Petersplatz in Rom Papst ruft in Weihnachtsbotschaft zum Frieden in der Welt auf
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25. Dezember 2022, 18:26 Uhr
Papst Franziskus hat in seiner Weihnachtsbotschaft zum Bemühen um Frieden in der Welt aufgerufen. Der Pontifex erinnerte an das Leiden der Ukrainer, aber auch der Menschen in Syrien, im Nahen Osten und in anderen Konfliktregionen. Anschließend spendete er vor 50.000 Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom und Millionen Fernsehzuschauern den traditionellen Segen "Urbi et Orbi".
In seiner Weihnachtsbotschaft hat Papst Franziskus für mehr Friedensbemühungen in der Ukraine, in Syrien, dem Nahen Osten und anderen Konfliktregionen der Welt geworben. Vom Balkon des Petersdoms in Rom aus beklagte das Oberhaupt der Katholiken am ersten Weihnachtsfeiertag, "dass, während uns der Friedensfürst geschenkt wird, weiterhin Winde des Krieges eiskalt über die Menschheit hinweg wehen".
Leiden der Ukrainer im Krieg
Eindringlich erinnerte Franziskus an das Leiden der Ukrainer im Krieg. "Unser Blick möge die Gesichter unserer ukrainischen Brüder und Schwestern aufnehmen, die dieses Weihnachten im Dunkeln, in der Kälte oder weit weg von ihrem Zuhause erleben – aufgrund der Zerstörung, die zehn Monate Krieg verursacht haben." Er rief dazu auf, den Leidenden in der Ukraine mit Gesten der Solidarität zu helfen. Gott möge den Verstand jener erleuchten, "die die Macht haben, die Waffen zum Schweigen zu bringen und diesem sinnlosen Krieg ein sofortiges Ende zu setzen".
"Schauplätze eines dritten Weltkrieges"
In seiner Botschaft ging Franziskus auch auf andere Konflikte und Kriegsherde in der Welt ein und bezeichnete sie als "Schauplätze eines dritten Weltkrieges". Konkret erwähnte er den Krieg in Syrien und die Gewalt im Heiligen Land. Ausführlich ging er auch auf die Lage der Christen im Nahen Osten und insbesondere im Libanon ein. Ferner sprach der Papst von Kriegen und Konflikten in der Sahelzone, im Jemen, in Myanmar und im Iran sowie den Spannungen auf dem amerikanischen Kontinent, etwa auf Haiti. Er betete, dass alles Blutvergießen aufhöre.
Hungernde Kinder und Gelder für Waffen
Auch an die Hungernden in vielen Ländern erinnerte der Pontifex Maximus. Während sich viele um den gedeckten Tisch versammelten, sollte an jene Menschen gedacht werden, "die an Hunger leiden, vor allem an die Kinder, während jeden Tag große Mengen an Lebensmitteln verschwendet und Gelder für Waffen ausgegeben werden." Franziskus erinnerte an Afghanistan und die Staaten am Horn von Afrika und bat, Flüchtlinge, Ausgegrenzte, Vertriebene, Arme und Ältere nicht zu vergessen.
Im Anschluss an seine Weihnachtsbotschaft spendete Papst Franziskus vor 50.000 Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom und Millionen Fernsehzuschauern weltweit den traditionellen Segen "Urbi et Orbi", der Stadt und dem Erdkreis. Es war der erste große Papst-Segen nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie.
dpa/KNA (dni)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 25. Dezember 2022 | 13:00 Uhr