Prozess Freispruch in Rudolstadt nach Tod von vier Bikern auf der A9

07. März 2023, 18:36 Uhr

Im Rudolstädter Prozess um den Tod von vier Motorradfahrern auf der A9 hat es einen Freispruch gegeben. Das Gericht sieht beim Fahrer des Transporters keine Schuld und spricht von einem tragischen Unglück.

Der wegen des Todes von vier Motorradfahrern auf der A9 angeklagte Fahrer ist freigesprochen worden. Das Amtsgericht Rudolstadt begründete den Freispruch damit, dass es beim plötzlich auftretenden Regen und Aquaplaning keine Schuld beim Fahrer gebe, der auch nicht schneller als erlaubt unterwegs gewesen sei. Es handele sich um ein tragisches Unglück.

Die Richter folgten damit dem Antrag der Verteidigung. Die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage hatten eine Bewährungsstrafe gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die Motorradfahrer hatten im August 2019 unter einer Autobahnbrücke zwischen den Anschlussstellen Bad Lobenstein und Schleiz angehalten, um sich vor Starkregen zu schützen. Genau an dieser Stelle kam der damals 38-jährige Fahrer eines Kleintransporters nach rechts von der Fahrbahn ab. Er kippte in die vier Männer und ihre Motorräder.

Die Motorradfahrer im Alter von 43, 57, 60 und 75 Jahren wurden so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstelle starben. Der Fahrer des Transporters und ein Beifahrer wurden leicht verletzt.

Einsatzkräfte stehen an einer Unfallstelle.
Zwischen den Anschlussstellen Bad Lobenstein und Schleiz war es 2019 zu dem schweren Unfall gekommen. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Bodo Schackow

Zum Prozessauftakt hatte sich der Mann aus Brandenburg erschüttert gezeigt von dem Unfall. Er habe das Geschehen vor dreieinhalb Jahren noch nicht verarbeiten können und sei in psychologischer Behandlung, sagte er. Unter Tränen hatte er sich bei den Angehörigen entschuldigt.

MDR (gh)

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