Archäologie Rätsel um ersten Knochenfund am Bromacker gelöst
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25. November 2024, 20:27 Uhr
50 Jahre nach dem ersten Knochenfund bei der Grabungsstelle Bromacker im Kreis Gotha konnte das Fossil als Beckengürtel eines Ursauriers identifiziert werden. Damit könnten nun Rückschlüsse auf die Fortbewegung der Tiere gezogen werden.
Ein halbes Jahrhundert nach dem ersten Knochenfund an der Fossillagerstätte Bromacker im Thüringer Wald bei Tambach-Dietharz im Kreis Gotha haben Wissenschaftler jetzt das Rätsel um seine Herkunft gelöst. Bei dem Knochen handelt es sich um ein Becken-Teil eines frühen Landwirbeltiers - höchstwahrscheinlich um das von einem Dimetrodon, wie die Friedenstein Stiftung Gotha mitteilte.
Knochen stammt von Ursaurier
Die einzige Art dieser Ursaurier-Gattung, die bislang am Bromacker entdeckt wurde, ist Dimetrodon teutonis. Er ist mit den heutigen Säugetieren verwandt und bekannt für sein markantes Rückensegel. Bisher wurden am Bromacker ein Oberkiefer, Skelettteile des Rückensegels und Extremitäten des Sauriers gefunden. Die Entdeckung des Beckengürtels ergänze das bisherige anatomische Wissen über diese Tierart und ermögliche beispielsweise Analysen zu ihrer Fortbewegung.
Seit einigen Jahren läuft am Bromacker ein Forschungsprojekt. Im Zuge dessen wurde der lange rätselhafte erste Knochenfund nun am Museum für Naturkunde Berlin digital untersucht und rekonstruiert.
Mehr als 350 Funde pro Jahr auf dem Bromacker
Der Bromacker im Kreis Gotha gilt als eine der bedeutendsten Fossilfundstellen in Deutschland. Ein internationales Forschungsteam, darunter Experten der Paläontologie, Geologie und der geowissenschaftlichen Präparation, gräbt dort jedes Jahr vier Wochen lang, um neue Funde aus der Urzeit zu bergen.
Die Fossilien stammen aus der Zeit des Perm von vor 290 Millionen Jahren, lange bevor es die ersten Dinosaurier gab. Die außergewöhnlich gut erhaltenen Fossilien ermöglichen es, Rückschlüsse auf die Entwicklung früher Landwirbeltiere, Insekten und Pflanzen in einem urzeitlichen Ökosystem zu ziehen.
Seit 2020 wurden jährlich mehr als 350 Funde im Zuge der derzeitigen Forschung dokumentiert. Das Projekt wird noch bis Sommer nächsten Jahres gefördert. Daran beteiligt ist auch die die Friedrich-Schiller-Universität Jena und der "Unesco Globale Geopark Thüringen Inselsberg - Drei Gleichen". Derzeit entwickelt das Projektteam eine Strategie, wie die Grabungen und Forschungen rund um den Bromacker auch künftig dauerhaft aufrechterhalten werden könnten.
MDR (ost)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 25. November 2024 | 19:00 Uhr
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