Skulpturen in Jena US-amerikanischer Künstler Frank Stella ist gestorben
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05. Mai 2024, 16:27 Uhr
Der US-amerikanische Künstler Frank Stella ist gestorben. Mit seinen abstrakten und experimentellen Arbeiten ist er weltberühmt geworden. Seine größten Skulpturen finden sich in Jena, wo sich der Künstler inspirieren ließ. Die vier Plastiken aus der Serie "Hudson River Valley" sollen Transformation und Erneuerung symbolisieren.
- Der US-amerikanische Künstler Frank Stella ist in New York gestorben.
- Er gilt seit den 50er-Jahren als ein wichtiger Vertreter der abstrakten Kunst.
- Ein Besuch in Jena inspirierte Stella zu riesigen Skulpturen im öffentlichen Raum.
Er war einer der bedeutendsten Künstler seiner Generation: Frank Stella ist im Alter von 87 Jahren in New York gestorben. Das berichten mehrere Zeitungen übereinstimmend. Stella hat auch in Jena seine Spuren hinterlassen – in Form einer großen Skulptur aus Schrott auf dem Ernst-Abbe-Platz.
Meister der abstrakten Kunst
Stella wurde 1936 in Massachusetts geboren und zog in den 1950er-Jahren nach New York. Dort ließ er sich von der sogenannten New York School inspirieren – vom Action Painting eines Jackson Pollock, der mit einem Stock Farbe auf einzigartige Weise über eine Leinwand kleckste, oder von Mark Rothko, der vor allem einfarbige Flächen malte.
Später sorgte Stella mit komplett schwarzen Bildern für Aufsehen, ein Schock für die Kunstwelt. Im Laufe seiner Karriere experimentierte Stella immer mehr mit Farben, aber spielte weiterhin mit geometrischen Formen. So schuf er beispielsweise mehrere Gemälde mit übereinander geschichteten Quadraten in abstufenden Farben, die einen räumlichen Effekt erzeugen.
Inspiration aus Jena
Immer wieder war Stella auch in Deutschland unterwegs. Bereits am Beginn seiner Karriere setzte er sich mit dem Nationalsozialismus auseinander: Seine sogenannten "Black Paintings" tragen Titel, die beispielsweise dem verbotenen Horst-Wessel-Lied oder den Eingangstoren von KZs entlehnt sind. 1977 war Stella auch auf der Documenta 6 vertreten.
In den 1990er-Jahren war Stella in Jena zu Besuch. Dort ließ er sich vom Abbruch der Zeiss-Werke zu einer ganzen Reihe von Skulpturen inspirieren. Die Plastiken aus der Serie "Hudson River Valley" wurden aus Schrottteilen geschaffen und gehören zu den größten Arbeiten des verstorbenen Künstlers. Sie sind Symbole für einen Transformationsprozess, für den Übergang von etwas Altem zu etwas neuen. Drei der Skulpturen befinden sich im Besitz der Jenoptik AG und eine im Besitz der Friedrich-Schiller Universität Jena, die Stella die Ehrendoktorwürde verlieh. Die Skulpturen stehen heute auf dem Ernst-Abbe-Platz in Jena.
Quelle: Tagesschau, MDR THÜRINGEN
Redaktionelle Bearbeitung: tsa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | 05. Mai 2024 | 13:00 Uhr