Gesundheit Blutdruck – optimal einstellen
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06. März 2020, 07:47 Uhr
30 Prozent der Menschen in Deutschland sind von Bluthochdruck betroffen. Ein zu hoher Blutdruck tut nicht weh und wird vom Betroffenen daher oft lange nicht bemerkt. Viele Menschen leiden an Hypertonie, ohne es zu wissen, und das kann auf Dauer gefährlich werden. Ein zu niedriger Blutdruck wiederum macht sich häufig durch Herzrasen bemerkbar. Beides sollte vom Arzt kontrolliert und behandelt werden.
Inhalt des Artikels:
Bluthochdruck – eine Volkskrankheit
Durch Bluthochdruck werden die Gefäße verändert. Ihre Wände werden dicker und rauer, der Innenraum enger. Ablagerungen können sich dort schneller festsetzen. Besonders gefährlich ist das für die Funktion der Nieren und für die Versorgung von Herz und Gehirn. Nierenschäden, Herzinfarkt, Schlaganfall und Demenz drohen. Muss das Herz ständig gegen den hohen Druck anpumpen, lässt irgendwann seine Leistung nach. Die Folge: Herzschwäche.
Das Tückische dabei ist, dass wenn die Diagnose gestellt wird, der Bluthochdruck meist unbemerkt schon über Jahre Schäden angerichtet hat. Vor allem Gehirn und Augen, Herz und Nieren werden früh geschädigt. Heilen lässt sich die Krankheit nicht, aber einen hohen Blutdruck kann man senken.
Welche Symptome treten auf?
Symptome treten meist erst auf, wenn sich Bluthochdruck bereits an den Organen ausgewirkt hat.
Symptome können sein:
- Schwindel und Ohrensausen
- Schweißausbrüche
- Nasenbluten
- Sehstörungen
- Herzrasen
- Druck-/Engegefühl in der Herzgegend
- Kopfschmerzen
- Nervosität, Gereiztheit, Konzentrationsstörungen
- Erektionsstörungen
Blutdruck richtig messen
- Immer zur gleichen Zeit morgens und abends messen. Morgens, vor der Einnahme blutdrucksenkender Mittel.
- Vor jeder Messung ein paar Minuten zur Ruhe kommen. Körperliche Aktivitäten vor der Messung vermeiden.
- Beim Messen nicht bewegen, reden oder sich ablenken lassen.
- Blutdruckmanschette muss sich auf Herzhöhe befinden. Vor allem bei Handgelenksgeräten darauf achten.
- Messergebnisse mit Datum und Uhrzeit in einem Blutdruckpass dokumentieren, damit der Arzt sich einen Überblick über die Werte machen kann.
Bei der Blutdruckmessung werden immer zwei Werte gemessen. Der obere, der systolische Wert, entspricht dem Blutdruck beim Auswurf des Blutes aus der sich zusammenziehenden linken Herzkammer. Danach erschlafft der Herzmuskel und der Druck fällt auf den unteren, den diastolischen Wert ab, bis die linke Herzkammer sich wieder mit Blut füllt und der Herzmuskel sich wieder zusammenzieht.
Was bedeuten die Werte?
systolisch (mmHg) | diastolisch (mmHg) | |
---|---|---|
Optimal | < 120 | < 80 |
Normal | 120-129 | 80-84 |
Hochnormal | 130-139 | 85-89 |
Hypertonie Grad 1 | 140-159 | 90-99 |
Hypertonie Grad 2 | 160-179 | 100-109 |
Hypertonie Grad 3 | >= 180 | >= 110 |
Isolierte systolische Hypertonie | >= 140 | < 90 |
Risikofaktoren
- Übergewicht verändert die Kreislaufregulation und belastet damit die Gefäße.
- Bewegungsmangel stellt den Stoffwechsel ungünstig ein.
- Stress verengt die Gefäße.
- Östrogene (weibliche Geschlechtshormone), z.B. durch Einnahme der Antibaby-Pille, können den Blutdruck erhöhen.
- Rauchen führt zur Gefäßverengung.
- Ein hoher Salzkonsum regt den Körper durch Botenstoffe dazu an, mehr die Gefäße stark zu verengen.
Ziel der Bluthochdruckbehandlung muss sein, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Koronare Herzerkrankung, Schlaganfall oder Nierenversagen zu senken. Um dies zu erreichen, müssen meist mehrere Medikamente miteinander kombiniert eingenommen werden. Bei leicht erhöhtem Bluthochdruck geht es auch ohne Medikamente.
Den Blutdruck auf natürliche Weise senken
Tipp 1: Durch regelmäßige Bewegung wird auch das Übergewicht reduziert und so der Blutdruck gesenkt. Mit einem durchdachten Sportprogramm ist bei Bluthochdruck eine Verringerung der Werte um etwa 5 bis 10 mm Hg möglich.
Tipp 2: Auf die Ernährung achten! Weniger Fleisch und Wurst essen. Die tägliche Kochsalzzufuhr sollte auf unter sechs Gramm verringert werden. Statt Salz lieber mit ausgewählten Gewürzen und frischen Kräutern die Speisen lecker würzen.
Walnüsse, Mandeln, Olivenöl, dunkle Schokolade, Hibiskus-Tee, Grüner Tee, roter Traubensaft und Rote Beete Saft senken den Blutdruck.
Tipp 3: Wenig oder gar keinen Alkohol trinken. Alkohol kann ab bestimmten Mengen den Blutdruck erhöhen. Männer sollten pro Tag nicht mehr als 20 g Alkohol trinken, Frauen sollten dagegen nicht mehr als 10 g Alkohol zu sich nehmen.
Tipp 4: Mit dem Rauchen aufhören, denn Nikotin hat eine gefäßverengende Wirkung, die den Blutdruck steigen lässt.
Tipp 5: Stress abbauen! Hektik, Zeitdruck und Ärger treiben den Blutdruck in die Höhe. Es ist sinnvoll, spezielle Übungen zu erlernen, die bei der Entspannung helfen, wie autogenes Training, Tai Chi, Yoga und Atemtechniken.
Wasser als Therapie
Wasser reizt die Haut und diese Reize wirken auf den ganzen Körper. Arterien werden elastischer und der Körper trainiert.
So funktioniert es…
Für den Knie-Wechselguss sollte der Duschkopf abgeschraubt werden – denn es soll gegossen und nicht geduscht werden!
Zuerst warmes Wasser (36 – 38 Grad) von unten nach oben langsam über das Bein laufen lassen. Das weitet die Blutgefäße, dadurch sinkt der Blutdruck.
Dann die gleiche Prozedur mit kaltem Wasser (unter 18 Grad). Durch die Kälte verengen sich die Gefäße und der Blutdruck steigt.
Das Wasser muss so lange über das Bein plätschern, bis die Kälte durchgedrungen ist. Jetzt das Gleiche nochmal von vorn: erst warm, dann kalt. Dieser Wechsel trainiert die Elastizität der Arterien. Und am Schluss die Füße warm einpacken. Ein Arm-Bad, zum Beispiel im Waschbecken, hat den ähnlichen Effekt. 30 Sekunden die Arme in kaltes Wasser tauchen. Dann Oberkörper warm anziehen!
Besonders wichtig bei den Wasseranwendungen ist die Ruhe danach. Einfach mal 30 Minuten entspannen, dann kann sich der Körper von den Wasserreizen erholen.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 05. März 2020 | 17:00 Uhr