Anbaufläche von Obstgut Triebe  in Schöngleina
Obstbauern in Thüringen versuchen die jungen Blüten und Früchte vor dem Frost zu schützen. Bildrechte: MDR/Melanie Lal

Ostthüringen "Schlimmste Frostnacht im Frühjahr": Frühjahrsfrost setzt Thüringer Obstbauern zu

23. April 2024, 16:06 Uhr

Temperaturen bis zu minus sieben Grad: Für die Thüringer Obstbauern ist der Frühjahrsfrost alles andere als erfreulich. Einige setzen gegen den Frost Minigewächshäuser und Frostbuster ein.

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Viele Obstbauern sorgen sich wegen der Nacht-Fröste um ihre Ernte. Die Inhaberin vom Obstgut Triebe in Schöngleina (Saale-Holzland-Kreis), Elfie Triebe, sprach von der bisher schlimmsten Frostnacht im Frühjahr. Um die Blüten und jungen Früchte zu schützen, seien Kirschbäume am Wochenende mit Folien und Netzen in eine Art Minigewächshäuser eingehüllt worden.

Zudem seien die ganze Nacht sogenannte "Frostbuster" im Einsatz gewesen. Sie erzeugen heiße Luft, die dann in der Plantage verteilt wird. Durch die Verwirbelungen kann die in der Luft vorhandene Feuchtigkeit nicht gefrieren und sich auf die Blüten legen. Jede Stelle der Plantage muss spätestens alle zehn Minuten erreicht werden, da die Temperatur sonst wieder auf den gefährlichen Frostbereich absinkt.

Anbaufläche von Obstgut Triebe  in Schöngleina
Bei Obstgut Triebe in Schöngleina werden die jungen Bäume vor Frost geschützt. Bildrechte: MDR/Melanie Lal

Erdbeeren wegen Frost abgedeckt

Im Obstgut Geier in Lumpzig im Kreis Altenburger Land wurden vorsorglich die Erdbeeren mit Fließ abgedeckt. Zudem seien alle Anlagen nochmals gemulcht worden, sodass durch das kurze Gras mehr Wärme vom Boden abgegeben werden kann. Frostkerzen seien dagegen kein Thema. Der Kosten-Nutzen-Aufwand stehe in keinem Verhältnis, heißt es vom Obstgut. Welche Schäden die Frostnacht an den Obstbäumen und Erdbeeren verursacht hat, sei noch nicht klar. Solche Schäden seien erst zwölf bis 24 Stunden nach dem Frost sichtbar.

Frostschäden befürchtet - Kein Hubschrauber zum Anwärmen der Luft

Andreas Clauß vom Weingut Bad Sulza im Weimarer Land sprach angesichts von minus 4,8 Grad in den Weinbergen rund um Jena von kritischen Temperaturen. Inwieweit es Frostschäden an den Reben gibt, werde sich frühestens zeigen, wenn die Sonne drauf scheint. Den Einsatz eines Hubschraubers, um die Luft anzuwärmen, habe er abgewählt, da von oben nur kalte Temperatur komme.

In Sachsen haben die Landwirte wegen der frostigen Nächte in den Obstplantagen Feuer entzündet. Sie sollen die Blüten vor dem Frost schützen. Für die Thüringer Obstbauern und Winzer sind die Feuer auf Nachfrage zu aufwendig. In den kommenden Tagen bleibt es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) kalt. In den kommenden beiden Nächten sinkt das Thermometer in einigen Regionen wieder unter den Gefrierpunkt.

MDR (jhi/sar)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 23. April 2024 | 16:00 Uhr

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