Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj würde den Donbass für einen Frieden wohl aufgeben. Bildrechte: picture alliance / ZUMAPRESS.com | President Of Ukraine

Ukraine-News I 6. Januar Selenskyj nennt Friedensbedingungen – Russland meldet Einnahme von Kurachowe

06. Januar 2025, 21:24 Uhr

Diese Ukraine-News vom Montag, 6. Januar 2025, sind beendet.

Ukraine-News vom Montag, 6. Januar 2025

21:24 Uhr | Französische Armee: Dutzende ukrainische Soldaten desertieren bei Ausbildung in Frankreich

Frankreich hat erstmals bestätigt, dass dutzende ukrainische Soldaten während ihrer Ausbildung in Frankreich desertiert sind. "Es gab eine Reihe von Desertionen, die aber angesichts der Menge an Personen, die ausgebildet wurden, sehr gering sind", sagte ein französischer Armeevertreter. Er schätze, dass es sich um "einige Dutzend" Desertionen handele. Desertion stehe in Frankreich nicht unter Strafe. "Wenn jemand desertiert, hat ein französischer Staatsanwalt keine Befugnis, diese Person festzunehmen", sagte der französische Armeevertreter. Die französische Armee hat auf französischem Territorium 2.300 Soldaten einer Brigade mit dem Namen "Anne von Kiew" ausgebildet. Die anderen 2.200 Soldaten der Brigade wurden in der Ukraine ausgebildet.

Zuvor hatten darüber bereits verschiedene Medien berichtet. Unter anderem schilderte der Journalist und Militärblogger Jurij Butussow den Fall der neuen 155. mechanisierten Brigade. Noch bevor die Brigade an die Front kam, seien 1.700 ihrer Soldaten desertiert – darunter angeblich 50 schon während der Ausbildung in Frankreich. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, die Zahl der Deserteure sei seit Oktober rückgängig. Bis Ende November hatte die ukrainische Staatsanwaltschaft im vergangenen Jahr fast 70.000 Verfahren wegen Desertion oder unerlaubtem Fernbleiben von der Truppe eröffnet - ein Vielfaches der beiden Vorjahre.

20:26 Uhr | Ukraine meldet schwere russische Verluste in Kursk

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der russischen Oblast Kursk schwere Verluste erlitten. Er beziffert sie für die vergangenen fünf Monate auf 38.000 Soldaten, darunter fast 15.000 "irreversible Verluste". Der Vorstoß der Ukraine nach Kursk im August habe eine Pufferzone geschaffen und damit verhindert, dass russische Truppen an Schlüsselpositionen an der Ostfront eingesetzt würden. Eine Stellungnahme von Russland liegt zunächst nicht vor.

Umkämpfte Regionen auf russischen Gebiet
Die Region Kursk in der Ostukraine ist schwer umkämpft. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

18:06 Uhr | Russische Drohne trifft Bus in Cherson

In der ostukrainischen Region Cherson ist nach Angaben des Gouverneurs bei einem russischen Drohnenangriff mehrere Menschen getötet und verletzt worden, als eine Drohne einen zivilen Bus getroffen habe, teilte der Gouverneur auf Telegram mit.

Wenige Stunden zuvor hatte eine russische Kampfdrohne in der ostukrainischen Region Charkiw drei Polizisten schwer verletzt. Wie der regionale Militärverwalter Oleh Synjehubow berichtete, waren die Polizisten von einer Kampfdrohne vom Typ "Molnija-1" (Blitz) angegriffen worden, die überwiegend aus Sperrholz hergestellt wird.

16:57 Uhr | Macron: Kiew soll realistisch über Gebietsfragen diskutieren

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mahnt an, Kiew solle mit Blick auf die erwarteten Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskrieges erneut über territoriale Fragen nachdenken. "Die Ukrainer müssen realistische Gespräche über die Gebietsfragen führen", sagte Macron in einer Ansprache an die französischen Botschafterinnen und Botschafter. Die USA sollten ihrerseits den Europäern helfen, Russland zu überzeugen, an den Verhandlungstisch zu kommen. Macron betonte: "Es wird keine schnelle und einfache Lösung in der Ukraine geben."

13:03 Uhr | Moskau wirft Kiew AKW-Angriff vor

Russland hat der Ukraine vorgeworfen, das Atomkraftwerk Saporischschja angegriffen zu haben. Das AKW und die von russischen Truppen besetzte Kraftwerksstadt Enerhodar seien mit acht Drohnen attackiert worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium. Alle Drohnen seien zerstört worden, eine aber nach dem Abschuss auf dem Dach des AKW-Trainingszentrums verbrannt. Opfer und Schäden an der Anlage gab es demnach nicht. Aus Kiew gab es keine Angaben. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte zuvor gemeldet, ihre Beobachter hätten gestern zwei Explosionen nahe dem AKW gehört. Das sei eine weitere Sicherheitsbedrohung für die Anlage.

Auf diesem Bild einer Überwachungskamera, das vom Presseamt des ukrainischen Präsidenten zur Verfügung gestellt wurde, steigt Rauch in dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im südukrainischen Enerhodar auf. 5 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukrainian Presidential Press Office/AP | Uncredited

12:13 Uhr | Russland will Durchbruch vereitelt haben

Russland hat heute erneut erklärt, den Versuch der Ukraine vereitelt zu haben, in der Region Kursk durchzubrechen. Mit Panzern vorrückende ukrainischen Truppen seien nahe dem Dorf Berdin zurückgeschlagen worden, meldete die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Von der Ukraine lag zunächst keine Stellungnahme zu den Kämpfen in der Kursk-Region vor.

10:03 Uhr | Weitere Kämpfe in der Region Kursk

Russische Militär-Blogger berichten, das russische Militär sei heute weiter damit beschäftigt, einen neuen ukrainischen Vorstoß in der russischen Region Kursk abzuwehren. Offiziell hatte Russland gestern mitgeteilt, man habe erste Angriffe an einer Autobahn zurückgeschlagen, die in die Regionalhauptstadt Kursk führe. Die Militär-Blogger unterstützen zwar meist den russischen Krieg gegen die Ukraine, kritisieren dabei aber auch Unzulänglichkeiten.

08:28 Uhr | Russland meldet Einnahme von Kurachowe

Die russische Armee hat nach Angaben aus Moskau die Stadt Kurachowe in der Ost-Ukraine eingenommen. Der "größte Ort im südwestlichen Donbass ist vollständig befreit", erklärte das russische Verteidigungsministerium. Die seit Monaten versuchte Einnahme der Kleinstadt ermögliche es nun, die restliche Donezk-Region "in beschleunigtem Tempo" zu erobern, hieß es. Kurachowe liegt etwa 30 Kilometer südlich der Stadt Pokrowsk mit ihrem für die Armee der Ukraine äußerst wichtigen Eisenbahn-Knotenpunkt. Eine Bestätigung der Ukraine für diese Meldung hat zunächst noch nicht vorgelegen.

Eine zentrale Straße ist nach einem russischen Bombardement bedeckt mit Trümmern von zerstörten Wohngebäuden.
Eine Straße in der seit Monaten umkämpften Stadt Kurachowe Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Anton Shtuka

08:02 Uhr | USA warnen vor Technologie für Nordkorea

US-Außenminister Antony Blinken warnt vor angeblichen russischen Plänen, moderne Weltraum- und Satellitentechnologie mit Nordkorea zu teilen. Das sei eine Gegenleistung für Nordkoreas militärische Unterstützung gegen die Ukraine, sagte Blinken bei einem Besuch in Südkorea heute. Das Regime in Nordkorea hat nach Angaben von Südkorea und den USA zuletzt Munition, Waffen und mehr als 11.000 Soldaten nach Russland geschickt.

04:57 Uhr | Selenskyj: Nato-Mitgliedschaft gegen besetzte Gebiete denkbar

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat im US-Podcast Lex Fridman ein Szenario für ein mögliches Kriegsende skizziert: Die Ukraine könnte eine sofortige Nato-Mitgliedschaft im Austausch für die Aufgabe der von Russland besetzten Gebiete in der Ostukraine akzeptieren. "Unser Land wird dem jedoch nur unter bestimmten Bedingungen zustimmen", sagte Selenskyj. Voraussetzungen seien ein diplomatischer Weg zum Ende des Kriegs und umfassende Sicherheitsgarantien durch die USA und die EU.

03:42 Uhr | Schwere Kämpfe in der Region Kursk

Nach dem überraschenden Gegenangriff ukrainischer Einheiten in der russischen Region Kursk haben sich beide Seiten bis in den späten gestrigen Abend schwere Gefechte geliefert. Das meldete jetzt unter anderem der ukrainische Generalstab in Kiew: "Die Russen in der Region Kursk machen sich große Sorgen, weil sie aus mehreren Richtungen angegriffen wurden und dies für sie überraschend kam", hieß es.

Eine Kolonne der russischen Streitkräfte bewegt sich zum Aufbau von Kräften, die aktive Kampfhandlungen mit ukrainischen Verbänden im Bezirk Sudschanski in der russischen Region Kursk durchführen. 2 min
Eine Kolonne der russischen Streitkräfte bewegt sich zum Aufbau von Kräften, die aktive Kampfhandlungen mit ukrainischen Verbänden im Bezirk Sudschanski in der russischen Region Kursk durchführen. Bildrechte: picture alliance/dpa/Russian Defense Ministry Press Service via AP

Russische Medien berichteten hingegen nur über abgewehrte Drohnenangriffe in der Region. Angaben zu Verlusten oder Veränderungen an der Front blieben von beiden Seiten aus.

Grafik-Karte zeigt Lage in der Region Kursk.
Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa Grafik | dpa-infografik GmbH

01:27 Uhr | Selenskyj: Schwere Verluste für Nordkoreaner

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet von schweren Verlusten unter nordkoreanischen Kämpfern, die auf russischer Seite im Einsatz sein sollen. Demnach wurden bisher 3.800 nordkoreanische Soldaten im russischen Gebiet Kursk getötet oder verwundet. Die Angaben konnten noch nicht unabhängig überprüft werden. Nordkorea weist Berichte über eigene Truppen in dem Krieg offiziell zurück.

00:08 Uhr | Syrskyj: Drohnen unverzichtbar

Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj hat die wachsende Bedeutung von Drohnen in der modernen Kriegsführung betont. "Ich beobachte die steigende Wirksamkeit und Überlebensfähigkeit unserer unbemannten Systeme", schrieb Syrskyj auf Telegram nach einem Treffen mit den Kommandanten der ukrainischen Drohnen-Einheiten.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Montag, 6. Januar 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
56 min

In Deutschland wird wieder über den Taurus debattiert. Ex-Nato-General Erhard Bühler stellt nochmal klar, dass der Marschflugkörper ohne deutsche Soldaten in der Ukraine eingesetzt werden kann.

MDR AKTUELL Do 12.12.2024 16:45Uhr 55:51 min

Audio herunterladen [MP3 | 51,1 MB | 128 kbit/s] Audio herunterladen [MP4 | 102,9 MB | AAC | 256 kbit/s] https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/general/audio-taurus-ausbildung-weidel-bundeswehr-100.html

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Putins Krieg - Interviews und Hintergründe

Ein Schild mit der Aufschrift "Kursk 108 km" steht an der russisch-ukrainischen Grenze.
Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Evgeniy Maloletka
Eine Kolonne der russischen Streitkräfte bewegt sich zum Aufbau von Kräften, die aktive Kampfhandlungen mit ukrainischen Verbänden im Bezirk Sudschanski in der russischen Region Kursk durchführen.
Eine Kolonne der russischen Streitkräfte bewegt sich zum Aufbau von Kräften, die aktive Kampfhandlungen mit ukrainischen Verbänden im Bezirk Sudschanski in der russischen Region Kursk durchführen. Bildrechte: picture alliance/dpa/Russian Defense Ministry Press Service via AP
Eine kleine Fahne in den Farben der Ukraine hängt vor der Bauhaus-Universität Weimar.
Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Martin Schutt
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Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 06. Januar 2025 | 06:00 Uhr

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