Nach Correctiv-Recherche Französische Rechtspopulistin Le Pen distanziert sich von AfD
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25. Januar 2024, 17:24 Uhr
Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen geht nach dem Geheimtreffen von AfD-Politikern mit Rechtsextremen in Potsdam auf Abstand zur AfD. Die bei dem Treffen besprochenen "Remigrations"-Pläne lehnte sie strikt ab. Le Pen drohte der AfD gar mit Konsequenzen für die Zusammenarbeit in der gemeinsamen Fraktion im EU-Parlament.
Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen hat sich nach den Berichten über das Potsdamer Geheimtreffen mit Rechtsextremen deutlich von der AfD distanziert und mit einem Ende der gemeinsamen Fraktion im EU-Parlament gedroht.
Le Pen lehnt "Remigrations"-Pläne ab
Le Pen sagte, ihre Partei habe niemals eine Politik der Remigration verteidigt, bei der Menschen die französische Staatsangehörigkeit entzogen würde, auch wenn ihre Partei die Bedingungen für den Erhalt der Staatsbürgerschaft kritisiere. Deshalb sei sie ganz und gar nicht einverstanden mit den Vorschlägen, die bei dem Treffen in Potsdam diskutiert worden sein sollen.
Le Pen droht mit Konsequenzen für Zusammenarbeit im EU-Parlament
Le Pen sagte weiter, es müsse geprüft werden, ob sich daraus Folgen ergäben für die gemeinsame Fraktion im EU-Parlament. Man werde über diese sehr großen Meinungsverschiedenheiten reden müssen.
Le Pen ist derzeit Fraktionschefin ihrer rechtspopulistischen Partei Rassemblement National (RN) in der französischen Nationalversammlung. Im Europaparlament gehören ihre Partei und die AfD zur Fraktion Identität und Demokratie. 2027 will Le Pen zum vierten Mal bei der französischen Präsidentschaftswahl als Kandidatin antreten.
Angeblich Pläne für massenhafte Vertreibung aus Deutschland diskutiert
Nach Recherchen des Netzwerks Correctiv hatten sich AfD-Politiker, Mitglieder der Werteunion, Rechtsextreme und Unternehmer im November 2023 in einem Hotel nahe Potsdam getroffen. Dabei sollen sie unter anderem die Vertreibung von Millionen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus Deutschland besprochen haben.
Der langjährige Sprecher der rechtsextremen "Identitären Bewegung" Österreichs, Martin Sellner, soll auf dem Treffen einen Plan für eine solche beschönigend "Remigration" genannte Massenvertreibung vorgestellt haben.
AFP (jks)
Dieses Thema im Programm: 25. Januar 2024 | 16:00 Uhr