Brotterode-Trusetal Die "Alte Dame" darf noch bleiben: Enger Zeitplan für Neubau der Inselbergschanze
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29. Dezember 2024, 14:09 Uhr
Eigentlich sollte sie ja schon längst abgerissen sein - die alte Inselbergschanze in Brotterode-Trusetal im Kreis Schmalkalden-Meiningen. Sie soll einem Neubau weichen, damit das traditionelle Continentalcup-Springen wieder stattfinden kann. Anfang dieses Jahres wurde das letzte Skispringen veranstaltet. Dann sollten die Bagger rollen. Aber die Schanze steht noch immer.
Die Inselbergschanze ist das Wahrzeichen von Brotterode-Trusetal. Sie steht am Seimberg hoch oben und gut sichtbar über der Stadt. Seit 1995 finden auf der Schanze regelmäßig Springen im sogenannten Continentalcup statt. Der Wettbewerb ist die "Zweite Liga" nach dem Weltcup. Über die Jahre haben sich in Brotterode-Trusetal prominente Namen in die Siegerlisten eingetragen - Severin Freund, Karl Geiger oder der Norweger Marius Lindvik.
Streitpunkt ist schmale Treppe am Schanzenturm
Die Inselbergschanze ist inzwischen eine der ältesten Schanzen, auf der noch regelmäßig Wettkämpfe ausgetragen werden. Auch deswegen fordert der Internationale Skiverband (FIS) seit Jahren den Umbau der Anlage. Streitpunkt ist vor allem, dass die Springer den Schanzenturm auf einer schmalen Treppe direkt neben der Anlaufspur besteigen müssen. Aus Sicherheitsgründen ist das im modernen Skispringen nicht mehr üblich.
Kein Geld vom Land für Neubau
Das Land Thüringen hat eine Förderung des Umbaus nach langer Diskussion ausgeschlossen. Hauptgrund: Im Wintersportzentrum Oberhof gibt es eine kleinere, aber den neuesten Standards entsprechende Schanze. Schließlich entschied der Landkreis Schmalkalden-Meiningen, die zwei Millionen Euro aus eigener Kasse zu zahlen. Insgesamt belaufen sich die Baukosten auf 2,1 Millionen Euro. Rund 100.000 Euro muss die Stadt aufbringen. Der Zuschuss vom Landkreis soll durch Zinserträge aus der Stiftung "Meininger Kliniken" refinanziert werden. So kommt der Schanzenbau nach Angaben des Landratsamtes ohne Steuergelder aus.
Anfang 2026 wieder Continentalcup-Springen
Für den Neubau der Inselbergschanze wird das Zeitfenster nun allerdings immer enger. Laut Bürgermeister Kay Goßmann (CDU) sollen Abriss und Neubau nun komplett im nächsten Jahr erledigt werden. Die Zeit drängt. Denn Anfang 2026 soll auf der Schanze wieder das traditionelle Continentalcup-Springen stattfinden. Eigentlich sollte der alte Schanzenturm schon längst verschwunden sein.
Auf dem Turm sind allerdings Antennen angebracht, die unter anderem für den Handyempfang in Brotterode-Trusetal wichtig sind. Die Antennen sollen nun nach dem Winter versetzt werden, dann kann der Turm zurückgebaut werden. Darauf haben sich Stadt und Mobilfunkanbieter nach Angaben von Bürgermeister Goßmann geeinigt. Direkt im Anschluss soll dann der neue Schanzenturm gebaut werden.
Von Springern und Skisprungfans wird die Schanze auch liebevoll "Alte Dame" genannt. Viele Brotteröder hängen an der Skisprungschanze. Manch einen wird es freuen, dass die "Alte Dame" noch ein bisschen bleiben darf. Silvester soll es über der Inselbergschanze wieder ein großes Feuerwerk geben.
MDR (co)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 29. Dezember 2024 | 18:00 Uhr
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