Ukrainischer Soldat an einem Panzerabwehr-Granatwerfer
Ukrainischer Soldat an einem Panzerabwehr-Granatwerfer (Archivbild von der ukrainischen Armee) Bildrechte: picture alliance/dpa/Press service of 24 Mechanised brigade/AP | Oleg Petrasiuk

Ukraine-News Vorstoß nach Russland könnte bald zu Ende sein

10. August 2024, 23:35 Uhr

Diese Ukraine-News vom Samstag, 10. August 2024 sind beendet.

Ukraine-News vom Samstag, 10. August 2024

23:35 Uhr | Explosionen in Kiew: Russische Raketen abgefangen

Am späten Samstagabend wurden in Kiew mehrere Explosionen gehört, insbesondere im Zentrum und Osten der Stadt. Die ukrainische Luftwaffe meldete, dass zwei russische Raketen auf die Hauptstadt gerichtet waren. Die Kiewer Militärverwaltung teilte auf Telegram mit, dass die Luftabwehrsysteme aktiviert wurden, um die Angriffe abzuwehren.

19:58 Uhr | Selenskyj spricht erstmals über Offensive bei Kursk

Wenige Tage nach Beginn des ukrainischen Vorstoßes auf russisches Staatsgebiet bei Kursk hat Präsident Wolodymyr Selenskyj erstmals direkt Stellung zu dem Angriff bezogen. Verteidigungsminister Olexander Syrskyj habe ihm über "die Vorverlagerung des Krieges in das Gebiet des Aggressors" berichtet, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Die Ukraine beweise damit, "dass sie wirklich in der Lage ist, für Gerechtigkeit zu sorgen, und garantiert genau den Druck aufzubauen, der nötig ist – Druck auf den Aggressor". Über den aktuellen Stand des Vorstoßes der ukrainischen Truppen auf russisches Gebiet machten weder Selenskyj noch die Militärs in Kiew genauere Angaben.

17:38 Uhr | Russland evakuiert Zehntausende Zivilisten bei Kursk

Angesichts der schweren Kämpfe beim Vorstoß der ukrainischen Streitkräfte auf russisches Staatsgebiet hat der regionale Zivilschutz bereits Zehntausende Menschen evakuiert. Es seien bereits rund 76.000 Zivilisten aus dem Grenzgebiet evakuiert und in anderen Regionen Russlands untergebracht worden, teilte der Zivilschutz nach Angaben der Staatsagentur Tass mit.

16:42 Uhr | Ukraine meldet Angriff auf russischen Gasturm

Die ukrainischen Marinestreitkräfte haben nach eigenen Angaben bei einem Angriff auf einem Gasförderturm im Schwarzen Meer etwa 40 russische Soldaten getötet. Kräfte der Marine und des Militärgeheimdienstes hätten die Stelle, an der der Gegner Personal und Ausrüstung versammelt hatte, angegriffen, berichteten ukrainische Medien nach Angaben der Kriegsflotte. Die Besatzer wollten den Turm demnach für Störsignale der Navigation über Satelliten nutzen, was die zivile Seefahrt in Gefahr gebracht hätte. Zivilisten seien auf der Gasförderplattform, die außer Betrieb ist, nicht gewesen, hieß es.

13:04 Uhr | Angeblich ukrainische Flugobjekte in Belarus

In Belarus hat der dortige Machthaber Alexander Lukaschenko über einen angeblichen Abschuss ukrainischer Flugobjekte informiert. Demnach sollen gestern Abend etwa zehn mutmaßliche Drohnen in den Luftraum im Osten des Landes eingedrungen, sagte er heute. Überprüfbar waren die Angaben nicht. Lukaschenko gehört zu den wichtigsten Unterstützern des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Er hatte zu dessen Beginn im Februar 2022 russische Truppen von Belarus in die Nord-Ukraine einmarschieren lassen.

10:17 Uhr | Lage der Kämpfe im russischen Bezirk Kursk

Nach dem Angriff ukrainischer Truppen im russischen Gebiet Kursk ist dort zunächst weiter gekämpft worden. Russische Militärblogger berichteten von einer unruhigen Nacht. Aus der Ukraine gab es keine Angaben zu der seit einigen Tagen laufenden Operation. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte Videos, die anrollende militärische Verstärkung zeigen sollen, und meldete viele abgewehrte ukrainische Drohnenangriffe in der Region.

Die Lage sei "stabil", schrieb Militärblogger Alexander Chartschenko im Telegram-Kanal Rybar. Demnach gehen russische Einheiten in Sudscha, etwa zehn Kilometer vor der ukrainischen Grenze, weiter gegen ukrainische vor: Setze der Gegner nicht noch bedeutende Kräfte unerwartet ein, "dann kann man sagen, dass der Höhepunkt der Krise überwunden ist".

Laut Bericht des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) versucht Russland darauf zu verzichten, Truppen von der Ukraine-Front abzuziehen, um die im eigenen Land zu verstärken. Das ISW will auch nicht davon sprechen, dass Ukrainer dort Gebiete "unter Kontrolle" hätten. Demnach könnte ihr Vorstoß nicht weiter als etwa 13 Kilometer hinter die Grenze geführt haben.

Verstärkt wurde nach russischen Angaben aber auch der Schutz des Atomkraftwerks in der Nähe der Großstadt Kursk, das allerdings rund 100 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt liegt.

07:00 Uhr | Deutschland bleibt bei militärischer Hilfe

Eine Sprecherin der Bundesregierung hat gestern auf Anfrage des ARD-Hauptstadtstudios in Berlin klargestellt: "Wir werden die Unterstützung der Ukraine so lange fortsetzten, wie dies notwendig ist." Deutschland sei der größte Unterstützer, finanziell, wirtschaftlich und militärisch. Ob die Ukraine auch aus Deutschland gelieferte Waffen bei ihrem Gegenangriff auf das russische Gebiet einsetzt, weiß die Bundesregierung demnach nicht.

06:01 Uhr | Keine Ersatzpässe für wehrpflichtige Ukrainer

Ukrainische Männer im wehrfähigen Alter ohne einen gültigen Reisepass erhalten in Deutschland in der Regel keine Ersatzpässe. Die Bundesländer erklärten auf epd-Anfrage, dass es ihnen zumutbar sei, zur Passbeschaffung in die Ukraine zu reisen und dort auch ihrer Wehrpflicht nachzukommen. Ausnahmen werden demnach nur in Einzelfällen geprüft. Derzeit halten sich etwa 268.000 wehrfähige ukrainische Männer in Deutschland auf.

05:05 Uhr | Evakuierung in ukrainischer Region Sumy

In der ukrainischen Grenzregion Sumy helfen Freiwillige bei den weiter laufenden Evakuierungen. Laut Gouverneur Wolodymyr Artiukh werden 28 Dörfer in einer zehn Kilometer breiten Zone entlang der Grenze zu Russland geräumt. Rund 20.000 Menschen müssen ihre Heimat verlassen.

03:58 Uhr | Unklare Lage in russischer Region Kursk

Zur Lage in der russischen Region Kursk gibt es weiter kaum verlässliche Informationen. Ein Video im ukrainischen Fernsehen zeigte jetzt Soldaten der Ukraine an der Gas-Messtation Sudscha, über die russisches Erdgas durch die Ukraine nach Westen läuft. Russische Militärblogs berichteten, die Lage habe sich stabilisiert. Der ukrainische Generalstab berichtete gestern Abend über Kämpfe in der Ukraine, vor allem bei Pokrowsk im Gebiet Donezk.

02:15 Uhr | IAEA warnt vor Kämpfen nahe AKW Kursk

Wegen des ukrainischen Vorstoßes in die russische Region Kursk hat die Internationale Atomenergie-Behörde vor möglichen Risiken für das dortige Kernkraftwerk gewarnt. IAEA-Chef Rafael Grossi appellierte an beide Seiten, maximal zurückhaltend zu agieren, um einen nuklearen Unfall zu vermeiden. Das AKW operiert nach russischen Angaben normal. In der Stadt Kurtschatow in der Nähe war es allerdings nach ukrainischen Drohnen-Angriffen auf ein Elektrizitätswerk in der Nacht zu Freitag zu Stromausfällen gekommen.

Radioaktiver Abfall
Behälter für radioaktiven Abfall im Atomkratwerk Kursk (Archivbild: 2012) Bildrechte: picture alliance/dpa/Gushchin Ivan

01:07 Uhr | Russland spricht von Anti-Terror-Maßnahmen

Russland führt in den an die Ukraine grenzenden Regionen von Kursk, Belgorod und Brjansk jetzt sogenannte Anti-Terror-Maßnahmen ein. Nach russischen Medienberichten gehören dazu die mögliche Umsiedlung von Einwohnern, Verkehrsbeschränkungen und Sicherheitsmaßnahmen das verstärkte Abhören von Telefonen und anderer Kommunikation.

Ukrainischer Soldat der 24. Mechanisierten Brigade (Bild bereitgestellt via AP von der ukrainschen Armee) 4 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/Press service of 24 Mechanised brigade/AP | Oleg Petrasiuk

00:30 Uhr | Nouripour kritisiert Ost-Ministerpräsidenten

Der Grünen-Chef Omid Nouripour hat die Ministerpräsidenten von Brandenburg, Thüringen und Sachsen kritisiert. Dietmar Woidke (SPD), Bodo Ramelow (Linke) und Michael Kretschmer (CDU) seien "auf der Flucht vor der Realität", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Sie gefährdeten einen Frieden, indem sie die Situation in der Ukraine verkennen würden. Konkret kritisierte Nouripour etwa Woidkes späte Vermittlungsversuche mit Russland, Ramelows Vorschlag für einen Nichtangriffspakt und Kretschmers jüngste Forderung nach Kürzung der Waffenhilfe an die Ukraine. Nouripour betonte dabei, dass nur Putin den Ukraine-Krieg schnell beenden könne.

00:05 Uhr | AKW Kursk: Reaktor-Bauarbeiten gestoppt

Wegen der ukrainischen Truppen im russischen Gebiet Kursk sind Bauarbeiten für zwei neue Reaktoren am dortigen Atomkraftwerk gestoppt worden. Das teilte der Betreiber mit. Das Werk, etwa 60 Kilometer von der Grenze entfernt, wird als mögliches Ziel des ukrainischen Vorstoßes gesehen. Die russische Nationalgarde verstärkte den Schutz der Nuklear-Anlage, während zwei Reaktoren weiter in Betrieb seien.

Atomkraftwerk Kursk
Dass russische Atomkraftwerk in Kurtschatow in der Nähe der Großstadt Kursk Bildrechte: IMAGO/SNA

00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 10. August 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 10. August 2024 | 06:00 Uhr

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