Auszeichnung Friedensnobelpreis geht an Welternährungsprogramm der UNO
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09. Oktober 2020, 19:04 Uhr
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen erhält den Friedensnobelpreis. Das gab das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo bekannt. Zur Begründung heißt es, man würdige damit die Bemühungen des Welternährungsprogramms im Kampf gegen den Hunger.
Der Friedensnobelpreis geht an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Freitag in Oslo mit. Die Organisation erhalte die Auszeichnung für "ihren Kampf gegen den Hunger in der Welt", gab das Komitee bekannt. Das WFP sei eine entscheidende Kraft bei den Bemühungen, um Frieden in Konfliktregionen zu schaffen.
Die Vorsitzende des Nobelkomitees Berit Reiss-Andersen erklärte, in der Corona-Pandemie sei die Zahl der Hungernden stark gestiegen.
Bis zu dem Tag, an dem wir einen medizinischen Impfstoff haben, ist Nahrung der beste Impfstoff gegen Chaos.
Das Welternährungsprogramm spiele eine entscheidende Rolle dabei, Ernährungssicherheit zu einem Werkzeug des Friedens zu machen.
Renommiertester politischer Preis der Welt
Der Preis wird anders als die anderen Nobelpreise nicht in Stockholm, sondern in Oslo vergeben. Er gilt als renommierteste politische Auszeichnung der Welt. 2019 ging er an den äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed für seinen Einsatz für eine Lösung im Grenzkonflikt zwischen Eritrea und Äthiopien. Der Preis ist mit zehn Millionen schwedischen Kronen oder umgerechnet über rund 950.000 Euro verbunden.
Der Friedensnobelpreis wurde von dem schwedischen Chemiker und Industriellen Alfred Nobel (1833-1896) gestiftet, dem Erfinder des Dynamits. Er widmete ihn Verdiensten um Völkerverständigung, Abrüstung und Frieden. Der Friedensnobelpreisträger wird als einziger aller Nobelpreisträger nicht in Stockholm, sondern in Oslo verkündet und geehrt. Die Auszeichnungen werden traditionell am 10. Dezember vergeben, dem Todestag von Nobel.
Coronavirus verändert Feierlichkeiten
In diesem Jahr findet dies sowohl in Oslo als auch in Stockholm wegen der Coronavirus-Pandemie in anderem und deutlich kleinerem Rahmen statt. Geplant ist eine digitale Zeremonie mit wenigen Gästen. Die Preisträger und Preisträgerinnen sollen nicht anreisen müssen und sollen an ihren Wohnorten über ihre Universitäten oder zu Hause gefeiert werden.
In den vergangenen Tagen sind bereits die Nobelpreisträger in den Kategorien Medizin, Physik und Chemie sowie Literatur verkündet worden. Unter den Auserwählten war mit dem Astrophysiker Reinhard Genzel auch ein Deutscher.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 09. Oktober 2020 | 11:30 Uhr