Eine junge Frau neben einem bei einem Angriff beschädigten Pkw
Nach einem ukrainischen Angriff in der russischen Stadt Kursk: Frau an einem ausgebrannten Auto Bildrechte: IMAGO/ITAR-TASS

Ukraine-News Militärexperten: Russland spielt Angriff auf die Region Kursk herunter

11. August 2024, 21:46 Uhr

Diese Ukraine-News vom Sonntag, 11. August sind beendet.

Die Ukraine-News vom Sonntag, 11. August 2024

21:46 Uhr | Feuer am Kühlturm des Atomkraftwerks Saporischschja

In einem Kühlturm des von russischen Truppen kontrollierten Atomkraftwerks Saporischschja im Süden der Ukraine ist ein Feuer ausgebrochen. "Infolge eines Beschusses der Stadt Enerhodar durch die ukrainischen Streitkräfte ist ein Feuer in einem Kühlsystem ausgebrochen", erklärte Jewgeni Balizki, von Russland eingesetzter Gouverneur der ukrainischen Region Saporischschja, auf Telegram. Balizki und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilten mit, es gebe keine veränderten Strahlungswerte rund um das größte Atomkraftwerk Europas. Es drohe keine Gefahr, da alle Blöcke des AKW abgeschaltet seien.

17:35 Uhr | Weiter russischer Druck in der Ostukraine

Russische Truppen haben ihre Angriffe im Osten der Ukraine fortgesetzt. Schwerpunkte der Kampfhandlungen lagen rund um Torezk und Pokrowsk, wie der ukrainische Generalstab in Kiew mitteilte. Insgesamt unternahmen die russischen Einheiten seit dem Morgen 26 Versuche, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Die Angriffe seien abgeschlagen worden. Eine unabhängige Bestätigung der Darstellungen war nicht möglich. Bei Torezk versuchten russische Truppen demnach einmal mehr, zur Ortschaft Nju Jork vorzustoßen. Auch diese Angriffe seien abgewehrt worden, hieß es. Daneben sei die Stadt Torezk Ziel russischer Luftangriffe geworden.

13:39 Uhr | Belarus meldet Verlegung von Panzern

Nach dem angeblichen Abschuss ukrainischer Kampfdrohnen in Belarus verlegt das Verteidigungsministerium in Minsk nach eigenen Angaben nun Panzer an die Grenze. Das Ministerium veröffentlichte auf Telegram ein Video, das die Verladung von Panzern zeigen soll. Zuvor hatte Machthaber Alexander Lukaschenko die Verstärkung von Truppen im Raum Gomel und Mosyr im Südosten des Landes angeordnet. Sie sollten dort auf mögliche Provokationen von ukrainischer Seite reagieren. Belarus unterstützt Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine und stellte vor Kriegsbeginn sein Gebiet für den Aufmarsch russischen Truppen zur Verfügung.

13:00 Uhr | Russland kündigt harte Reaktion an

Gegen die ukrainischen Angriffe auf die russische Grenzregion Kursk hat Moskau eine harte Reaktion angekündigt. Diese werde "nicht lange auf sich warten lassen", erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, heute auf Telegram.

11:33 Uhr | Kiew: Vorstoß soll Russland "destabilisieren"

Der Vorstoß ukrainischer Truppen in die westrussische Grenzregion Kursk verfolgt nach Angaben aus Kiew das Ziel, Russland zu "destabilisieren". "Wir befinden uns in der Offensive", sagte ein Sicherheitsverantwortlicher am Samstagabend der Nachrichtenagentur AFP. "Tausende" ukrainische Soldaten seien beteiligt: "Ziel ist es, die Stellungen des Feindes auseinanderzuziehen", ihm Verlust beizubringen "und die Lage in Russland zu destabilisieren."

10:59 Uhr | Experten: Moskau spielt Ernst der Lage herunter

Nach dem Einfall ukrainischer Truppen im russischen Gebiet Kursk spielt der Kreml nach Einschätzung westlicher Militärexperten den Ernst der Lage in der Region herunter. Die Region an der Grenze zur Ukraine sei nur zu einer Zone für Anti-Terror-Operationen und nicht zu einem Kriegsgebiet erklärt worden, um womöglich Panik in der russischen Gesellschaft zu verhindern, hieß es in einer vom Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington veröffentlichten Analyse. Kremlchef Wladimir Putin scheue die Ausrufung des Kriegszustandes, weil er um die Stabilität im Land fürchte, hieß es.

Putin habe im Zuge seiner Invasion der Ukraine immer wieder gezeigt, dass er nicht bereit sei, die gesamte russische Gesellschaft in einen Kriegszustand zu versetzen, teilten die ISW-Experten mit. Der Kremlchef will demnach neuen Unmut im Land wie bei den Protesten gegen die Mobilmachung im Herbst 2022 aus dem Weg gehen.

Russland hatte die Grenzgebiete Kursk, Belgorod und Brjansk in der Nacht zum Samstag zu Zonen für Anti-Terror-Operationen erklärt. Damit bekommen das Militär und andere Teile des Sicherheitsapparats deutlich mehr Befugnisse, Personal, Ausrüstung und Mittel.

Autowracks stehen vor einer zerstörten Hausfassade.
Ein Wohngebäude in der Region Kursk, das nach einem Angriff der ukrainischen Truppen beschädigt wurde. Bildrechte: IMAGO / ITAR-TASS

10:07 Uhr | Keine Ersatzpässe für ukrainische Wehrpflichtige

Ukrainische Männer im wehrfähigen Alter, die keinen gültigen Reisepass besitzen, erhalten in Deutschland in der Regel keine Ersatzreiseausweise. In einer Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter den zuständigen Ministerien bestätigten die Bundesländer, dass es wehrpflichtigen Männern zumutbar sei, zur Passbeschaffung in die Ukraine zu reisen und der Wehrpflicht nachzukommen. Die Passhoheit liege bei den Heimatstaaten.

Thüringen stellt nur in Ausnahmefällen Ersatzpapiere für Wehrpflichtige aus der Ukraine mit abgelaufenen Dokumenten aus. Die Thüringer Ausländerbehörden wendeten bei entsprechenden Anfragen die bestehenden bundeseinheitlichen Verwaltungsvorschriften an, teilte das Thüringer Innenministerium am Freitag in Erfurt mit.

Der Großteil der Bundesländer verwies auf das geltende Bundesrecht. So kann laut Aufenthaltsverordnung einem Ausländer, der über keinen gültigen Pass verfügt, nur dann ein Ersatzpapier ausgestellt werden, wenn er heimische Reisepapiere nicht auf zumutbare Weise erlangen kann. Die Erfüllung der Wehrpflicht ist demnach in der Regel zumutbar.

06:50 Uhr | Zwei Tote bei Angriff auf Kiew

Bei dem jüngsten Luftangriff Russlands auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind ukrainischen Angaben zufolge ein Mann und sein vierjähriger Sohn getötet worden. Drei Menschen seien verletzt worden, teilt der ukrainische Rettungsdienst mit.

03:55 Uhr | Selenskyj kündigt Maßnahmen gegen Kirche an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte in seiner abendlichen Videoansprache an, die "ukrainische geistige Unabhängigkeit" weiter zu stärken. Dies deutet darauf hin, dass die ukrainische Regierung plant, den orthodoxen Zweig der Kirche mit Verbindungen nach Moskau zu verbieten. Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine wächst die Unterstützung für die unabhängige orthodoxe Kirche, während die mit Moskau verbundene Minderheitskirche weiterhin Einfluss behält. Die Regierung beschuldigt letztere, die russische Invasion zu unterstützen und die öffentliche Meinung zu manipulieren.

01:29 Uhr | Verletzte nach Raketenangriff in Kursk

Bei erneuten Angriffen auf russischem Staatsgebiet ist in der Stadt Kursk ein Wohnhaus beschädigt worden. Offiziellen Angaben zufolge wurden mindestens 13 Menschen verletzt, zwei von ihnen schwer. Trümmer einer abgeschossenen ukrainischen Rakete fielen auf das Gebäude und lösten einen Brand aus, berichtete die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf den geschäftsführenden Gouverneur Alexej Smirnow. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

00:23 Uhr | Russland greift Kiew an

Am frühen Sonntagmorgen haben die russischen Streitkräfte Kiew aus der Luft angegriffen. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, zwei russische Raketen seien auf Kiew gerichtet gewesen. Außerdem seien fünf weitere Regionen mit Drohnen angegriffen worden. Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete, dass Luftabwehrsysteme im Einsatz gewesen seien. Augenzeugen meldeten mindestens zwei Explosionen, die auf den Einsatz von Luftabwehreinheiten hindeuteten. Kiew, die umliegende Region und die gesamte Ostukraine wurden in Alarmbereitschaft versetzt. Über Opfer oder Schäden ist bisher nichts bekannt.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 11. August 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 11. August 2024 | 06:00 Uhr

Mehr aus Osteuropa

Nachrichten

Eine Tatra Straßenbahn steht in braunem Wasser 1 min
So ist beispielsweise die Donau in der slowakischen Hauptstadt Bratislava an vielen Stellen über die Ufer getreten. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min 18.09.2024 | 17:53 Uhr

Die Donau ist in der slowakischen Hauptstadt Bratislava an vielen Stellen über die Ufer getreten. Zwar zieht sich das Wasser in einigen Regionen Europas zurück, in anderen wird der Höchststand aber noch erwartet.

Mi 18.09.2024 15:24Uhr 00:35 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/video-hochwasser-bratislava-slowakei-hoehepunkt-donau-flut-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Nachrichten

Ein mit einer Drohne aufgenommenes Foto zeigt die überflutete niederschlesische Kleinstadt im Südwesten Polens 1 min
Im Nordosten Tschechiens begannen am Montag schon teilweise die Aufräumarbeiten. Bildrechte: picture alliance/dpa/PAP | Maciej Kulczynski
1 min 16.09.2024 | 20:32 Uhr

Die starken Niederschläge haben auch zu schwerem Hochwasser in den Nachbarländern geführt. In Polen brach ein Staudamm und flutete eine Stadt. In Tschechien mussten 250.000 Menschen evakuiert werden.

Mo 16.09.2024 17:31Uhr 00:52 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/video-polen-tschechien-hochwasser-flut-aufraeumen-dammbruch-katastrophenzustand100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Mehr aus der Welt

Hochwasser in Dresden 1 min
Landeshochwasserzentrale Sachsen: Scheitel an der Elbe in Dresden mit 6,10 m erreicht Bildrechte: MDR
1 min 19.09.2024 | 15:30 Uhr

In Dresden hat die Elbe am Donnerstagmittag mit 6,10 Meter den Hochwasserscheitel erreicht. Das meldet das Landeshochwasseramt. Unterdessen gibt es nun in Norditalien schwere Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen.

Do 19.09.2024 13:09Uhr 00:42 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/panorama/video-hochwasser-dresden-elbe-scheitelpunkt-regen-ueberschwemmungen-italien-romagna-toskana-100.html

Rechte: MDR, ARD, Reuters, News5, AP

Video
Eine schwarze, abgebrannte Fläche 1 min
Brände in Peru zerstören Plantagen mit Kakao, Bananen und anderen Nutzpflanzen Bildrechte: AFP
1 min 19.09.2024 | 12:29 Uhr

In Peru ist der Notstand wegen andauernder Waldbrände ausgerufen worden. Die Flammen zerstörten auch Plantagen für Bananen und Kakao. Der Zivilschutz berichtet von mindestens 15 Todesopfern.

Do 19.09.2024 10:00Uhr 00:50 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/panorama/video-peru-notstand-waldbraende-waldbrand-amazonas-ucuyali-boluarte-100.html

Rechte: AFP, Reuters, AP

Video
Ein Wal, der unter den Pfählen einer Hafens eingeklemmt ist 1 min
Rettungsaktion in Neuseeland: Zwergblauwal unter Hafenanlage eingeklemmt Bildrechte: Reuters / Dept. of Conversation New Zealand
1 min 19.09.2024 | 10:05 Uhr

In Neuseeland ist ein Zwergblauwal aus einer misslichen Lage wohlbehalten befreit worden. Er hatte sich aus unbekanntem Grund unter den Pfählen einer Hafenanlage eingeklemmt. Der Kai wurde zu seiner Rettung abgebaut.

Do 19.09.2024 07:42Uhr 00:42 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/panorama/video-zwergblauwal-rettung-neuseeland-100.html

Rechte: Reuters / Dept. of Conversation New Zealand

Video

Nachrichten

Ein Krankenwagen, der vermutlich Verwundete transportiert, nachdem mehrere Explosionen während der Beerdigung von vier Hisbollah-Kämpfern zu hören waren, die am Montag durch Explosionen ihrer Pager getötet wurden. 1 min
Schon am Dienstag waren an mehreren Orten im Libanon gleichzeitig hunderte Pager explodiert. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Bilal Hussein
1 min 18.09.2024 | 21:13 Uhr

Wieder sind am Mittwoch im Libanon reihenweise elektronische Geräte explodiert. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden mehr als 300 Menschen verletzt und mindestens neun Menschen getötet.

Mi 18.09.2024 18:56Uhr 00:58 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/panorama/video-libanon-explosion-erneut-wieder-israel-krieg-hisbollah100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video