Verkündigungssendung Das Wort zum Tag bei MDR SACHSEN | 08. - 13.01.2024
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Täglich hören Sie das Wort zum Tag. Montags bis freitags gegen 5:45 Uhr und 8:50 Uhr, am Sonnabend gegen 8:50 Uhr, sonntags 7:45 Uhr. Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche Karsten Loderstädt.
Sonnabend, 13.01.2024: Humor
Haben Sie heute morgen schon gelacht? Kennen sie den? Frage: Was ist der Unterschied zwischen einem "Beaujolais Primeur" und dem Predigtmanuskript des Dompredigers? Antwort: Der Wein ist schon kurz nach der Lese trinkbar und das Predigtmanuskript erst kurz nach dem Trinken lesbar.
Mit Humor den Dingen des Lebens begegnen, macht es leichter. Das ist jedenfalls eine meiner wesentlichen Lebenserfahrungen. Und das ist auch biblisch. Humor und Frömmigkeit gehören zusammen.
Der recht beleibte Herr Pfarrer soll den hageren Lehrvikar ausbilden. Beide frühstücken des Öfteren zusammen und besprechen dabei das Tagesprogramm. Der Herr Vikar wünscht nur etwas ungesüßten Joghurt mit Apfelstücken. Eines Morgens begrüßt ihn sein Chef mit Augenzwinkern: "Wenn man Sie so sieht, könnte man meinen, es wäre eine Hungersnot ausgebrochen!" Gibt der Dünne zurück: "Und, wenn man Sie so sieht, könnte man meinen, dass Sie schuld daran sind."
Lachen ist gesund. Es lockert das Zwerchfell, dämpft sogar Schmerzen. Man kann aufatmen. Und Lachen ist ein Ausdruck der Lebensfreude. Freude wiederum ein Geschenk des Himmels. Ganz und gar unverkäuflich. Freuen wir uns doch drüber, dass wir über unsere Schwächen lächeln können. Erst dann werden wir uns unserer Stärken bewußt. Nirgendwo steht, dass wir uns todernst nehmen müssen. Wir brauchen Abstand. Zu uns selbst wie zu dem, was uns ärgert, was uns die Freude stehlen will.
Einen sehr weisen Satz der Bibel habe ich mir vor vielen Jahren auf ein Kärtchen gekritzelt. "Gott wird deinen Mund mit Lachen füllen, deine Lippen mit Jubel!" Das ist doch ein starkes Versprechen! Da müssen wir gar nicht erst auf etwas Großartiges oder Außergewöhnliches warten. Lachen fängt mit dem Schmunzeln an.
Ich stehe vor dem Briefkasten an der Post. Halte drei Briefe in der Hand, die vor Leerung noch unbedingt rausgehen sollen, habe aber stattdessen meinen Autoschlüssel in den Kasten geworfen. Was für ein Jubel stieg in mir auf, als wenige Minuten später die Mitarbeiterin mit ihrem gelben Auto erschien, um den Kasten zu leeren. Ich erzähle ihr aufgeregt mein Missgeschick. Sie lacht, gibt mir mit einer ruhigen Handbewegung den Schlüssel und meint: "Hoffentlich müssen Sie heute nicht noch viel erledigen. Machen Sie's gut!" Machen wir's gut. Und es anderen und uns leicht!