Ukraine-News Tote bei Angriff auf nordukrainische Großstadt Tschernihiw
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19. August 2023, 20:39 Uhr
- Mindestens sieben Tote bei Angriff auf Tschernihiw
- Rheinmetall beginnt bald mit Wartung von Panzern in der Ukraine
- Ex-General: Deutschland zu zögerlich bei Ukraine-Hilfe
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
20:39 Uhr | Ukrainer werden an F16 ausgebildet
Ukrainische Piloten werden bereits jetzt an westlichen F-16-Kampfflugzeugen ausgebildet. Das hat Verteidigungsminister Olexij Resnikow dem Fernsehsender "24 Kanal" gesagt. Demnach erhalten auch Ingenieure und Techniker schon Schulungen. Wo genau diese stattfinden, sagte Resnikow nicht.
Dänemark und die Niederlande hatten sich zur Lieferung von F-16-Maschinen an die Ukraine sowie zur Ausbildung ukrainischer Piloten bereiterklärt. Es dürfte aber noch mehrere Monate dauern, bis die Flugzeuge geliefert werden.
19:50 Uhr | Zahl der Verletzten in Tschernihiw erneut nach oben korrigiert
Bei dem mutmaßlichen russischen Raketenangriff auf das Stadtzentrum von Tschernihiw sind mindestens 144 Menschen verletzt worden, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Videoansprache. Auch seien unter den Verletzten 15 Kinder. Auch unter den sieben Toten sei ein Kind.
19:43 Uhr | Keine G20-Abschlusserklärung wegen Ukraine-Streit
Die Digitalminister der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) haben sich bei ihrem Treffen in Indien wegen des Streits über den Ukraine-Krieg nicht auf eine gemeinsame Abschlusserklärung einigen können. Stattdessen wurde, wie schon bei früheren G20-Treffen, eine Zusammenfassung der Beratungen veröffentlicht. Die meisten Staaten verurteilten demnach den russischen Angriff auf die Ukraine erneut aufs Schärfste und forderten einen bedingungslosen Abzug der russischen Truppen.
Bundesdigitalminister Volker Wissing sagte: "Gerade beim Thema Cybersicherheit wurde erneut deutlich, dass es keine Rückkehr zur Tagesordnung geben kann. Der russische Angriffskrieg wird auch online geführt und bedroht somit unsere vernetzte Welt." Der Krieg habe aus digitaler Perspektive enorme Auswirkungen sowohl auf Unternehmen als auch auf öffentliche Dienstleistungen.
Update 14:32 Uhr | Mindestens sieben Tote bei Angriff auf Tschernihiw
Bei einem russischen Luftangriff auf das Stadtzentrum von Tschernihiw sind nach ukrainischen Angaben mindestens sieben Menschen getötet worden. Wie das Innenministerium in Kiew mitteilte, wurden 110 weitere Menschen verletzt, unter ihnen zwölf Kinder. Unter anderem sei das Dach eines Theaters zerstört worden.
Tschernihiw liegt rund 150 Kilometer nördlich von Kiew in Richtung der Grenze zum mit Russland verbündeten Belarus. Russische Streitkräfte waren durch Tschernihiw marschiert, als sie im Februar 2022 ihre Invasion in die Ukraine begonnen hatten, und wurden dann von ukrainischen Kräften zurückgedrängt. Seitdem Moskaus Truppen aus dem Gebiet zurückgedrängt wurden, war der Norden der Ukraine weitgehend von heftigen Kämpfen verschont geblieben.
11:53 Uhr | Selenskyj: Russischer Angriff auf Tschernihiw
Die russische Armee hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj das Zentrum der Großstadt Tschernihiw in der Nordukraine bombardiert. Selenskyj erklärte am Samstag im Onlinedienst Telegram: "Eine russische Rakete schlug mitten im Stadtzentrum ein, in unserem Tschernihiw." Dabei seien ein Platz, die Polytechnische Universität und ein Theater getroffen worden, es gebe Tote und Verletzte.
11:11 Uhr | Selenskyj will in Schweden über Rüstung sprechen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach eigenen Angaben zu einem Besuch in Schweden eingetroffen. Selenskyj erklärte auf dem Kurznachrichtendienst Telegram, er werde Gespräche mit Ministerpräsident Ulf Kristersson, der königlichen Familie und anderen Repräsentanten führen. Dabei solle es unter anderem um die bilaterale Zusammenarbeit in der Rüstungsbranche gehen.
Schweden hatte als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ebenso wie das Nachbarland Finnland beschlossen, in die Nato eintreten zu wollen. Während Finnland mittlerweile in das Verteidigungsbündnis aufgenommen wurde, steht der Beitritt Schwedens wegen eines erst im Juli beendeten Widerstands der Türkei noch aus.
09:02 Uhr | Ukraine meldet Abschuss von 15 russischen Drohnen
Die Ukraine hat nach Angaben ihrer Luftwaffe 15 russische Drohnen bei einem nächtlichen Angriff abgeschossen. Wie die Luftwaffe am Samstag auf dem Kurznachrichtendienst Telegram erklärte, wurden 17 iranische Schahed-Drohnen bei der Attacke eingesetzt. Was mit den anderen beiden russischen Drohnen passierte, teilte sie nicht mit.
Den Angaben zufolge wurden die Angriffsdrohnen vom Typ Schahed-136/131 aus der Region Kursk gestartet. Die Luftabwehr sei in den nördlichen, zentralen und westlichen Regionen aktiviert worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Beide Kriegsparteien haben in der jüngeren Vergangenheit regelmäßig Drohnenangriffe aus der Luft und von der See gemeldet. Die ukrainische Armee hatte im Juni mit einer lange erwarteten Gegenoffensive begonnen.
08:26 Uhr | Rheinmetall beginnt bald mit Panzerwartung in der Ukraine
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall will in den kommenden Tagen die Wartung von Panzern in der Ukraine starten. Vorstandsvorsitzender Armin Papperger sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", man werde noch diesen Monat mit dem Service beginnen. Die ersten zwölf Mitarbeiter aus der Ukraine hätten ihre Ausbildung in Deutschland bereits begonnen, weitere zwölf kämen hinzu.
Der Chef des in Düsseldorf ansässigen Konzerns bekräftigte auch die Absicht, möglichst bald in der Ukraine mit der Produktion von Panzern zu beginnen. "Das kann schnell gehen, es gibt dort genügend gut ausgestattete Panzerfabriken aus Sowjetzeiten", sagte er. Diese wolle das Unternehmen anmieten und dann auf ein oder zwei Produktionslinien Fahrzeuge mit Nato-Standard fertigen.
Papperger zufolge muss die Ukraine bei der Waffenproduktion irgendwann unabhängig werden. Er sagte, es könne nicht für alle Zeit der Westen alle Rechnungen begleichen. Das sehe auch Präsident Selenskyj so.
07:03 Uhr | Moskau: Raketenangriff auf Krim abgewehrt
Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau einen ukrainischen Raketenangriff auf die Krim abgewehrt. Das berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass am Samstagmorgen. Das Geschoss sei in der Nacht von der russischen Flugabwehr abgefangen worden. Es habe keine Verletzte oder Schäden gegeben. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Im Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine steht die von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim immer wieder im Fokus. Nach einem Angriff auf die Krim-Brücke Ende Juni, bei der diese beschädigt wurde, hatte es erst vergangene Woche dort wieder Explosionen gegeben.
06:34 Uhr | Ex-General: Deutschland und USA zu zögerlich bei Ukraine-Hilfe
Der ehemalige US-General Ben Hodges hat Deutschland und den USA mangelnde Entschlossenheit bei der Unterstützung der Ukraine vorgeworfen. In einem Interview mit dem "Tagesspiegel" sagte der ehemalige Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa: "Will der Westen den Sieg der Ukraine? Mein Glaube schwindet."
Zwar erlaube die US-Regierung nun ihren Verbündeten, F-16-Kampfjets an die Ukraine zu liefern, ihr langes Zaudern vor der Lieferung sei aber "ein Beispiel für die fehlende Entschlossenheit, der Ukraine zum Sieg zu verhelfen". Zögerlich sei Deutschland auch bei der Entscheidung über eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern, kritisierte Hodges. Sollte die Gegenoffensive der Ukraine scheitern, "muss man die Regierungen der USA und Deutschlands dafür verantwortlich machen". Ein Scheitern sei indes vermeidbar, wenn die beiden Länder jetzt entschieden handelten.
Die Ukraine fordert seit Längerem von der Bundesregierung die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern für die Verteidigung gegen Russland. Die Ampel ist aber bisher zurückhaltend. Es gibt Befürchtungen, dass die Waffen auch russisches Territorium erreichen könnten.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 19. August 2023
Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.
Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 19. August 2023 | 06:00 Uhr