Social Media Polizei warnt vor Instagram-Betrug: angebliche Verschenk-Aktionen von falschen Influencern

31. März 2025, 16:16 Uhr

Geld bezahlen und dann das Doppelte erhalten? Das versprechen gerade Betrüger auf Instagram. Mit dieser Masche werden Nutzer um mehrere hundert Euro betrogen. Was muss man tun, um nicht darauf hereinzufallen?

Post aus dem persönlichen Bekanntenkreis

Es beginnt mit einem Story-Post eines Bekannten auf Instagram. Dieser nimmt an einer scheinbaren "Verschenk-Aktion" eines reichweitenstarken Influencers teil und schreibt, dass er über PayPal innerhalb weniger Sekunden einen großen Geldbetrag verdoppelt bekommen habe.

Achtung! Verschenk-Aktionen von Influencern sind in den sozialen Medien nicht unüblich. Allerdings geht es hier in der Regel um "echte Geschenke". "Verschenk-Aktionen" sind auch als "Giveaways" bekannt.

Die ahnungslosen Opfer, die die Mitteilung erhalten, gehen davon aus, dass die Veröffentlichungen vertrauenswürdig sind – weil sie über den appinternen Messengerdienst mit den vermeintlichen Bekannten kommunizieren. Daher hinterfragen sie auch nicht, weshalb man zunächst eine gewisse Summe einzahlen muss, um angeblich das Doppelte zu erhalten. Dies klingt einfach verlockend, ist aber eine Betrugsmasche, über die das MDR-Magazin "Kripo live" berichtet.

Betrug über gehackte Accounts

Die Betrügerbanden agieren meist aus dem Ausland und hacken Instagram-Profile zahlreicher Nutzer. An die Zugangsdaten gelangen sie beispielsweise durch Datenlecks oder Phishing-Mails, in denen Nutzer unachtsam Links anklicken und so persönliche Daten preisgeben.

Gehackte Accounts von Influencern mit großer Reichweite werden missbraucht, um die sogenannten "Verschenk-Aktionen" zu bewerben.

Gehackte Accounts normaler Nutzer werden wiederum dazu verwendet, um zu suggerieren, dass immer mehr Menschen erfolgreich an dem "Giveaway" teilgenommen haben. Dazu werden gefakte Posts auf verschiedenen Instagram-Kanälen platziert.

Rico Reichel
Rico Reichel vom Fachdienst Prävention von der Polizeidirektion Leipzig kennt die neue Insta-Betrugsmasche. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Wenn mir gesagt wird, jemand kann mein Geld innerhalb von kurzer Zeit verdoppeln, sollte ich doch skeptisch sein.

Rico Reichel vom Fachdienst Prävention von der Polizeidirektion Leipzig

Kein Käuferschutz bei Freunde- und Familie-Transaktionen

Durch den vertrauenswürdig wirkenden Post des vermeintlichen Bekannten halten die Opfer die Aktion für echt. Nimmt man dann teil, wird über einen Chat ein Betrag vereinbart und eine PayPal-Nutzeradresse mitgeteilt, an die das Geld transferiert werden soll.

Die Betrüger fordern die Nutzer auf, für die PayPal-Transaktion die Funktion "Freunde und Familie" zu verwenden. Über diese Option kann das Geld im Betrugsfall nicht wieder zurückgeholt werden. "Es steht klar in den Richtlinien von PayPal, dass ich, wenn ich diese Funktion nutze, keinerlei Support von PayPal erwarten kann", erklärt Rico Reichel vom Fachdienst Prävention von der Polizeidirektion Leipzig.

Wie kann man sich vor der Betrugsmasche schützen?

Bei Geldgeschenken immer misstrauisch sein. "Wenn mir gesagt wird, jemand kann mein Geld innerhalb von kurzer Zeit verdoppeln, sollte ich doch skeptisch sein", warnt Polizeihauptmeister Reichel. Also: Lieber den Bekannten, von dem der Post gekommen sein soll, dazu noch einmal befragen. Dies sollte man aber nicht über Instagram tun, weil der Account im Betrugsfall ja gehackt ist.

Beim Bezahlen mit PayPal stets die Option "Waren und Dienstleistungen" auswählen. Hierbei zahlt der Verkäufer zwar eine Gebühr, das Geld kann aber im Betrugsfall zurückerstattet werden.

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MDR (cbr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Kripo live | 30. März 2025 | 19:50 Uhr

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