Der Thüringer Forschungspreis geht in diesem Jahr an den Archäologen Patrick Roberts und sein Team. Der gebürtige Brite erforscht am Jenaer Max-Planck-Institut für Geoanthropologie, wie die Menschen schon vor tausenden Jahren die Tropen nutzten und auch veränderten.

Dazu hat die Forschergruppe laut Thüringer Wissenschaftsministerium neueste Methoden angewandt - vom Laserscanning aus der Luft bis hin zur Analyse der genetischen Informationen von Pflanzen -, um unter anderem Einblicke in die menschliche Geschichte der Tropen zu erhalten.

Seine Forschungen sollen helfen, die heutige Zerstörung der Tropen zu stoppen und ihre Nutzung nachhaltiger zu gestalten. Dafür wurde er in der Kategorie "Grundlagenforschung" geehrt. Roberts Forschergruppe erhält ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro. 

Auch die Wissenschaftler um Andrey Turtschanin von der Universität Jena können sich über einen Thüringer Forschungspreis freuen. Die Gruppe forscht an einer völlig neuen Materialklasse. Die sogenannten 2-D Materialien sind nur ein bis drei Atomlagen dick und haben völlig neue chemische und physikalische Eigenschaften.

Werde beispielsweise eine Glasfaser damit beschichtet, könne Licht aktiv verändert werden. Im Bereich der Optik und der sicheren Kommunikation ergeben sich so den Angaben nach neue Anwendungen. Die Jenaer Forscher sind auch in der Lage, diese 2-D-Materialien selbst herzustellen und auf ihre Eigenschaften zu untersuchen. Auch in der Nanoelektronik, der Sensorik und für moderne Katalysatoren könnten sie eine Rolle spielen.

Der Thüringer Forschungspreis ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert. Er wird seit 1995 verliehen.