Geldscheine
Im Idealfall kann ein Heizungstausch durch einen KfW-Kredit mit 21.000 Euro vom Staat gefördert werden. Bildrechte: Colourbox.de

Neu ab September Heizung, Steuererklärung, Garten

01. September 2024, 23:00 Uhr

Bei der KfW können erste Belege für Heizungskredite eingereicht werden. Für viele läuft der Countdown für die Steuererklärung. Radikalschnitt bei Bäumen und Hecken ist bis 30. September verboten. Was bringt der September noch an neuen Gesetzen und Änderungen für Verbraucher?

Steuererklärung nicht vergessen

Die Abgabefrist für die Steuererklärung für 2023 endet am 31. August. Da das ein Samstag ist, kann sie noch bis zum 2. September 2024 abgegeben werden. Das gilt für jene, die sie ohne Hilfe von einem Steuerberater anfertigen. Steuerpflichtige, die einen Steuerberater hinzuziehen, müssen die Steuererklärung für 2023 bis zum 31. Mai 2025 beim Finanzamt einreichen. Dies ist ein Samstag, womit die Abgabe dann bis zum Montag, dem 2. Juni erfolgen kann.

Übrigens: Wer keine Steuererklärung abgeben muss, dies aber freiwillig tun möchte, hat dafür vier Jahre Zeit. Hier gilt als Stichtag der letzte Tag des jeweiligen Steuerjahres. Nicht verpflichtet zu einer Steuererklärung sind etwa Eheleute, die beide auf Lohnsteuerklasse IV arbeiten und keine weiteren Einkünfte haben.

Wahlen in drei Bundesländern

In drei Bundesländern gibt es im September Landtagswahlen:

  • Sachsen und Thüringen: am 1. September
  • Brandenburg: am 22. September

Kommt es nach den Wahlen zu neuen Regierungskonstellationen, macht sich das im Bundesrat bemerkbar. Denn dort sind nur Mitglieder der jeweiligen Landesregierungen vertreten, sobald diese vereidigt wurden. "Parteien, die in den Landtagen in der Opposition sind, entsenden keine Vertreter in den Bundesrat", heißt es auf der Homepages des Bundesrates.

Pflicht zur Optimierung der Heizungsanlage

Bei Gebäuden mit mindestens sechs Wohneinheiten, deren zentrale Wärmeversorgung auf Erdgasbasis erfolgt, müssen Eigentümer und Eigentümerinnen bis zum 15. September einen hydraulischen Abgleich an den Anlagen vornehmen – soweit dies noch nicht geschehen ist.

Damit sollen die Wärmeströme im System optimiert werden, sodass die Energie auch gleichmäßig auf die Heizkörper verteilt wird. Grundlage hierfür ist, dass das Heizwasser ungehindert durch alle Leitungen fließen kann und der Druck so optimal ist, dass auch entferntere Heizkörper ausreichend versorgt werden. Geregelt ist dies durch die "Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über mittelfristig wirksame Maßnahmen". Damit soll Energie eingespart werden, was auch die Heizkosten senkt.

Zur Optimierung der Heizungsanlage verpflichtet waren bis 30. September letzten Jahres bereits Firmen und öffentliche Gebäude mit einer Größe von mehr als 1.000 Quadratmetern und Häuser mit mindestens zehn Wohneinheiten.

Blick in einen der Lichthöfe im Museum der bildenden Künste Leipzig, das sich mitten in der Stadt befindet. 4 min
Bildrechte: imago/F. Berger
4 min

Viele Museumsbauten haben eine schlechte Energiebilanz, beispielsweise durch hohe Räume. Das zu ändern ist nicht einfach. Ulrike Thielmann hat mit Museumsbetreibern gesprochen.

MDR KULTUR - Das Radio Mo 05.08.2024 14:30Uhr 03:57 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/audio-energiebilanz-museum-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Belege für KfW-Heizungsförderung einreichen

Für den Umstieg auf klimafreundlichere Heizungsanlagen bei selbstgenutzten Einfamilienhäusern gibt es Förderkredite der KfW. Seit Februar konnten bereits Anträge dafür gestellt werden. Im Idealfall kann die Förderung laut KfW hier bei 70 Prozent liegen, höchstens jedoch bei 21.000 Euro.

Ab September können nun auch die Belege dafür digital eingereicht werden, wie eine Sprecherin der deutschen Förderbank in einer Pressemitteilung im Juni bekanntgab. Kreditnehmer könnten so "nach deren erfolgreicher Prüfung die Auszahlung ab Oktober erhalten".

 

Aus für "M + S"-Winterreifen

Die Übergangsfrist für mit "M+S" gekennzeichnete Autoreifen läuft zum 30. September aus. Bereits seit 1. Januar 2018 müssen seitdem neu hergestellte Allwetterreifen das Alpine-Symbol tragen.

Wer die Reifen ab Oktober weiter bei winterlicher Witterung benutzt, muss mit einem Bußgeld rechnen. "M+S" steht für Matsch und Schnee. Laut Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO) sind dann nur noch die Allwetterreifen auf winterlichen Straßenabschnitten erlaubt, die an der Flanke ein "Alpine"-Symbol tragen. Das ist ein Piktogramm aus einem Berg und einer Schneeflocke.

Neue Abgasnorm für Pkw

Für alle Pkw-Erstzulassungen gilt ab 1. September die Abgasnorm Euro 6e. Die Grenzwerte für Stickoxide und Partikelanzahl sind denen des Vorgängers Euro 6d-ISC-FCM im theoretischen Prüfverfahren identisch, die erlaubten Durchschnittswerte bei den sogenannten RDE-Tests, also Checks bei realen Straßenfahrten, wurden jedoch herabgesetzt. Mehr berücksichtigt werden damit nun Emissionen, bei denen auch Verkehrsdichte und Wetter eine Rolle spielen.

Schlussabrechnung für Corona-Hilfen

Unternehmer, die in der Corona-Zeit die Überbrückungshilfen I bis IV sowie die November- und Dezemberhilfe in Anspruch genommen haben, mussten bis 31. Oktober 2023 die Schlussabrechnung einreichen. Wer jedoch eine Fristverlängerung beantragt hatte, hat jetzt noch bis 30. September Zeit.

Erstellt werden muss die Schlussabrechnung – ebenso wie beim ursprünglichen Antrag – durch einen Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer. Die Corona-Wirtschaftshilfen wurden unbürokratisch gewährt. Ob sie auch zu Recht gezahlt wurden, wird nun im Nachhinein geprüft. Daher kann es sowohl zu Nachzahlungen als auch zu Rückforderungen kommen. Wer seine Schlussabrechnung nicht fristgerecht abgibt, muss die Hilfe in jedem Fall komplett zurückzahlen.

Organspende-Bereitschaft leichter angeben

Organspenden werden dringend gebraucht. Deswegen sollen mit dem "Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende" immer mehr Hürden abgebaut werden, seine Bereitschaft angeben zu können. Seit März ist dies im Organspende-Register möglich. Dies ist ein Online-Portal des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte.

Bis 30. September soll das Organspende-Register auch über die Apps der Krankenkassen zu erreichen sein. Bei der AOK etwa ist der Startschuss dafür vor wenigen Tagen bereits gefallen. Wichtig: Die Bereitschaft zur Organspende kann auch jederzeit widerrufen werden.

Bundesweiter Warntag am 12. September

Nicht erschrecken: Am 12. September soll jeder Handynutzer in Deutschland um 11 Uhr eine lautstarke Warnmeldung erhalten. Gegen 11:45 Uhr soll laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe eine Entwarnung folgen. Dies ist ein Probelauf für den Ernstfall und soll Smartphone-Nutzern zeigen, wie derartige Informationen bei einer Gefahrenlage auf den Geräten ankommen. Die Reichweite ist enorm: 68 Millionen Menschen in Deutschland besitzen ein Handy.

Die Hinweise sollen auch im Fernsehen zu sehen und im Radio zu hören sein. Der Bundesweite Warntag findet immer am zweiten Donnerstag im September statt. Am 10. September 2020 wurde er das erste Mal durchgeführt. Da ging er jedoch noch schief, weil die Meldungen erst mit einer halben Stunden Verspätung bei den Empfängerinnen und Empfängern angekommen waren. Das hat gezeigt, wie wichtig es ist, die Warninfrastruktur Testläufen zu unterziehen, um nachbessern zu können.

Radikalschnitte bei Bäumen und Hecken bis 30. September verboten

Noch bis Ende September ist es nicht erlaubt, Hecken, Gebüsche oder Laub- oder Nadelgehölze stark zurückzuschneiden oder ganz zu entfernen. Der Paragraf 39 im Bundesnaturschutzgesetz verbietet zwischen dem 1. März und dem 30. September solche Radikalschnitte. Damit sollen brütende Vögel und ihre Nester geschützt werden.

Wichtig: Sogenannte Form- und Pflegeschnitte sind das ganze Jahr erlaubt. Aber auch da sollte man natürlich auf eventuell vorhandene Nester achten und sie schonen. Und: Nie bei Frost verschneiden! Es könnten Äste abbrechen und die Struktur von Busch oder Baum beschädigt werden.

Rückblick

MDR (cbr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 30. August 2024 | 17:45 Uhr

Weitere Ratgeber-Themen