Rettungskräfte suchen in zerstörtem Gebäude nach Verletzten.
Zwei russische Drohnenangriffe haben die ukrainische Stadt Sumy im Nordosten des Landes getroffen. Dabei sind neun Menschen ums Leben gekommen. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Uncredited

Ukraine-News Zehn Tote bei Angriff in Sumy – Oberster Richter bei Hilfseinsatz getötet

28. September 2024, 22:40 Uhr

Diese Ukraine-News vom Samstag, 28. September 2024 sind beendet.

Ukraine-News vom Samstag, 28. September

22:40 Uhr | Angriffe auf Sumy: Zahl der Toten steigt auf zehn

Bei den russischen Angriffen auf ein Krankenhaus in der ukrainischen Grenzstadt Sumy sind nach neuen ukrainischen Angaben zehn Menschen getötet worden. Bei einem ersten Angriff auf die Klinik sei zunächst ein Mensch getötet worden, erklärte der ukrainische Innenminister Igor Klymenko. Während Evakuierung der Patienten sei das Krankenhaus dann erneut bombardiert worden.

20:25 Uhr | Kritik an Selenskyjs US-Reise

Die politischen Beobachter in der Ukraine schauen mit Skepsis auf den US-Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die Erwartungen an die Reise seien zu hoch gewesen. Zudem wurde kritisiert, ob Selenskyj von einem Sieges- oder einem Friedensplan spreche. Den "Siegesplan" hatte Selenskyj am Donnerstag US-Präsident Joe Biden vorgestellt.

19:12 Uhr | Lawrow: Kein Neustart der Zusammenarbeit mit dem Westen

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat einem Neustart der internationalen Beziehungen eine klare Absage erteilt. "Von welcher globalen Zusammenarbeit können wir wirklich sprechen, wenn der Westen all diese unerschütterlichen Werte der Globalisierung mit Füßen getreten hat, von denen er uns seit so vielen Jahren von diesem Rednerpult aus erzählt", sagte Lawrow vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York.

Zuletzt hatte Russland sich von dem Zukunftspakt der Vereinten Nationen distanziert, der am vergangenen Sonntag eigentlich einstimmig von 193 UN-Mitgliedern hätte angenommen werden sollen. Lawrow wies zugleich jede Schuld Russlands zurück, für Probleme bei der Arbeit in den Organen der UN verantwortlich zu sein, wie etwa im Sicherheitsrat. Er sagte, "das beispiellose Ausmaß an Arroganz und Aggressivität der westlichen Politik gegenüber Russland macht nicht nur die vom UN-Generalsekretär propagierte Idee der globalen Zusammenarbeit zunichte, sondern blockiert auch zunehmend das Funktionieren des gesamten Systems der Weltordnungspolitik, einschließlich des UN-Sicherheitsrats". 

18:36 Uhr | Ukraine: Richter des Obersten Gerichts von Drohne getötet

Ein Richter des Obersten Gerichts der Ukraine ist bei einem russischen Drohnenangriff getötet worden. Der 61-jährige Leonid Lobojko sei ums Leben gekommen, als eine Drohne sein Privatauto in einem Vorort der ostukrainischen Großstadt Charkiw traf, berichtete der regionale Militärverwalter Oleh Synjehubow auf Telegram. Lobojko sei auf der Stelle tot gewesen.

Drei Frauen, die sich in dem Auto befanden, wurden schwer verletzt. Lobojko war in der Region unterwegs, um humanitäre Hilfe zu verteilen. Das Oberste Gericht bestätigte den Tod seines Mitglieds auf Facebook und sprach der Familie sein Beileid aus.

17:50 Uhr | Russland rückt offenbar auf die Stadt Torezk vor

Russische Streitkräfte haben angeblich den Vorort Salisne in der Nähe von Torezk besetzt. Das berichtet das Institute for the Study of War (ISW) in seinem aktuellen Lagebericht nach Auswertung von geolokalisierten Videoaufnahmen. Demnach konnten russische Truppen auch im Südosten der Pokrowsk vordringen. Die russische Region Kursk bleibt weiter umkämpft.

14:15 Uhr | China setzt auf "Freunde des Friedens"

Chinas Außenminister Wang Yi hat die "Freunde des Friedens" und andere Länder aufgerufen, gemeinsam eine friedliche Lösung für die Ukraine zu finden. Das sagte er am UN-Sitz in New York gestern nach einem Treffen mit unter anderem einem Berater des brasilianischen Präsidenten, Lula da Silva. Zu der Gruppe der "Freunde des Friedens" gehören laut Wang neben Brasilien und China auch Südafrika, Ägypten, Indonesien und die Türkei. Sie hätten erkannt, dass die "Ukraine-Krise" nicht außer Kontrolle geraten dürfe.

13:07 Uhr | Inzwischen bereits neun Tote in Sumy

Nach neuen ukrainischen Angaben sind in Sumy bei dem russischen Angriff auf eine kleine Klinik heute neun Menschen gestorben und mindestens zehn verletzt worden. Nach Angaben des ukrainischen Militärs benutzte Russland drei Drohnen des iranischen Typs "Shahed", wovon zwei die Klinik trafen.

11:47 Uhr | Selenskyj: "Krieg gegen Krankenhäuser"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland heute vorgeworfen, in seinem Land "Krieg gegen Krankenhäuser, zivile Objekte, gegen Menschenleben" zu führen. Wer immer in der Welt sich zu diesem Krieg äußere, müsse sehen, worauf Russland ziele, schrieb er heute auf X:

11:16 Uhr | Zahl der Todesopfer in Sumy steigt

Nach neueren Angaben aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind bei den zwei russischen Angriffen in Sumy im Nordosten des Landes acht Menschen getötet und elf verletzt worden. In TV-Bildern war der dortige Klinik-Leiter Wolodymyr Podselujew zu sehen. Er berichtete, dass der Empfangsbereich, die Notfallambulanz und der vierte Stock des Gebäudes zerstört seien.

09:22 Uhr | Auch Wohngebiet in Sumy getroffen

Bei den zwei russischen Luftangriffen auf Sumy ist nach ukrainischen Angaben auch ein Wohngebiet getroffen worden. Unter den sechs Toten sei auch ein Polizist, erklärte das Innenministerium. Ein zweiter Polizist sei verletzt. Die Regionalverwaltung von Sumy erklärte, bei den Angriffen heute Morgen seien Drohnen eingesetzt worden. Sumy grenzt an die russische Region Kursk, wo die ukrainische Armee im August eine Offensive gestartet hatte. Deren Ziel war die Schaffung einer Pufferzone auf russischem Gebiet, um die ukrainische Bevölkerung vor Angriffen zu schützen.

08:55 Uhr | Ukraine meldet sechs Tote in Sumy

Bei zwei russischen Angriffen auf ein medizinisches Zentrum in Sumy im Nordosten der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben sechs Menschen getötet worden. Bei einem ersten Angriff sei ein Mensch umgekommen, erklärte Innenminister Ihor Klimenko. Während danach die Mitarbeiter und Patienten in Sicherheit gebracht werden sollten, seien bei einem zweiten Angriff fünf weitere Menschen gestorben. Details waren noch offen.

07:40 Uhr | Nächtliche russische Drohnen-Angriffe

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der vergangenen Nacht 69 von 73 russischen Drohnen und zwei von vier Raketen abgefangen. Wo in der Ukraine es Luftalarm gegeben hat, blieb zunächst offen.

07:15 Uhr | Selenskyj mit USA-Besuch zufrieden

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach seinem USA-Besuch zufrieden geäußert. Alle Diskussionen seien so so gelaufen wie nötig, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Der ukrainische Friedensplan sei nun vorgestellt worden: "Jetzt müssen unsere Teams an der Umsetzung eines jeden Schrittes und jeder Entscheidung arbeiten."

In Washington traf Selenskyj unter anderem US-Präsident Joe Biden und dessen Vize Kamala Harris, Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten, um für weitere Hilfe bei der Verteidigung gegen Russland zu werben.

Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump während ihres kurzen Treffens am 27. September 2024 in New York
Selenskyj und Trump in New York Bildrechte: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Ukraine Presidency/Ukrainian Pre

In New York gab es auch ein Treffen mit dem Kandidaten der Republikaner für die Präsidentschaft, Donald Trump.

Biden sagte ein weiteres Paket mit milliardenschweren Hilfen zu und gab 2,4 Milliarden US-Dollar frei. Biden sagte, er habe sichergestellt, dass bereits zugesagte Hilfen nicht verfielen und bis zum Ende seiner Amtszeit im Januar auch eingesetzt werden. Dabei geht es demnach um insgesamt 5,5 Milliarden US-Dollar. Die Erlaubnis zum Einsatz von weiter reichenden US-Waffen auf russischem Staatsgebiet erhielt Selenskyj nicht. 

05:35 Uhr | Rutte tritt Nato-Chefposten an

Kommende Woche Dienstag tritt der ehemalige niederländische Regierungschef Mark Rutte den Posten des Nato-Generalsekretärs an. Im Hauptquartier in Brüssel übernimmt er von dem Norweger Jens Stoltenberg, der Berichten zufolge zur Münchner Sicherheitskonferenz wechselt.

Wolfgang Ischinger, Präsident des Stiftungsrates der Stiftung Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) 5 min
Bildrechte: picture alliance/dpa | Lennart Preiss
5 min

Der frühere Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, im Gespräch

MDR AKTUELL Di 16.07.2024 06:18Uhr 05:28 min

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Der 57 Jahre alte Rutte übernimmt den Posten in Krisenzeiten. Er muss die Ukraine-Hilfen organisieren, Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin kontern und das Verteidigungsbündnis nach einem möglichen erneuten Wahlsieg des früheren US-Präsidenten Donald Trump zusammenhalten.

04:30 Uhr | USA gegen chinesische Hilfe für Russland

US-Außenminister Antony Blinken hat in einem Gespräch mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi die Besorgnis der USA über die Unterstützung für die russische Rüstungsindustrie angesprochen: China sage, es wolle Frieden und ein Ende des Konflikts, andererseits werde Unternehmen erlaubt, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu helfen, seine Aggression fortzusetzen. Das passe nicht zusammen, sagte Blinken gestern Abend bei einer Pressekonferenz in New York. Nach dem Treffen der beiden während der UN-Generalversammlung erklärte Wang schriftlich, dass China immer die Notwendigkeit eines Friedens durch Gespräche betont habe.

04:10 Uhr | Russischer Angriff angeblich abgewehrt

Eine mit Kampfdrohnen ausgerüstete ukrainische Brigade hat nach ukrainischer Darstellung bei den Kämpfen im Osten des Landes den Angriff einer gepanzerten russischen Einheit abgewehrt. Von rund 50 Fahrzeugen seien etwa 40 zerstört oder beschädigt worden, berichtete die Agentur Ukrinform. Neben Panzern und Schützenpanzern seien auch gepanzerte Mannschaftswagen zerstört worden – angeblich während eines Versuchs, bei Kupjansk durch die ukrainische Verteidigungslinie zu stoßen.

Ein Soldat schießt in die Luft.
Russischer Soldat bei der Abwehr von Drohnen Bildrechte: IMAGO / SNA

03:38 Uhr | Schwere Kämpfe in der Ost-Ukraine

Bei den schweren Kämpfen im Osten der Ukraine steht einmal mehr das Gebiet um Pokrowsk im Fokus, gegen das russische Einheiten seit Monaten anstürmen. Gestern seien hier 19 russische Vorstöße abgewehrt worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. Auch um Kurachowe gab es demnach schwere Kämpfe. Nach dieser ukrainischen Darstellung wurden hier gestern 17 russische Attacken zurückgeschlagen.

00:30 Uhr | Neun Kinder zurück in der Ukraine

Neun von Russland verschleppte ukrainische Kinder sind mit der Hilfe von Katar als Vermittler gestern in die Ukraine zurückgekehrt. Das sagte Dmitro Lubinets, der Ombudsmann der Ukraine. Demnach sind die Kinder zwischen 13 und 17 Jahre alt. Die Behörden in Katar führten Verhandlungen über die Rückführung weiterer 751 Kinder. Nach Angaben der ukrainischen Behörden wurden seit Kriegsbeginn etwa 20.000 Kinder nach Russland verschleppt, von denen bisher nur einige Hundert wieder nach Hause zurück konnten.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 28. September 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 28. September 2024 | 06:00 Uhr

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Rechte: Reuters

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