Wladimir Putin
Der russische Präsident Wladimir Putin. Bildrechte: picture alliance/dpa/POOL | Valery Sharifulin

Ukraine-News Putin wirft Ukraine nach Angriffen auf Region Kursk "groß angelegte Provokation" vor

07. August 2024, 20:35 Uhr

Diese Ukraine-News vom 7. August 2024 sind beendet.

20:35 Uhr | Russische Region Kursk ruft Notstand aus

In der russischen Region Kursk ist inmitten einer ukrainischen Bodenoffensive der Notstand ausgerufen worden. Dies teilt der Gouverneur der Region, Alexej Smirnow, in einem Posting auf der Nachrichten-App Telegram mit. An dem Angriff der ukrainischen Streitkräfte auf die Grenzregion Kursk im Westen Russlands sollen nach Angaben des russischen Generalstabs "bis zu tausend" Soldaten beteiligt sein. Kiew hat die Vorgänge bisher nicht kommentiert.

20:01 Uhr | Russland verstärkt Schutz von Atomkraftwerk Kursk

Aufgrund des ukrainischen Vorstoßes ins russische Grenzgebiet Kursk hat die russische Nationalgarde den Schutz des Atomkraftwerks Kursk verstärkt. Außerdem seien zusätzliche Kräfte für die Bekämpfung von Sabotage- und Aufklärungstrupps in den Gebieten Kursk und Belgorod herangezogen worden, teilte die Nationalgarde mit. Das geschehe in Kooperation mit den russischen Grenztruppen und der Armee. Das Atomkraftwerk mit vier Blöcken und einer Leistung von fast zwei Gigawatt befindet sich nur gut 60 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

17:59 Uhr | Putin wirft Kiew neue große Provokation gegen Russland vor

Angesichts der seit Dienstag anhaltenden Angriffe ukrainischer Kräfte auf die westrussische Grenzregion Kursk hat Russlands Präsident Wladimir Putin Kiew eine "groß angelegte Provokation" vorgeworfen. "Wie Sie wissen, hat das Kiewer Regime eine weitere groß angelegte Provokation unternommen", sagte Putin am Mittwoch in einem im Fernsehen übertragenen Treffen mit Regierungsvertretern. Die Ukraine feuere "wahllos, mit Waffen verschiedener Art, auf zivile Gebäude, Wohnhäuser und Krankenwagen". Es sei mit Raketen auch auf zivile Objekte, Wohnhäuser und Krankenwagen geschossen worden.

Die Ukraine soll weit auf russisches Gebiet bei Kursk vorgestoßen sein. Die Offensive hat am Dienstag begonnen und habe am Mittwoch den Nordwesten der Stadt Sudscha erreicht, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Putin erklärte am Mittwoch, er werde sich in Kürze mit den Spitzen von Verteidigungsministerium und Geheimdienst treffen. Reserven würden eingesetzt, um den Vormarsch zu stoppen. Sudscha ist auch ein Knotenpunkt für Gas-Leitungen, über die noch Gas vor allem nach Osteuropa fließt.

Die ukrainische Seite äußerte sich nicht zu der Offensive.

14:38 Uhr | Nürnberg bekommt wieder einen russischen Honorarkonsul

Die Bundesregierung hat Andreas Fixel die Erlaubnis als Honorarkonsul der Russischen Föderation in Nürnberg erteilt. Dies geht aus dem Bayerischen Ministerialblatt hervor. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Der Honorarkonsul ist demnach für die bayerischen Regierungsbezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken sowie die Oberpfalz zuständig.

Der vorige Honorarkonsul Russlands in Nürnberg, Nikolaus Wilhelm Knauf, hatte das Amt laut Medienberichten im Frühjahr 2022 abgegeben. Bei Honorarkonsulen handelt es sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes um ehrenamtlich tätige Personen, die nicht deutsche Staatsbürger sein müssen. Aufgrund ihrer langjährigen Berufserfahrung im Gastland hätten sie gute Kontakte und seien mit den örtlichen Verhältnissen besonders vertraut.

14:01 Uhr | Moskau bestätigt schwere Kämpfe in Kursk

Nach schweren ukrainischen Angriffen auf die russische Grenzregion Kursk hat das Verteidigungsministerium in Moskau Berichte zu anhaltenden Kampfhandlungen dort bestätigt. "Die Operation zur Vernichtung der Gruppierungen der Streitkräfte der Ukraine wird fortgesetzt", teilte das Ministerium in Moskau mit. Demnach gab es Gefechte in grenznahen Ortschaften auf russischem Gebiet gegen ukrainische Eindringlinge. Noch am Vortag hatte das Verteidigungsministerium behauptet, dass ein Versuch, die Grenze zu durchbrechen, gescheitert sei. Nun hieß es, dass ein tiefes Eindringen auf russischem Staatsgebiet verhindert worden sei.

12:13 Uhr | Tausende verlassen Grenzregion Kursk nach ukrainischen Angriffen

Angesichts ukrainischer Angriffe sind aus der russischen Grenzregion Kursk nach Angaben des dortigen Gouverneurs Tausende Menschen evakuiert worden. "Mehrere tausend Menschen haben die unter Beschuss befindliche Region mit unserer Hilfe verlassen", teilte der Gouverneur Alexej Smirnow in einer Videobotschaft auf Telegram mit. Die Lage sei "unter Kontrolle". Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau dauerten die Gefechte in der Grenzregion am Mittwoch den zweiten Tag in Folge an. Das weitere Vordringen der ukrainischen Truppen auf russisches Staatsgebiet sei abgewehrt worden. Kiew äußerte sich zunächst nicht zu dem Geschehen.

Russischen Angaben zufolge wurden im Zuge der Kämpfe fünf Menschen getötet und 24 weitere verletzt. 13 von ihnen würden im Krankenhaus behandelt. Nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums umfassten die Verluste auf ukrainischer Seite 260 Soldaten und 50 gepanzerte Fahrzeuge, darunter sieben Panzer sowie acht gepanzerte Mannschaftstransportwagen. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. 

11:47 Uhr | MDR-Reporter berichtet vor Ort vom Kriegsgeschehen

Wie berichten Medien über den Ukrainekrieg? Wie vertrauenswürdig sind die Quellen? Wie werden Journalisten auf den gefährlichen Einsatz vorbereitet? Im Audio hören Sie Antworten des MDR-Reporters Niels Bula, der gerade in Kiew ist.

Update 09:25 Uhr | Drohnenabwehr auf beiden Seiten

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums hat die Luftabwehr in der Nacht elf ukrainische Drohnen über russischem Territorium abgefangen. Betroffen waren die an die Ukraine grenzenden Oblaste Kursk, Woronesch, Belgorod und Rostow. Die staatliche Nachrichtenagentur RIA berichtete unter Berufung auf das Ministerium, dass alle Drohnen erfolgreich neutralisiert wurden.

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben 30 russische Drohnen abgefangen und zerstört. Das seien alle Drohnen, die die russischen Truppen in der Nacht auf Ziele in sieben Regionen abgefeuert hätten, erklärte die ukrainische Luftwaffe auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram.

05:25 Uhr | Ukraine plant Ausbau der Drohnenproduktion

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angekündigt, die Produktion von Drohnen als zentralen Bestandteil der Kriegsführung weiter auszubauen. "Für dieses Jahr sind bereits eine Million Drohnen bei unseren Herstellern in Auftrag gegeben worden," sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Im nächsten Jahr soll die Anzahl deutlich erhöht werden.

Die Ukraine hat als eines der ersten Länder eine eigene Drohnen-Waffengattung entwickelt und setzt diese seit Monaten effektiv ein, um zahlreiche Ziele auf russischem Staatsgebiet anzugreifen. Bevorzugte Ziele sind Raffinerien, Treibstoff- und Munitionsdepots sowie Militärflugplätze.

Der verstärkte Einsatz von Drohnen ist auch eine Reaktion auf die Weigerung westlicher Partner, dem ukrainischen Militär den Einsatz gelieferter schwerer Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet zu gestatten. Drohnen bieten zudem den Vorteil, bei vergleichsweise geringen Kosten und niedrigem Risiko schwere Verluste beim Gegner zu verursachen.

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler 59 min
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler

00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 7. August 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 07. August 2024 | 06:00 Uhr

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