Polizisten einer Spezialeinheit
Festnahme eines mutmaßlichen Agenten in Koblenz: Ein Mann soll seit Mai mehrmals Spionagetätigkeiten für Russland angeboten haben (Symbolbild). Bildrechte: picture alliance/Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Ukraine-News Deutscher wegen Verdacht auf Spionage für Russland festgenommen

09. August 2023, 21:12 Uhr

Diese Ukraine-News vom 9. August 2023 sind beendet.

Ukraine-News vom Mittwoch, 9. August 2023

21:12 Uhr | Drei Tote bei Luftangriff auf Saporischschja

Bei einem russischen Luftangriff auf die ukrainische Großstadt Saporischschja sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens drei Menschen getötet worden. Selenskyj schrieb auf Telegram, Russland werde für solche Verbrechen verurteilt werden. Nach Angaben aus der frontnahen Stadt in der Südukraine wurde ein Wohnviertel getroffen. Eine Kirche und mehrere kleine Läden seien beschädigt worden. Die ukrainische Seite machte keine Angaben, mit welcher Art von Waffe die Stadt beschossen wurde.

19:52 Uhr | Zwei weitere deutsche Patriot-Abschussrampen für Ukraine

Die Ukraine bekommt zwei weitere Abschussrampen des Flugabwehrsystems Patriot von Deutschland. Das geht aus der offiziellen Liste militärischer Hilfen für das von Russland angegriffene Land hervor. Die Bundesregierung in Berlin aktualisiert die Liste wöchentlich. Für die Ukraine sind die in den USA gebauten Patriot-Systeme besonders wertvoll, weil sie nach Kiewer Angaben schon mehrmals russische Hyperschallraketen abgefangen haben.

Zu den neuen deutschen Lieferungen zählen auch zehn weitere Mehrzweck-Kettenfahrzeuge Bandvagn 206, sechs Schwerlastsattelzüge sowie etwa 6.000 Schuss Nebelmunition für Artilleriegeschütze mit Kaliber 155 Millimeter. Weiter stellte Deutschland Maschinengewehre, Schießbrillen, Ferngläser und Material zum Minenräumen zur Verfügung.

19:12 Uhr | Explosion nahe Moskau

Nach einer heftigen Explosion auf dem Gelände einer mutmaßlichen Rüstungsfabrik nahe Moskau haben die russischen Behörden den Katastrophenfall ausgerufen. Das teilte die Stadtverwaltung von Sergijew Possad mit, einer Stadt etwa 70 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt. Die offizielle Zahl der Verletzten stieg bis zum Abend auf 56. Eine Beschäftigte des Werks starb nach Berichten staatlicher Medien an ihren Verletzungen. Fünf weitere Verletzte sollen in Lebensgefahr sein. Auf Fotos und Videos war zu erkennen, wie eine große Rauchsäule am Vormittag über der Stadt aufstieg.

Die Version eines Drohnenangriffs wurde von offiziellen Stellen zurückgewiesen, unabhängig überpüfbar sind die Angaben nicht.

18:40 Uhr | Ukraine weist Vorwürfe Russlands zurück

Der führende Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj weist den russischen Vorwurf eines Angriffs auf das Atomkraftwerk Saporischschja zurück. Mychailo Podoljak erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, die Ukraine habe keinen Drohnenangriff auf das Atomkraftwerk gestartet, plane dies nicht und werde das auch theoretisch nicht tun.

17:36 Uhr | Festnahme in Koblenz wegen Spionage für Russland

Die Bundesanwaltschaft hat in Koblenz einen Mitarbeiter des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr wegen des Vorwurfs der Tätigkeit für einen russischen Geheimdienst festnehmen lassen. Thomas H. habe sich selbst an die russische Botschaft und das Generalkonsulat gewandt und bei einer Gelegenheit Informationen übermittelt, teilte die Behörde in Karlsruhe am Mittwoch mit. Er sitze in Untersuchungshaft.

Zudem seien seine Wohnung und sein Arbeitsplatz durchsucht worden. Mit den Ermittlungen sei das Bundeskriminalamt beauftragt, hieß es weiter. Sie würden in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst und dem Bundesamt für Verfassungsschutz geführt. H. soll sich der Mitteilung zufolge aus eigenem Antrieb seit Mai mehrmals bei der Botschaft in Berlin und dem Generalkonsulat in Bonn gemeldet haben.

16:29 Uhr | Russland wirft Ukraine Angriff auf AKW vor

Russland wirft der Ukraine einen versuchten Angriff auf einen Teil des Atomkraftwerks Saporischschja vor. Die Nachrichtenagentur RIAN berichtet, nach der Analyse der Flugbahn einer Drohne seien Sicherheitskräfte zu dem Schluss gekommen, dass ein Lager für abgebrannte Brennelemente angegriffen werden sollte. Die Nachrichtenagentur verbreitet ein Foto der angeblich abgeschossenen Drohne, eines Quadcopters.

13:50 Uhr | Deutschland beherbergt die meisten Ukraine-Flüchtlinge in der EU

Deutschland beherbergt mit Abstand die meisten Ukraine-Flüchtlinge innerhalb der Europäischen Union. Wie das europäische Statistikamt Eurostat in Luxemburg mitteilte, fanden hierzulande drei von zehn Flüchtlingen Aufnahme. Die Bundesrepublik beherbergte demnach zum Stichtag 30. Juni über 1,1 Millionen Ukrainer und andere aus der Ukraine geflohene Drittstaatenangehörige. Der Statistik zufolge stieg die Zahl der in Deutschland Aufgenommenen kontinuierlich an, während sie in anderen EU-Staaten sank.

Mit einem Anteil von 28 Prozent der insgesamt 4,07 Millionen Ukraine-Flüchtlinge liegt Deutschland inzwischen vor Polen, das lange Zeit das größte Aufnahmeland war (jetzt 24 Prozent). Im Juni stieg die Zahl der aus der Ukraine in die EU Geflohenen um knapp 46.000 an, von denen 21.800 nach Deutschland kamen. Pro 1.000 Einwohner beherbergt Tschechien mit einer Zahl von 32,2 die meisten Ukraine-Flüchtlinge, gefolgt von Polen (26,6), Estland (25,8), Bulgarien (24,9) und Litauen (24,7). Der EU-Schnitt liegt bei 9,1 Ukraine-Flüchtlingen auf 1.000 Einwohner.

13:07 Uhr | Russland will Truppen an westlichen Grenzen verstärken

Russland verstärkt seine Truppen an den westlichen Grenzen. Verteidigungsminister Sergej Schoigu begründete den Schritt damit, dass das Nato-Mitglied Polen ebenfalls bereits eine Stärkung seiner militärischen Präsenz angekündigt habe. Auch im neuen Nato-Mitglied Finnland erwarte er eine erhebliche Stationierung von Kräften und Waffen der transatlantischen Allianz, sagte Schoigu.

Die polnische Regierung hat nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur PAP angekündigt, statt bislang 1.000 ab sofort 2.000 zusätzliche Soldaten an der Grenze zu Belarus zu stationieren. Dabei gehe es auch darum, illegale Einwanderung aus dem mit Russland verbündeten Land zu unterbinden, hieß es.

11:28 Uhr | London sieht ukrainische Seedrohnen als Gefahr für Russland

Nach dem aktuellen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums bleiben ukrainische Seedrohnen eine Gefahr für Russland. Das Ministerium nahm Bezug auf die zurückliegenden Angriffe auf den Tanker "Sig", das Landungsschiff "Olenegorski gornjak" sowie mögliche vereitelte Attacken auf russische Patrouillenboote, die das Handelsschiff "Sparta IV" eskortiert haben sollen.

Dem Londoner Ministerium zufolge zeigen die Angriffe, "dass die Operationen mit unbemannten Wasserfahrzeugen immer stärker zu einem wichtigen Bestandteil moderner Seekriegsführung werden und gegen die Schwachstellen der russischen Seeversorgungswege eingesetzt werden können". Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des Ukraine-Kriegs täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

07:22 Uhr | Rheinmetall bereitet weiteren Kampfpanzer-Export in die Ukraine vor

Der Rüstungskonzern Rheinmetall bereitet einem Bericht des "Handelsblatts" zufolge einen weiteren Export von Kampfpanzern in die Ukraine vor. Wie die Zeitung unter Berufung auf Branchenkreise berichtet, hat das Unternehmen dafür 50 Leopard-1-Panzer vom belgischen Unternehmen OIP Land Systems erworben. Die Fahrzeuge sollen an den deutschen Standorten des Düsseldorfer Konzerns für den Einsatz in der Ukraine neu ausgerüstet werden. Letztlich könnten von den 50 Kampfpanzern rund 30 Einheiten an die Ukraine geliefert werden, hieß es. Der Kampfpanzer Leopard 1 ist der Vorläufer des derzeit von der Bundeswehr eingesetzten Leopard 2, von dem bereits einige Dutzend Exemplare in die Ukraine exportiert wurden.

06:55 Uhr | Bundesregierung will Patriot-Stationierung in Polen verlängern

Das Bundesverteidigungsministerium will die Entsendung der in Polen stationierten deutschen Truppen mit Patriot-Systemen verlängern. Wie das Ministerium mitteilte, hat die Bundesregierung der Regierung in Warschau angeboten, die ursprünglich für maximal ein halbes Jahr geplante Stationierung von drei deutschen Patriot-Einsatzstaffeln über den Sommer hinaus weiterzuführen, "voraussichtlich bis zum Jahresende". Eine Verlängerung über das Jahr 2023 hinaus ist dem Ministerium zufolge nicht vorgesehen.

Seit Januar dieses Jahres sind deutsche Soldaten mit Patriot-Systemen im polnischen Zamosc im Einsatz. Die Stationierung soll nach Angaben von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zum Schutz des polnischen Luftraums beitragen und die Nato-Luftverteidigung an der Ostflanke stärken. Sein polnischer Amtskollege Mariusz Blaszczak hatte im Juli den Wunsch bekräftigt, dass die deutschen Patriot-Systeme bis mindestens Ende des Jahres in Polen bleiben. Das bodengestützte Patriot-System ist mobil einsetzbar, die Abschussrampen können auf Lastwagen montiert werden. Eine Patriot-Batterie kann bis zu 50 Ziele im Blick behalten und fünf Flugobjekte gleichzeitig bekämpfen.

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler 65 min
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler

04:00 Uhr | Moskaus Bürgermeister meldet Abschuss von zwei Drohnen

Russische Streitkräfte haben nach Angaben aus Moskau zwei Kampfdrohnen abgewehrt, die auf die Hauptstadt zugesteuert seien. "Beide Drohnen wurden von der Luftabwehr abgeschossen, eine in der Gegend von Domodedowo am südlichen Stadtrand, eine zweite nahe der Autobahn nach Minsk westlich der Hauptstadt", schrieb Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin im Onlinedienst Telegram. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge gab es weder Verletzte noch Schäden. Das Ministerium machte das "Kiewer Regime" für die Drohnen-Agriffe verantwortlich.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 9. August 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 09. August 2023 | 06:00 Uhr

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