Verdacht auf Wahlbetrug Serbische Opposition protestiert in Belgrad
Hauptinhalt
25. Dezember 2023, 13:01 Uhr
Mehrere Tausend Anhänger der serbischen Opposition haben am Sonntagabend erneut gegen den Ausgang der Kommunalwahl in Belgrad vor einer Woche protestiert. Sie behaupten, dass dort betrogen wurde. Nach Angaben örtlicher Medien versuchten die Demonstranten, mit Gewalt in das Rathaus einzudringen.
In Belgrad haben mehrere Tausend Anhänger der serbischen Opposition am Sonntagabend gegen mutmaßlichen Betrug bei der Kommunalwahl vor einer Woche protestiert.
Die Teilnehmer der Kundgebung zogen zum Belgrader Rathaus und lieferten sich dort Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Demonstranten warfen Steine, Stangen und Eier auf das Rathaus, schlugen Fenster ein und versuchten, in das Gebäude einzudringen, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Polizisten drängten die Demonstranten zurück und setzten dabei unter anderem Pfefferspray ein. Es war der siebte Protest in Folge.
Verdacht des Wahlbetrugs bei Kommunalwahlen
Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen und Kommunalwahlen in vielen Städten hatte die Serbische Fortschrittspartei (SNS) von Präsident Aleksandar Vucic Siege errungen. Darunter auch in Belgrad.
In der Hauptstadt fiel deren Erfolg am 17. Dezember aber knapp aus. Die Opposition vermutet massiven Wahlbetrug. Wahlbeobachter und Medien berichteten von zahlreichen Unregelmäßigkeiten.
Unter anderem sollen Autobusse Menschen aus dem serbischen Teil Bosnien-Herzegowinas zur Belgrader Arena gebracht haben, wo sie Stimmen abgegeben hätten, ohne wahlberechtigt gewesen zu sein.
Vucic bestritt am Sonntag den Vorwurf des Wahlbetrugs. Die serbische Oberstaatsanwaltschaft teilte am Samstagabend in Belgrad mit, dass ihr mehrere Verstöße gegen die Wahlordnung angezeigt worden seien, darunter die Aktivitäten in der Belgrader Arena.
dpa (lmb)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 24. Dezember 2023 | 22:00 Uhr