Neujahrsansprache Ministerpräsident Voigt ruft Thüringer zu Zuversicht und Zusammenarbeit auf

31. Dezember 2024, 18:00 Uhr

Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt hat die Thüringer eingeladen, mit Zuversicht ins neue Jahr zu starten. In seiner Neujahrsansprache sagte der CDU-Politiker, die Zukunft Thüringens liege nicht in Angst oder Spaltung, sondern in Hoffnung und Gemeinsamkeit. Es ermutige ihn, wie Menschen in Thüringen gemeinsam anpackten. Zugleich kündigte Voigt für das neue Jahr mehrere Initiativen der Landesregierung an. Sehen Sie hier die Ansprache im Video, auch mit Gebärdensprache.

Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt bei seiner Neujahrsansprache 5 min
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Die Neujahrsansprache des Thüringer Ministerpräsidenten Mario Voigt im Wortlaut:

Liebe Thüringerinnen und Thüringer,

ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesundes, glückliches und gesegnetes Jahr 2025.

Ich grüße Sie von der Wartburg, dem zeitlosen Symbol deutscher Geschichte und dem Leuchtturm unserer Heimat, dem Grünen Herzen Deutschlands.

Die Wartburg erinnert uns: Thüringen ist ein Land der Zuversicht. Hier übersetzte Martin Luther die Bibel und schuf die Grundlage für die deutsche Sprache. Hier lebte die Heilige Elisabeth Nächstenliebe. Hier versammelten sich vor über 200 Jahren junge Menschen, und demonstrierten für Einheit und Freiheit Deutschlands. Und hier wurde 1993 die Verfassung des Freistaates Thüringen beschlossen. Heute, im Jahr 2025, stehen wir auf diesem Fundament und tragen wir diese Geschichte und Werte weiter.

In einer Zeit, in der manche nur das Trennende sehen, müssen wir das Verbindende stärken. Gemeinsam können wir viel erreichen. In den Familien, in den Betrieben, in den Gemeinden. Das ist der Weg, Thüringen nach vorn zu bringen.

Und ich sage Ihnen: Wer den großen Frieden will, der muss im Kleinen anfangen. Er beginnt dort, wo wir einander zuhören statt übereinander reden. Er wächst dort, wo wir Unterschiede nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung verstehen. Und er wird dort stark, wo wir gemeinsam anpacken, statt auf andere zu zeigen.

Und ja, der Friede ist zerbrechlich - das haben uns die erschütternden Ereignisse in Magdeburg gezeigt. In Gedanken und Herzen sind wir bei den Opfern, ihren Familien und Angehörigen.

Liebe Thüringerinnen und Thüringer, es ist mir ein Herzensanliegen, allen zu danken, die Tag für Tag sich für die Menschen unseres Landes einsetzen. Den Polizisten und Feuerwehrleuten, den Krankenschwestern und Pflegern, den Handwerkern und den Bauern. Und auch den Müllmännern, die heute die Reste der Silvesternacht beseitigen. Unsere Heimat ist reich an Menschen, die anpacken, wo es darauf ankommt.

Diese Kraft der Gemeinsamkeit brauchen wir. Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind groß. Jeder spürt es. Täglich.

Aber ich glaube an Thüringen. Ich glaube an die Menschen, die jeden Tag aufstehen und anpacken. Menschen, die für ihre Familien sorgen, die in ihren Gemeinden aktiv sind und die niemals den Glauben daran verlieren, dass das Beste noch vor uns liegt.

Unsere Zukunft liegt nicht in Angst oder Spaltung. Sie liegt in Hoffnung und Zuversicht. Ich wähle die Zuversicht. Und ich lade Sie ein, diesen Weg gemeinsam zu gehen.

Und wissen Sie, was mich ermutigt? Wenn ich sehe, wie in unserer Nachbarschaft, in unseren Vereinen oder Betrieben die Generationen gemeinsam anpacken. Da ist der Meister, der sein Wissen weitergibt. Da ist die junge Lehrerin, die neue Ideen einbringt. Da ist die Großmutter, die dem Enkel ihre Kniffe zeigt. Ich sage Ihnen offen: Genau das ist es, was wir brauchen. Nur wer weiß, woher er kommt, kann selbstbewusst in die Zukunft gehen.

In den kommenden Monaten werden wir als neue Regierung wichtige Weichen stellen. Wir werden die Wirtschaftskraft unseres Landes stärken - durch Rückbau von Belastungen und Bürokratie. Wir werden das Versprechen von guter Bildung und Ausbildung für unsere Kinder wieder einlösen. Wir werden die medizinische Versorgung im ganzen Land sichern. Und ja, wir werden auch die Herausforderungen der Migration meistern - mit klaren Regeln und fairen Chancen.

Aber das Wichtigste ist: Wir tun dies gemeinsam. Die neue Landesregierung versteht sich als Partner aller Thüringer. Wir wollen einen neuen Stil der Zusammenarbeit leben. Nicht übereinander reden, sondern miteinander.

Liebe Thüringerinnen und Thüringer, die Wartburg erinnert uns daran: Große Veränderungen beginnen oft an kleinen Orten. Thüringen hat viele solcher Orte. Darauf sollten wir stolz sein.

Vor über 200 Jahren beim Wartburgfest gab es noch keine Nationalhymne. Stattdessen wurde damals der christliche Choral "Nun danket alle Gott" gesungen. Darin heißt es: Es möge uns "ein immer fröhlich Herz und edler Frieden" gegeben sein. Genau das wünsche ich Ihnen allen für das neue Jahr. Kraft, Mut und Zuversicht. Friede im Kleinen wie im Großen.

Für Sie und Ihre Familien ein gesundes und gesegnetes Jahr 2025. Gott schütze Sie und unser geliebtes Thüringen! Gehen wir es gemeinsam an!

Das Video mit Gebärdensprache:

Eine Gebärdensprachdolmetscherin steht vor einer Bildeinblendung, die Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt bei seiner Neujahrsansprache zeigt. 5 min
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MDR (maf)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 01. Januar 2025 | 19:00 Uhr

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