Seit 2010 geschlossen Eisenach: Frühere Großraumdisco MAD abgebrannt
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11. August 2024, 07:11 Uhr
Einst soll es die größte Disco Thüringens gewesen sein, in der sich nachts Tausende amüsierten. 2010 gingen im MAD in Eisenach die Lichter für immer aus. Jetzt ist der frühere Tanztempel bei einem Brand zerstört worden.
In Eisenach ist das Gebäude der früheren Großraumdisco MAD im Stadtteil Stregda am Sonnabend abgebrannt. Nach Angaben der Polizei gelang es der Feuerwehr gegen Mitternacht, den Brand zu löschen.
Das Hauptgebäude hatte die Feuerwehr kontrolliert abbrennen lassen, weil es einsturzgefährdet war. Stattdessen konzentrierten sich die Löscharbeiten auf Nebengebäude. Nach Angaben der Stadt Eisenach gelang es etwa, eine Lagerhalle zu retten, in der Baumaschinen stehen. Der Schaden wird auf 100.000 Euro geschätzt. Verletzt wurde niemand.
Riesige Rauchsäule über Brandgebiet in Stregda
Der Brand in der ehemaligen Ziegelei unmittelbar an der B19, die früher als Autobahn 4 durch Eisenach verlief, war am Sonnabendnachmittag ausgebrochen. Schnell stand eine riesige Rauchsäule über dem Areal, das bis 2010 als MAD firmierte. Anwohner wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Zur Ursache für das Feuer hat die Polizei bisher nichts mitgeteilt. Allerdings erklärte ein Sprecher am Sonntagmorgen, es gebe Zeugenhinweise. Details nannte er nicht. Brandursachenermittler der Polizei sollten sich die Brandstelle am Sonntag ansehen.
2005 in der jetzt abgebrannten Location eröffnet
Das MAD hatte seine Türen in der einstigen Ziegelei 2005 geöffnet und galt bis zur Schließung als größte Discothek Thüringens, die in Veranstaltungsnächten jeweils mehrere tausend Besucher anzog. Eröffnet worden war das MAD 1995 in einem Einkaufszentrum im Stadtteil Hötzelsroda. Anfang 2005 zogen die Betreiber aus - nach ihrer Darstellung hatte der Vermieter versucht, die Pacht zu verdreifachen. Nach mehreren Monaten Pause wurde das MAD im Oktober 2005 wiedereröffnet.
MAD weit über Eisenach hinaus bekannt
Überregional bekannt war das MAD nicht nur wegen seines Marketings, das Kundschaft auch weit über Eisenach hinaus ansprach. Von sich reden machten die Betreiber auch wegen ihres digitalen Sicherheits- und Bezahlsystems. Jeder Discogänger bekam bei seinem ersten Besuch eine Chipkarte ausgestellt, mit der er bezahlte. Die Betreiber wussten damit, wer wann zu Gast war und was er verzehrte.
War jemand als Störenfried aufgefallen, wurde das im System vermerkt. Kam der Besucher wieder, informierte das System das Sicherheitsteam, damit es den Gast im Auge behalten konnte. Ergänzt wurde das System durch 62 Überwachungskameras in der gesamten Discothek.
MDR (seg)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 11. August 2024 | 06:00 Uhr
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