"Super Tuesday" Trump triumphiert in Vorwahlen – Nikki Haley gibt auf
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06. März 2024, 17:56 Uhr
Der US-Präsidentschaftswahlkampf läuft auf eine Neuauflage des Duells zwischen Donald Trump und Joe Biden hinaus. Beide bauten am "Super Tuesday" bei den Vorwahlen ihrer Parteien wie erwartet ihre Siegesserien aus. Trumps einzige verbliebene parteiinterne Rivalin Nikki Haley steigt jetzt offiziell aus dem Präsidentschaftsrennen der Republikaner aus.
- Trump holt weitere Bundesstaaten – Haley gewinnt in Vermont.
- Haley steigt aus dem Präsidentschaftsrennen aus
- Am "Super Tuesday" wird mehr als ein Drittel der Delegierten bestimmt.
- Demokraten wählen Biden.
Mit einem klaren Sieg bei den Vorwahlen der Republikaner am "Super Tuesday" hat sich der frühere US-Präsident Donald Trump eine erneute Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten so gut wie gesichert. Der 77-Jährige gewann am Dienstag in 14 der 15 Bundesstaaten, in denen abgestimmt wurde, gegen seine innerparteiliche Rivalin Nikki Haley.
Trump holt weitere Bundesstaaten – Haley gewinnt in Vermont
Die 52-jährige Haley erzielte zwar mit einem überraschenden Sieg im Bundesstaat Vermont einen Achtungserfolg und verhinderte so einen Durchmarsch Trumps, lag aber ansonsten nahezu hoffnungslos zurück. Trump war der klare Sieger des "Super-Dienstags": Er gewann unter anderem in den bevölkerungsreichsten US-Bundesstaaten Kalifornien und Texas und in weiteren Staaten wie Maine, Virginia, North Carolina, Alabama, Arkansas, Colorado, Tennessee und Oklahoma.
Trump sprach vor Anhängern in seinem Privatanwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida von einem "fantastischen Abend". "Sie nennen es nicht umsonst den 'Super Tuesday'." Sein Erfolg sei beispiellos: "Das ist groß", sagte Trump.
Haley steigt aus dem Präsidentschaftsrennen aus
Haley erklärte später in ihrem Heimatbundesstaat South Carolina, dass sie sich aus dem Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur der Republikaner zurückzieht. Die 52-jährige frühere Gouverneurin und Ex-Botschafterin sagte, Trump müsse sich nun um die Stimmen derjenigen bemühen, die bei den Vorwahlen für sie gestimmt hätten.
Schon die vorherigen Vorwahlen seit Januar hatte die frühere Gouverneurin von South Carolina und Ex-Botschafterin bei der UNO fast alle verloren. Nur in der Hauptstadt Washington konnte sie Trump schlagen.
Der "Super Tuesday"
Am "Super Tuesday" wurde über mehr als 850 Delegierte der Republikaner entschieden und damit über mehr als ein Drittel der Delegierten, die letztlich den Präsidentschaftskandidaten der Partei wählen werden.
Um zum Präsidentschaftskandidaten gekürt zu werden, braucht ein Bewerber die Stimmen von 1.215 der insgesamt 2.429 republikanischen Delegierten. Laut Berechnungen einiger US-Medien hat Trump inzwischen mehr als 1.000 Delegierte sicher. Er könnte die notwendige Delegiertenzahl nach Angaben seines Wahlkampfteams bis zum 19. März zusammenbekommen.
Demokraten wählen Biden
Auch Bidens Demokratische Partei hielt am Dienstag Vorwahlen in 15 Bundesstaaten ab, bei denen der Präsident Siege einfuhr. Eine Ausnahme bildete das US-Außengebiet Amerikanisch-Samoa, wo ein weitgehend unbekannter Geschäftsmann bei einer Vorwahl mit weniger als hundert Teilnehmern gegen Biden gewann.
Bidens erneute Kandidatur ist so gut wie sicher, da er keine ernsthaften Rivalen innerhalb seiner Partei hat. Als Amtsinhaber gilt er in seiner Partei ohnehin als Kandidat gesetzt. Die Aussicht auf eine Wiederholung des Wahlduells des Jahres 2020 zwischen Biden und Trump um das Weiße Haus gilt als sicher. Biden warnte, Trump sei "entschlossen, unsere Demokratie zu zerstören". Er werde "alles tun oder sagen, um sich selbst an die Macht zu bringen".
Parteitage im Sommer entscheiden über Kandidaten
Nach Abschluss der noch bis Juni laufenden landesweiten Vorwahlen werden Republikaner und Demokraten auf Parteitagen im Sommer ihre Kandidaten formell küren, die Republikaner im Juli und die Demokraten im August. Umfragen zufolge hat Trump trotz seiner von Skandalen und Affären geprägten Präsidentschaft von 2017 bis 2021, der Kapitol-Erstürmung durch hunderte seiner Anhänger am 6. Januar 2021 und seiner zahlreichen Justizprobleme keine schlechten Chancen, Biden im November zu besiegen. Viele Wähler halten Biden mit 81 Jahren für zu alt, um erneut zu kandidieren.
AFP/Reuters/dpa(das)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 06. März 2024 | 06:08 Uhr