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Mehrere Menschen, darunter auch Studierende, sind in der Ilmenauer Innenstadt und auf dem Campus der TU von einer mutmaßlichen Schläger-Truppe angegriffen worden. (Archivbild) Bildrechte: MDR/TU Ilmenau

Universität Gewalt: TU Ilmenau will Sicherheitsgefühl auf Campus verbessern

13. Juli 2023, 18:34 Uhr

Ein mutmaßlicher Schläger-Trupp hat im Frühjahr in Ilmenau für Aufsehen gesorgt. Studierende der TU zeigen sich nach den Übergriffen in der Stadt und auf dem Campus zum Teil immer noch verunsichert. Die Uni will deshalb das Sicherheitsgefühl der Studierenden erhöhen. Gleichzeitig sind durch die Angriffe aber auch andere Formen von Übergriffen, wie Sexismus und Alltagsrassismus, wieder stärker zum Thema geworden.

Die Technische Universität (TU) Ilmenau will das Sicherheitsgefühl ihrer Studierenden erhöhen. Wie Präsident Kai-Uwe Sattler sagte, ist ein Sicherheitskonzept in Planung. Demnach sollen unter anderem sogenannte Safe Spaces eingerichtet werden, in denen sich Studierende zurückziehen können, wenn sie sich bedroht fühlen.

Dialog mit Präsidium: Studierende laut Stura verunsichert

Laut Studierendenrat (Stura) haben die tätlichen Übergriffe im Frühjahr dazu beigetragen, dass sich die Studierenden zum Teil verunsichert und betroffene Menschen hilflos fühlen. Sie verlangten, die Vorfälle aufzuklären und über den aktuellen Stand der Ermittlungen informiert zu werden. In einer gemeinsamen Diskussionsrunde tauschten sich Studierende und das Präsidium in dieser Woche über das Thema Sicherheit auf dem Campus aus.

Bei den Gesprächen zum Thema Sicherheit, haben vor allem auch Studierende aus dem Ausland den Wunsch geäußert, besser darüber informiert zu werden, wie sie in Notsituationen am besten handeln könnten. Einigen waren die Abläufe sowie Angebote der Uni nicht bekannt. Ein etabliertes Sicherheitskonzept, welches auch eine Art Leitfaden enthält und Unterstützungsmöglichkeiten zeigt, kann laut Stura helfen.

Sicherheitsdienst fährt Streife auf Campus

Nach den Vorfällen im Frühjahr hatte die TU reagiert und den Sicherheitsdienst auf dem Campus beauftragt, öfter Streife zu fahren. Im Austausch mit der Stadt und der Polizei wurde vereinbart, dass sich der Sicherheitsdienst bei Zwischenfällen direkt mit der Polizei in Verbindung setzt.

Mehrere Tatverdächtige der mutmaßlichen Schläger-Truppe, die in der Stadt und auf dem Campus Menschen verbal angegangen und körperlich verletzt hatten, sind nach Informationen der Staatsanwaltschaft derzeit in Untersuchungshaft. Seit den Festnahmen gab es laut Uni-Präsidium und Stura keine derartigen Vorfälle mehr. Die Stadt Ilmenau ist laut Sattler im Vergleich zu anderen Städten, wie etwa Großstädten, weniger von Kriminalität betroffen und der Campus daher sicher.

Studierende sprechen Alltagsrassismus und Sexismus an

Im Zuge der Diskussionen um Sicherheit und den Schläger-Trupp haben Studierende gegenüber dem Stura über andere Arten von Übergriffen, wie Alltagsrassismus und Sexismus, berichtet. Diese Themen stünden zwar nicht im Zusammenhang mit den Vorfällen im Frühjahr, seien dadurch aber wieder hochgekommen, so die Studierendenvertretung.

Auch für solche Fälle sei es wichtig, dass die Betroffenen schnell einen Ansprechpartner finden. Die Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten müssten deshalb gebündelt und besser kommuniziert werden. Für Veranstaltungen der studentischen Vereine entwickle das Referat für Ehrenamt des Stura derzeit eine Awareness-Strategie.

Unterstützung bekommen Betroffene unter anderem bei der zentralen Studienberatung, dem internationalen Studierendenservice "We4you", der psychologischen Kontaktstelle oder beim Referat Gleichstellung, Diversität und Gesundheit. Die Hotline "We listen TU you" bietet zudem auf Englisch, Chinesisch, Hindi sowie Persisch Telefonsprechzeiten an, die an Beratungsstellen der TU weiterleiten.

MDR (wdy/ls)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 30. Mai 2023 | 17:30 Uhr

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