissen im Hinterkopf einen Sonnenaufgang wahr als das großartige Wunder, das ohne unser Zutun, Tag für Tag neu geschieht.