Ein Müllauto steht auf einer Straße in Gotha.
Bildrechte: MDR/Bastian Albrecht

Mobilität Gotha setzt auf Elektro-Müllfahrzeuge: Sauberer, leiser, aber auch teurer

17. Oktober 2024, 04:36 Uhr

Nach Erfurt und Weimar startet nun auch der Landkreis und die Stadt Gotha mit dem Einsatz von Elektro-Müllfahrzeugen. Zwei vollelektrische Lkw sind bereits seit Juli im Betrieb, ein weiteres E-Fahrzeug ist für die städtische Wirtschaft im Einsatz. Der Umstieg bringt sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich.

Nach den Städten Erfurt und Weimar setzen nun auch Stadt und Landkreis Gotha auf Müllfahrzeuge mit Akku und Elektromotor. Zwei vollelektrische Lkw der Entsorgungsfirma Remondis sind bereits seit Juli im Einsatz und sammeln Papier-, Rest- und Verpackungsmüll vor allem im Stadtgebiet ein. Zusätzlich hat die Stadt Gotha ein kleineres E-Fahrzeug für den Winterdienst, die Pflege der Grünanlagen und die Straßenreinigung angeschafft.

Vorteile für Mitarbeiter und Umwelt

Die neuen Elektrofahrzeuge bringen laut Stefan Michel, dem Betriebsleiter von Remondis in Arnstadt, eine Reihe von Vorteilen mit sich. Der Geräuschpegel bei der Entsorgung werde deutlich gesenkt und die Mitarbeiter seien weniger Abgasen ausgesetzt. Das niedrige Fahrerhaus der Fahrzeuge erleichtere zudem das Ein- und Aussteigen.

Ein Müllauto steht auf einer Straße in Gotha.
Die neuen E-Fahrzeuge für Stadt und Kreis Gotha sind bereits seit Juli im Einsatz. Bildrechte: MDR/Bastian Albrecht

Logistische Herausforderungen und hohe Kosten

Michel zufolge bieten die Elektrofahrzeuge jedoch keine logistischen Vorteile gegenüber Dieselfahrzeugen. Das Laden der Batterien dauere rund eine Stunde, was die Flexibilität im Vergleich zu Dieselfahrzeugen einschränkt. Die Anschaffungskosten für die Elektrofahrzeuge sind ebenfalls hoch: Ein Fahrzeug kostet rund 500.000 Euro, mehr als doppelt so viel wie ein herkömmlicher Diesel-Lkw.

E-Fahrzeuge als pragmatische Antwort auf Vorgaben

Die Entscheidung für Elektrofahrzeuge fiel auch aufgrund der Anforderungen des Landkreises Gotha. Laut Vertrag soll Remondis 8 bis 15 Prozent des Mülls mit Fahrzeugen mit alternativen Antrieben abtransportieren. Der Umstieg auf Wasserstoffantriebe wäre noch teurer gewesen, weshalb das Unternehmen auf Elektrofahrzeuge setzte. Die Stadt Gotha erhofft sich durch das neue E-Fahrzeug zudem Einsparungen bei Reparaturkosten.

In Erfurt fahren bereits seit 2019 Müllautos mit Elektroantrieb. Weimar setzt seit vergangenem Jahr mehrere Busse und ein Müllauto ein, die elektrisch angetrieben werden. Die Weimarer Fahrzeuge verfügen zusätzlich über eine Brennstoffzelle, in der mit Wasserstoff Strom für den Motor erzeugt und die Batterie geladen wird.

MDR (ba/dkn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 16. Oktober 2024 | 19:00 Uhr

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